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Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Titel: Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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einschlafen muss. Vergiss meine Worte nicht. Es ist etwas anderes, wenn du nur die Wahl zwischen deinem und dem Leben deines Gegners hast. Doch sobald alles kühl geplant abläuft, entwickelst du dich ebenfalls zu solch einem Monster, wie du es verabscheust. Dann wird es verdammt hart werden, nachts Schlaf zu finden, und dann ist es auch verdammt hart, sich daran zu erinnern, was dich eigentlich zu einem Menschen macht. Jetzt trink deinen Kaffee aus, damit ich dir beibringen kann, wie man kämpft.«
    Elizabeth sah zu, wie Dash das Wohnzimmer freiräumte. Er schob alle Möbel an die Wände, bevor er eine große Matte ausbreitete, die er von Mikes Ranch mitgebracht hatte. Er arbeitete effizient, bewegte sich für einen Mann geradezu elegant, kein Handgriff war überflüssig. Innerhalb von Minuten war die Matte ausgebreitet, und er wandte sich zu ihr um, eine Augenbraue erhoben.
    Schweigend hob sie ihren Kaffeebecher. Sie hatte noch nicht ausgetrunken, und in ihren Augen machte es in diesem Moment auch noch gar keinen Sinn, mit dem Nahkampftraining zu beginnen. Dafür war sie innerlich viel zu aufgewühlt.
    Wäre sie tatsächlich in der Lage, Grange umzubringen? Diese Frage verfolgte sie plötzlich. Zuvor war sie sich so sicher gewesen und hatte keine Sekunde daran gezweifelt, dass sie ihm, ohne darüber nachzudenken, eine Kugel zwischen die Augen verpassen könnte. Überall. Jederzeit. Cassie war im Augenblick nicht bei ihr. Ihr unschuldiger Blick auf das Leben wäre also nicht gefährdet, sollte ihre Mutter tatsächlich eigenhändig das Blut eines anderen Menschen vergießen.
    Sie wandte sich von Dash ab und starrte durch das Fenster über der Spüle hinaus, während er zu der Matte ging und mit ein paar Dehnübungen begann. Der Wald draußen war dicht und schirmte die kleine Blockhütte geradezu perfekt ab. Einen › sicheren Ort ‹ hatte Dash diesen Ort genannt. › Ein Kamerad vermietet sie. War überhaupt kein Problem. ‹
    Ein Freund? Ihr fiel auf, dass all seine Bekannten Kameraden oder Angehörige der Streitkräfte waren. Er hatte Kontakte bis in die Hölle und zurück, und in seiner Stimme klangen Respekt und oft auch Zuneigung für jeden einzelnen der Männer mit. Doch niemals nannte er sie Freunde. Niemals sprach er über das Band, das diese Männer zusammenhielt, auch wenn Elizabeth deutlich spürte, dass es da war. Sie alle fühlten sich einander verpflichtet, bei ihrer Ehre.
    Er hatte getötet, um sie und Cassie zu retten. Er hatte getötet, um seine Männer zu retten. Er hatte im Kampf getötet und sich keine Gedanken darüber gemacht, wem er das Leben nahm. Es war nur darum gegangen, zu töten oder selbst getötet zu werden. Doch kaltblütig würde er niemanden umbringen, und nun hatte sie schreckliche Angst, dass sie selbst dazu durchaus in der Lage war.
    Grange war ein Monster. Solange er am Leben war, stellte er für Cassie eine Bedrohung dar. Er würde niemals aufhören, sie zu jagen. Männer wie er gaben nicht auf.
    Sie nippte an ihrem Kaffee und dachte an die zwei Jahre ihrer Flucht. An all die Menschleben, die Granges Männer ausgelöscht hatten, und wie oft seine Schergen sie ohne Gnade gejagt hatten, ohne jedes Mitgefühl.
    Als sie den Kaffee ausgetrunken hatte und nachdenklich den Becher spülte, wurde ihr bewusst, wie hart all die Wut und der Schmerz sie im Laufe der vielen Monate gemacht hatten.
    »Elizabeth?« Sie warf einen Blick auf das Spiegelbild im Fenster und sah, dass Dash hinter ihr stand und sie mit sanftem Blick betrachtete.
    Sie schluckte hart. »Macht mich das auch zu einem Monster, Dash?«, fragte sie. »Unwiderruflich?«
    Er legte die Hände auf ihre Schultern, zog sie an seine Brust und blickte ihrem Spiegelbild in die Augen.
    »Es gibt nichts Gefährlicheres als ein Fenster, Elizabeth«, sagte er, anstatt ihre Frage zu beantworten. »Zu Hause fühlt man sich sicher. Jeder tut das. Niemand denkt an die Fenster, außer den Jägern. Aus ihren Verstecken, in vollkommener Sicherheit, beobachten sie sie völlig konzentriert auf dieses kleine Rechteck, während sie darauf warten, dass ihre Zielperson sich dort zeigt, stehen bleibt und den Ausblick genießt. Dann drücken sie ab.«
    Schockiert sah sie ihn an. »Warum stehen wir dann hier?«
    »Man ist immer verwundbar. Jeder ist das. Und du bist klug genug, um zu wissen, dass man erntet, was man sät. Grange ist ein Monster. Wenn er Cassies Akte gegen dich oder mich verwendet, stirbt er. Ende der Geschichte. Wenn nicht durch deine

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