Breite Schultern, heiße Kuesse
gekommen, dass er bei der Frau, die Kevin adoptiert hatte, einfach nach drei Jahren aufkreuzen und seinen Sohn zurückverlangen konnte? Zwar hatte er mit einer kleine n Auseinandersetzung gerechnet, aber nicht damit, dass ein so festes Band der Liebe zwischen seinem Sohn und Amanda entstanden war. Das machte alles um vieles komplizierter. Er war davon ausgegangen, dass die Adoptivmutter genauso war wie seine Exfrau, schließlich waren sie ja Cousinen. Cherie hatte nie Kinder gewollt, sie hatte das Baby ja auch gleich nach der Geburt abgegeben.
Jeb dachte an Amandas Einladung zum Abendessen und fragte: „Haben Sie einen Grill?"
„Natürlich."
„Dann schlage ich vor, dass ich Steaks besorge, damit Sie durch mich nicht noch mehr Arbeit haben." Jeb stand zögernd auf. Er verließ das Zimmer nur ungern, denn das hieß, dass er sich vom Anblick seines Sohnes trennen musste. In Gedanken fragte er sich, ob er je genug davon bekommen könnte, den kleinen Kerl anzusehen. Was für ein wunderschönes Kind war das. Aus großen braunen Augen beobachtete es ihn ernst und aufmerksam. Himmel, wie sehnte er sich danach, den Kleinen einmal auf den Arm zu nehmen.
„Haben Sie einen besonderen Wunsch?" fragte Jeb höflich.
„Nein, danke", antwortete Amanda freundlich und stand mit Kevin auf dem Arm auf, um Jeb hinauszubegleiten.
Während Amanda vor ihm herging, wurde Jebs Blick erneut von ihr gefesselt. Sie hatte eine schöne Figur und lange schlanke Beine. Ihr leicht wiegender Gang weckte ein Verlangen in ihm, das er lange nicht mehr gespürt hatte. Amanda öffnete die Tür und trat zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Draußen warf er seinem Sohn noch einmal einen letzten Blick zu.
„Ich bin gleich wieder da, es dauert nicht lange!" rief er Amanda zu.
Sie nickte ihm kurz zu. Als sie die Tür dann hinter ihm geschlossen hatte, überfiel ihn eine große Angst. Ihm war, als wäre das jetzt das Ende.
2. KAPITEL
Blitzschnell erledigte Jeb seine Einkäufe. Irgendwie befürchtete er, dass Amanda Kevin geschnappt hatte, um vor ihm die Flucht zu ergreifen, und dass das Haus verlassen sein würde, wenn er zurückkam. Der logische Gedanke, dass sie sicher zu Hause war und das Abendessen vorbereitete, beruhigte ihn nicht. Seine Angst, den wunderbaren Sohn wieder zu verlieren, den er end lich gefunden hatte, war einfach zu groß und machte ihn ganz verrückt.
Außerdem fragte er sich, was er machen sollte, da Amanda Kevin offenbar eine so gute Mutter war. Leise murmelte er den Namen seines Sohnes. Er gefiel ihm. Nach Auskunft des Privatdetektivs trug sein Sohn den Nachnamen seiner Adoptivmutter.
Als Jeb zurückkehrte, stand Amandas schwarzer Wagen immer noch in der Einfahrt.
Erleichtert atmete er auf. Jeb parkte seinen Wagen gleich dahint er und nahm die Tüte mit den Einkäufen aus dem Kofferraum. Er ging aber nicht die Stufen hoch, um wieder an der Haustür zu schellen, sondern spontan um das Haus herum und klopfte an die Küchentür.
Amanda fand anscheinend nichts dabei und bat ihn sofort he rein.
In der Küche duftete es herrlich, ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Es roch nach frisch gebackenem Brot und Brombeer-Muffins. Die Küche war klein, und er spürte die Nähe dieser bezaubernden Frau allzu deutlich. Amanda verwirrte ihn, wenn sie ihn immer wieder nachdenklich mit ihren ausdrucksvollen Augen ansah. Wahrscheinlich wegen der Hitze vom Herd hatten ihre Wangen sich gerötet, und ihre Locken waren zerzaust. Sie sah sehr verführerisch aus. In ihm war nur noch Chaos.
Plötzlich schaute Amanda verlegen zur Seite. Erst dadurch merkte Jeb, dass er sie die ganze Zeit angestarrt hatte.
„Stellen Sie die Einkaufstüte dort ab", sagte sie und durchbrach die Stille. „Kevin ist kein Freund von Steak und Salat. Er bekommt heute Makkaroni."
Jeb begann die Sachen auszupacken. Er wickelte das Fleisch aus dem Papier und fing schon einmal an, die Tomaten für den Salat zu schneiden. Dabei spürte er Amandas Gegenwart mit all seinen Sinnen. Ihr zarter Duft nach Sommer und Blumen umwehte ihn, und immer wieder, wenn er versuchte, sie heimlich anzusehen, sah er, dass sie ihn aufmerksam beobachtete. Sie schien zu glauben, einen Wilden in ihrer Küche zu haben, den sie ständig unter Kontrolle behalten musste. Da die Küche so klein war, passierte es ständig, dass sie sich berührten. Ihm kam es jedes Mal so vor, als bekäme er dabei einen leichten Stromschlag.
„Entschuldigung", murmelte er, als es wieder einmal geschah.
Sie schaute
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