Breite Schultern, heiße Kuesse
spielen, bevor Kevin ins Bett geht?"
„Ja, natürlich", stimmte sie sofort zu. „Ich muss nur schnell die Küche in Ordnung bringen.
Du hast doch Lust, Kevin, oder?"
Er nickte und wollte aufstehen.
„Kevin, was sagt man?"
„Darf ich aufstehen, Mom?"
„Ja, gern."
Kevin rannte wie der Blitz zu dem kleinen Tisch im Wohnzimmer, wo seine Spielsachen standen.
Als Amanda begann, die Küche aufzuräumen, stand Jeb sofort auf und wollte ihr helfen.
„Das kann ich schnell allein erledigen."
„Oh, ich helfe gern", antwortete Jeb.
Amanda wunderte sich, wie höflich und zuvorkommend sie miteinander umgingen, obwohl sie doch eigentlich gegeneinander waren. Doch beide wollten sie Kevin schützen, darum hielten sie sich im Zaum.
Auch beim Aufräumen der kleinen Küche geschah es immer wieder, dass sie sich unbeabsichtigt berührten. Amanda spürte jedes Mal einen Schauer der Erregung, und sie fragte sich, wie es wohl wäre, wenn sie Jeb getroffen hätte, ohne dass Kevin der Anlass gewesen wäre.
Kevin war völlig vertieft in sein Spiel. Er fuhr mit seinen Autos und machte die entsprechenden Motorengeräusche. Amanda schaute zu ihm. Er war noch so klein und verletzlich. Allein der Gedanke, ihn vielleicht zu verlieren, war schrecklich. Aber ich bin doch Kevins Mutter, sagte sie sich immer wieder. Doch sie hatte auch den Schmerz in Jebs Augen gesehen. Er wollte seinen Sohn endlich bei sich haben, und sie wusste, dass er als Vater natürlich ein Recht auf das Kind hatte.
Sie würde Kevin hergeben müssen. Ihr wurde ganz elend. Das fehlte gerade noch, dass sie sich vor diesem fremden Mann übergeben musste! Sie ließ Wasser über ihre Hände laufen und kühlte sich den Nacken und die Stirn.
„Fühlen Sie sich nicht gut?" Seine Stimme klang besorgt.
Als sie hochschaute, sah sie in seine dunklen Augen, die erneut ihren Blick festhielten.
Darauf durfte sie nicht eingehen. Vor ihnen lag eine Auseinandersetzung, die keiner gewinnen konnte, und Kevin würde in jedem Fall verletzt werden.
„Ich bin okay", antwortete sie zurückhaltend. Sie drehte sich um und wollte eine Schüssel abspülen. Plötzlich umschloss seine warme starke Hand ihr Handgelenk. Amanda spürte diese Berührung bis in die Zehenspitzen, und sekundenlang hielt sie den Atem an.
„Gehen Sie schon mal mit Kevin in den Garten, ich mach das hier fertig", sagte Jeb ruhig und bestimmt.
Amanda protestierte nicht, da sie froh war, die kleine Küche verlassen zu können, weil Jebs Gegenwart sie so sehr verwirrte. An der Küchentür wandte sie sich noch einmal kurz um.
Jeb stand still da und beobachtete sie. Ihre Blicke trafen sich erneut und ließen sich nicht los. Ihr Herz begann wild zu pochen. Dieser Mann war ohne Zweifel ungeheuer sexy. Als sie die knisternde Spannung zwischen ihnen nicht mehr aushalten konnte, floh Amanda regelrecht nach draußen.
Als nach ungefähr zehn Minuten Jeb hinauskam, saß Kevin auf der Schaukel und lächelte glücklich. Amanda stieß ihn immer wieder sanft an. Jeb hielt sich schweigend im Hintergrund. Darüber war Amanda sehr froh, denn sie wusste ja, wie scheu Kevin war. Man musste ihm genug Zeit lassen, sonst verschloss er sich einem noch mehr.
„Mom, wer ist Mr. Stuart?" fragte Kevin, nachdem Amanda ihn zärtlich an sich gedrückt und ihm einen Gutenachtkuss gegeben hatte.
Während Jeb unten wartete, hatte sie den Jungen gebadet und ins Bett gebracht.
„Er ist ein Freund", antwortete Amanda ruhig und überlegte, wie er es wohl aufnehmen würde, dass dieser Mann sein Vater war. Sie schaute in die großen, dunklen Kinderaugen. Die gleichen Augen, mit denen Jeb sie so intensiv angesehen hatte.
„Ich habe es aber lieber, wenn du keinen Freund hier zu Besuch hast", sagte Kevin ernst.
„Du hast es aber doch gern, wenn Megan und Peg vorbeikommen."
„Ja, aber Megan habe ich auch lieber als Mr. Stuart." Amanda kamen die Tränen. Doch sie wollte vor Kevin nicht weinen und riss sich zusammen. Der Junge schien ohnehin zu spüren, dass irgendetwas geschehen war.
„Erzählst du mir bitte noch eine Geschichte?" Sie gab nach und erzählte eine zweite Gutenachtgeschichte, bis Kevin die Augen zufielen. Auf Zehenspitzen ging sie aus dem Zimmer, schloss die Tür und bereitete sich innerlich auf das Kommende vor.
Jeb stand am Fenster und starrte in die Dunkelheit. Er schien völlig in Gedanken versunken zu sein, als Amanda das Wohnzimmer betrat.
„Kevin schläft", sagte sie leise.
Er wandte sich zu ihr und betrachtete sie
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