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Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Titel: Breeds: Harmonys Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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einem Fenster an der Ecke des Hauses. Es war fest verschlossen, aber das kleine Metallschloss ließ sich leicht drehen, als sie ihr Messer unter den Rahmen steckte und begann, es hochzustemmen.
    Innerhalb weniger Minuten konnte sie das Fenster nach oben schieben und kletterte ins Haus. Jetzt hörte sie ihn. Seine Stimme klang lallend, wütend, während er im Schlafzimmer fluchte.
    »Harmony, einer der Nachbarn hat sich gemeldet und berichtet, dass Mason ein Messer bei sich trägt. Ein Springmesser«, sagte Lance an ihrem Ohr. »Er ist ein übler Schläger, also nimm dich in Acht.«
    Der böse Junge spielte also gern mit Messern. Nun ja, sie zufällig auch.
    Sie schob das Fenster wieder zu und sah sich vorsichtig um. Sie war im Zimmer des Jungen gelandet, sein Geruch war überall. Es gab nur ein paar Spielsachen, ein kleines Bett und eine Kommode, ein paar verstreute T-Shirts. Während sie aufgrund dieser Kargheit, die davon zeugte, wie sein Leben aussehen musste, tief Luft holte, ging sie auf die Tür zu und hörte dabei, wie Tommy Mason seine Frau anschrie.
    »Du dumme Nutte. Ich hab dir doch gesagt, was passieren würde, wenn du versuchst, mich zu verlassen. Hab ich dich etwa nicht gewarnt?«
    Sie hörte eine Frau schluchzen, aber sie hörte das Kind nicht.
    Sie fand den kleinen Jungen in eine Ecke gekauert im Wohnzimmer. Er hielt sich mit den Händen die Ohren zu und wiegte sich vor und zurück. Tränen flossen über sein schmutziges Gesicht, und er kniff die Augen fest zu.
    Sie näherte sich ihm, hielt ihm mit einer Hand den Mund zu und flüsterte ihm gleichzeitig ins Ohr: »Ganz ruhig, mein Kleiner.«
    Er riss die Augen auf.
    »Pssst«, flüsterte sie wieder und strich sanft über seinen zarten, zitternden Körper. »Bist du verletzt?«
    Er schüttelte den Kopf, aber sein Blick wurde panisch, als seine Mutter aus dem anderen Zimmer seinen Namen schrie.
    »Ich muss rufen, wenn jemand kommt.« Seine Stimme bebte, als er sich bemühte zu sprechen. »Sonst tut er ihr wieder weh. Ich muss schreien.«
    Sie legte ihm die Finger auf die Lippen.
    »Vertrau mir.«
    Er schüttelte verzweifelt den Kopf, Tränen strömten aus seinen entsetzten blauen Augen, während sein Körper von lautlosem Schluchzen geschüttelt wurde.
    »Hast du schon mal einen Breed gesehen?«
    Er erstarrte beinah und riss die Augen noch weiter auf. Die meisten Kinder faszinierte das Thema Breeds. Sie schrieben Briefe nach Sanctuary, und Harmony wusste, dass Tanner Reynolds, der Breed-Kontaktbeamte, schon viele Kinder in den Schulen begeistert hatte. Für die Kleinen waren sie die neuste Version von Superhelden.
    Sie zog ihre Lippe hoch und zeigte ihm ihre Fangzähne. Sie waren vielleicht ein bisschen klein, aber definitiv beeindruckend. Er blinzelte sie schockiert an.
    »Ich wette, wenn du ganz, ganz leise bist, kann ich dafür sorgen, dass deiner Mama nichts passiert. Und außerdem sorge ich dafür, dass er niemals zurückkommt. Kannst du nur noch ein paar Minuten leise sein und mir diese Chance geben?«
    Wieder schüttelte ein lautloser Schluchzer seinen kleinen Körper. Er war offensichtlich unterernährt und verängstigt.
    »Sehr gut«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Und jetzt bist du ganz, ganz leise. Okay?«
    Er nickte verzweifelt.
    »Der Junge ist in Sicherheit«, sagte sie leise in ihr Headset. »Wenn ihr reinkommt, kauert er links in der Ecke. Ich hole jetzt die Mutter.«
    »Bleib ruhig, Harmony«, warnte Lance mit besorgter Stimme.
    Sie sah den Jungen noch einmal an, legte einen Finger auf ihre Lippen und ging dann wieder zur Tür. Sie wartete, bis sie sicher war, dass der Junge sie nicht sehen würde, bevor sie das KA-BAR aus der Scheide an ihrem Gürtel zog und zurück in den Flur trat. Die Schlafzimmertür stand offen, der Raum wurde vom blitzenden Licht der Streifenwagen draußen erleuchtet.
    »Arschlöcher. Was mischen die sich in meine Angelegenheiten ein.« Das Geräusch einer Hand, die auf Haut knallte, wurde gefolgt vom erstickten Schrei einer Frau. »Das ist alles deine Schuld, du miese, feige Schlampe.«
    Harmony glitt zu Boden und begann lautlos durch die Schlafzimmertür zu robben, während Tommy Mason seine Frau weiter anschrie. Plötzlich zog der bullige Mistkerl ein Springmesser aus der Tasche und ließ es aufschnappen. Mit einer Hand packte er die langen Haare seiner Frau und hob mit der anderen das Messer.
    Harmony wusste, dass sie jetzt keine Zeit mehr verlieren durfte. Blitzschnell kam sie auf die Füße und durchtrennte

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