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Breite Schultern, heiße Kuesse

Breite Schultern, heiße Kuesse

Titel: Breite Schultern, heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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Kevin adoptiert hatte. Dann wandte er sich schnell wieder seinem Sohn zu, um nur ja keine Sekunde dieser ersten Begegnung zu verpassen.
    Kevin schaute den großen Fremden etwas unsicher an, bevor er zu seiner Mutter rannte und auf ihren Schoß kletterte.
    Als Jeb sah, wie vertrauensvoll der kleine Junge sich an Amanda schmiegte und dass sie ihm beruhigend über den Kopf strich, zog sich sein Herz zusammen.
    Zu seiner eigenen Verwunderung veränderten sich plötzlich seine Gefühle. Während der letzten zwei Monate war in ihm nur Wut gewesen über das, was seine Exfrau ihm angetan hatte. Sie hatte natürlich gewusst, wie sehr sie ihn verletzte, indem sie ihm seinen Sohn wegnahm. Sie hatte natürlich gewusst, dass es Unrecht war, was sie tat. Er hatte während der ganzen Zeit nur einen Gedanken gehabt, seinen Sohn so schnell wie möglich zu sich nach Hause zu holen.
    Als er jedoch Kevin jetzt beobachtete, der seine kleinen Arme zärtlich um Amandas Hals geschlungen hatte und sich an sie presste, fragte er sich, ob er es fertig bringen würde, Kevin von dieser Frau zu trennen, die ihm offensichtlich eine liebevolle Mutter war.
    Prüfend schaute Amanda ihn über den Kopf des Kindes an. Er wich ihrem Blick nicht aus.
    „Es ist nötig, dass wir uns ausführlicher unterhalten. Aber jetzt geht das nicht", sagte sie ruhig.
    „Ich kann ja wiederkommen." Seine Stimme war genauso leise und ruhig wie ihre. Auch er verbarg den Aufruhr, der in ihm tobte, vor dem Jungen. Sie schien über seinen Vorschlag nachzudenken und strich Kevin dabei immer wieder beruhigend über den Rücken.
    „Sie könnten zum Abendessen hier bleiben. Kevin muss ungefähr um acht Uhr ins Bett, danach könnten wir uns weiter unterhalten."
    Ihre spontane Einladung überraschte Jeb, und er fragte sich, ob Amanda damit eine bestimmte Absicht verfolgte, nämlich die, ihm zu beweisen, was für eine gute Mutter sie sei und wie liebevoll die Beziehung zwischen ihr und seinem Sohn sei. Aber das wäre gar nicht mehr nötig. Er hatte schon bemerkt, wie nah die beiden sich standen. Trotzdem würde er niemals bereit sein, das Feld einfach zu räumen und auf seine Rechte als Vater zu verzichten.
    „Vielen Dank, ich werde bleiben, weil wir unbedingt noch miteinander sprechen müssen."
    Sie schaute ihn kühl und abwägend an, und Jeb musste sich eingestehen, dass er anfing, Amanda Crockett zu bewundern. Vor einigen Minuten hatte sie durch sein Auftauchen einen ziemlichen Schock erlitten, aber jetzt wirkte sie sehr gefasst und bereit, um ihre Recht als Adoptivmutter zu kämpfen. Dagegen bekam er seine aufgewühlten Gefühle kaum in den Griff. Er fand Amanda äußerst attraktiv mit ihren roten Locken und ihren hellgrünen Augen.
    Das durfte nicht sein, er musste sich zusammenreißen. Ob es gefährlich war, wenn er zum Abendessen blieb? Könnte er sich vielleicht sogar in sie verlieben?
    Amanda bewirkte eine erstaunliche Veränderung bei Jeb. Alle seine Pläne, seinen Sohn so schnell wie möglich zu sich zu nehmen, lösten sich in Rauch auf. Amanda war in seinen drei ersten Lebensjahren die allerwichtigste Bezugsperson für Kevin gewesen. Er konnte dieses Band nicht einfach zerstören. Außerdem irritierte es ihn, dass er Amanda so attraktiv fand.
    Die kleine Hand seines Sohnes lag vertrauensvoll auf ihrer schön geformten Brust. Es musste herrlich sein, mit den Fingern durch ihre roten Locken zu streichen, dachte Jeb. Die gegensätzlichsten Gefühle tobten in ihm.
    „Kevin, das ist Mr. Stuart", sagte Amanda nun leise.
    Der Kleine schaute scheu zu ihm.
    „Hi, Kevin", begrüßte Jeb ihn und hatte das Gefühl, als würde ihm gleich die Stimme versagen.
    Kevin hielt seine kleine blaue Decke an sich gepresst und schaute Jeb sekundenlang an, bevor er das Gesicht wieder an die Brust seiner Mutter schmiegte.
    Amanda strich ihm zärtlich über das glatte schwarze Haar. „Bist du müde?" fragte sie.
    Kevin nickte nur, sagte aber nichts.
    Sanft wiegte Amanda ihn hin und her, während ihr Blick sich immer wieder mit Jebs traf.
    Ihre Augen verrieten, dass sie sich sehr wohl bewusst war, als Kevins Adoptivmutter ebenfalls Rechte zu haben. Jeb und sie hatten jetzt ein gemeinsames Problem. Beide erhoben sie Anspruch auf Kevin. Amanda hatte seinen kleinen Sohn bisher großgezogen. Sie war für Kevin die Mutter. Ob es ihm, Jeb, jetzt passte oder nicht, diese Tatsache musste er akzeptieren. Auf keinen Fall wollte er seinem kleinen Sohn Schmerz zufügen.
    Wie war er nur auf die Idee

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