Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
Jeans legte.
»Das geht nicht einfach weg. Ich wache damit auf und gehe damit schlafen. Und bei Gott, wenn du versuchst, mir weiszumachen, dass du nicht ebenso feucht bist wie ich hart, dann nehme ich dich hier an Ort und Stelle, nur um dir zu beweisen, dass du unrecht hast.«
»Es wird weggehen.«
»Es wird nicht weggehen«, entgegnete er, als er sie ebenso schnell wieder losließ, wie er sie gepackt hatte.
»Dann muss ich fort«, flüsterte sie, während der Schmerz des Verlangens sie fast zerriss. »Verstehst du nicht, Lance? Dich zu treffen war das einzige wirklich Gute, was mir je in meinem Leben widerfahren ist. Und nun bittest du mich, das Risiko einzugehen, dass ich dich durch das, was ich bin, zerstöre. Das kann ich nicht machen. Ich kann nicht hierbleiben. Ich kann niemals hierbleiben. Death wird gejagt, Lance, von Council-Soldaten und Polizisten gleichermaßen. Und ob du dir das eingestehen willst oder nicht, irgendwann werden sie mich finden.«
Er rührte sich nicht.
»Ich dachte, du wärst eine Kämpferin«, sagte er ruhig. »Das Mädchen, das sich den Weg aus der Hölle freigeschossen und die Monster umgebracht hat, die es zerstören wollten, war eine Kämpferin. Was aus ihr geworden ist, ist etwas ganz anderes. Das Mädchen wusste, wie es überleben konnte. Was ist mit ihr passiert, als sie erwachsen wurde, Harmony?«
»Sie hat gelernt, dass nur der Tod zählt«, sagte sie betrübt. »Denn dort endet alles, Lance. Alles, was ich berühre, endet mit dem Tod.«
»Und warum?«, fragte er schroff. »Weil du immer weiterläufst, Harmony. Wenn du aufhören würdest davonzulaufen, nur für eine kurze Zeit, dann würdest du vielleicht etwas finden, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Es kostet mehr Mut, aufzustehen und zu kämpfen, als sich zu verstecken und zu töten. Versuch’s mal, Baby, vielleicht merkst du dann, dass es sich lohnt.« Sein Blick glitt wieder prüfend über sie. »Oder vielleicht ist das dein Problem. Wenn du dich einer Sache nicht stellen musst, musst du sie auch nicht fürchten. Oder?«
»Das ist nicht wahr.« Sie schüttelte energisch den Kopf.
Er hatte nicht recht. Er konnte nicht recht haben. Sie hatte vor nichts und niemandem Angst. Sie war Death.
»Es ist wahr, Harmony. Viel Spaß dabei, dich mit Sit-ups zu verausgaben, während du weiter versuchst, es zu leugnen. Ich persönlich hatte da an ein viel angenehmeres Gegenmittel gedacht. Aber mach du nur, was du willst. Vorerst.«
»Was meinst du damit?« Ihre Augen fixierten ihn argwöhnisch, während sie gegen das ungute Gefühl ankämpfte, dass Lance’ Geduld bald zu Ende gehen würde.
»Genau das, was ich gesagt habe. Versuch es mit Push-ups. Sie scheinen besser zu helfen.« Er lächelte gequält, als er das Zimmer verließ. Aber seine Drohung blieb zurück. Ebenso wie das verzehrende Verlangen.
Sie ließ sich auf den Boden fallen und machte weiter mit den Liegestützen.
12
Lance ersetzte den altersschwachen Raider am nächsten Abend durch seinen eigenen. Leider war der Wagen nicht ohne ihn zu haben. Und zu allem Übel änderte er außerdem den Dienstplan.
»Wenn ich schon die ganze beschissene Nacht wach bleiben muss, kann ich genauso gut arbeiten«, grollte er am Morgen, als er sie über die Änderung informierte.
Als der Notruf wegen einer Schlägerei in einer beliebten Bar einging, rieb sie sich vor Vergnügen beinah die Hände. Sie setzte sich aufrecht hin und stemmte sich gegen den Sicherheitsgurt, während Lance auf das Lokal zuraste.
Sie hatte seit Monaten keinen guten Kampf mehr gehabt. Doch als das Adrenalin durch ihre Adern zu rauschen begann, nahm leider auch die Hitze zu, die sich ohnehin schon in ihrem Körper staute. Die Erregung wirkte fast wie eine Droge auf sie.
Noch bevor der Raider ganz zum Stehen gekommen war, öffnete sie ihren Gurt und riss die Tür auf. Als Lance ihren Namen rief, ignorierte sie ihn und stürmte direkt auf die Bar zu.
»Oh nein, das wirst du nicht.« Er erwischte sie am Arm und hielt sie zu ihrer großen Überraschung fest. Sie starrte ihn schockiert an.
»Was?«
»Du nimmst die Zeugenaussagen auf!« Er deutete auf die kleine Gruppe, die draußen stand. »Sofort.«
»Aber der Kampf …« Oh Gott, sie musste sich unbedingt abreagieren. Sie spürte, wie das Verlangen ihren Magen zusammenzog.
»Die Aussagen«, befahl er, und sein Blick zwang sie, stehen zu bleiben. »Sofort.«
Sie fauchte wütend und fletschte die Reißzähne. Er drückte ihr sein Notizbuch in die
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