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Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Titel: Breeds: Harmonys Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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gedacht«, stellte er fest, als er hinter sie trat. Die Hausschlüssel rasselten in seiner Hand, während sie auf die Eingangstür zugingen.
    »Und wieso bist du dir da so sicher?«, fragte sie gereizt und sah ihn wutentbrannt an. »Glaubst du etwa, du bist so gut, dass ich mich nicht ohne dein Wissen aus dem Haus schleichen könnte? Glaub mir, Lance, das könnte ich sehr leicht.«
    »Ja. Das könntest du sehr leicht.« Er nickte, sein Gesichtsausdruck war ernst, aber wenn sie sich nicht täuschte, sah sie Belustigung in seinen Augen funkeln.
    »Wie würdest du es merken?« Sie schnaubte, als sie auf die Veranda traten und Lance langsam die Tür aufschloss.
    Er hatte zu viel Vertrauen für einen Sheriff, dachte sie. Er hätte ihr gegenüber misstrauisch sein sollen, anstatt sie sofort in Schutz zu nehmen.
    Sie trat vorsichtig ins Haus und suchte mit den Augen schnell den Vorraum, die Küche mit dem Essbereich und das Wohnzimmer ab, während Lance hinter ihr eintrat.
    »Sicherheitssysteme kann man umgehen, Lance«, erinnerte sie ihn ernst.
    »Aber nicht den Wind.«
    Harmony wirbelte herum, als ein alter Mann aus Lance’ Zimmer trat. Seine krummen Beine steckten in einer Hirschlederhose, und sein Oberkörper wurde von einem schwarzen Metallica-Shirt bedeckt. Lange graue Zöpfe fielen ihm auf die Brust, und auf seinem tief zerfurchten Gesicht zeigte sich ein Lächeln, während Lance Harmonys Hand auf ihrer Waffe festhielt.
    »Ganz ruhig, kleine Wildkatze«, sagte er seufzend. »Das ist mein Großvater, Joseph Redwolf. Großvater, das ist …«
    »Die Killerin.« Um seine schwarzen Augen bildeten sich Lachfältchen, während er langsam auf sie zuschlurfte. Er legte den Kopf schief und steckte seine schwieligen Hände in die großen Taschen seiner Hose. »Sie sieht nicht wie eine Killerin aus. Vielleicht hat der Wind in diesem Fall meinen alten Ohren nicht alle Geheimnisse zugeflüstert. Was meinst du?«
    »Ich meine, ich brauche einen Drink«, sagte Lance und seufzte wieder. »Einen sehr großen, sehr kräftigen Drink. Sonst noch jemand?«

11
    »Sie ist eine schöne Frau, Enkelsohn. Die Erde hat es gut mit dir gemeint«, kommentierte Joseph, während Lance ihm seinen zweiten Drink einschenkte und sich fragte, wann dieser Tag endlich enden würde.
    »Fang bloß nicht damit an, Großvater«, brummte er.
    Joseph lachte in sich hinein, ein raues Krächzen, das Lance an das Alter seines Großvaters erinnerte. Er wandte sich wieder dem alten Mann zu und musterte ihn. Joseph war in letzter Zeit nicht viel ausgegangen. Er hatte viel mehr Zeit als gewöhnlich zu Hause verbracht.
    »Ach, es ist schön zu sehen, dass du endlich die Richtige gefunden hast.« Joseph nickte bekräftigend. »Die Erde flüstert ihren Namen zusammen mit deinem, und die freudige Musik lässt Gutes verheißen. Aber der Weg, den ihr gemeinsam geht, wird eine Herausforderung für dich sein.«
    Lance schnaubte, als er das hörte. Gut, dass wenigstens einer das Flüstern des Windes deuten konnte, denn er selbst machte dabei ganz und gar keine Fortschritte.
    »Aber er birgt Gefahr.« Joseph beobachtete ihn jetzt aufmerksam. »Er flüstert den Tod, aber nicht durch Blut. Der Wind ist nicht immer leicht verständlich.«
    Das war einer der Gründe, weshalb Lance sich gegen die Nachrichten gewehrt hatte, die der Wind brachte. Es gab niemals Antworten, sondern immer nur weitere Fragen.
    »Kämpfst du noch immer gegen die Geheimnisse an, die er dir eröffnen würde, Enkelsohn?«, fragte Joseph schließlich betrübt.
    Lance seufzte müde. »Ich versuche mein Bestes, Großvater.« Er sah den alten Mann an. »Aber wie du selbst sagst, der Wind ist nicht immer leicht verständlich.«
    Joseph nickte bedächtig. »Aber du kannst das hören, was wichtig ist. Du weißt, dass sie deine Frau ist und dass Gefahr droht. Höre auf den Wind, und er wird dich begleiten.«
    »Vielleicht bis in den Tod«, murmelte Lance und kippte seinen Drink hinunter.
    »Ich höre keine Klage über deinen Tod.« Joseph zuckte mit den Schultern. »Solltest du sterben, wird deine eigene Ignoranz daran schuld sein, nicht der Wille der Erde.«
    Das war sein Großvater, mitfühlend bis zum bitteren Ende.
    »Es ist schön zu wissen, dass ich irgendetwas auch noch selbst in der Hand habe«, brummte Lance frustriert. »Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.«
    Sein Großvater lachte stillvergnügt über diese Bemerkung.
    »Ich wollte nur kurz vorbeikommen, um deine junge Freundin kennenzulernen«, sagte

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