Breite Schultern, heiße Kuesse
sehr schnell und vergessen das genauso schnell. Das weißt du doch selbst am besten. " Zu ihrem Entsetzen fing Cherie plötzlich an zu weinen. Dicke Tränen strömten über ihr sorgfältig geschminktes Gesicht. Ihre Vorstellung war bühnenreif.
„Ich habe einen schlimmen Fehler gemacht, als ich Jeb und mein Baby verließ. Ich hätte das nie tun dürfen."
„Cherie, ich bin Kevins Mutter. Ich habe ihn adoptiert."
„Aber ich bin seine richtige Mutter. Jeb und ich können ihm eine echte Familie sein."
Amanda war wie erstarrt. Zum Glück hörte sie dennoch die Geräusche in der Küche. Jeb und Kevin waren gekommen. Sie musste Jeb warnen. Am liebsten würde sie Kevin schnappen und mit ihm wegrennen, um ihn zu schützen. „Entschuldige mich einen Moment. Ich will Jeb sagen, dass wir Besuch haben."
„Ich bin doch kein Besuch, ich gehöre zur Familie!"
Amanda verließ das Zimmer und lief über den Korridor in die Küche, wo sie Jeb und Kevin lachen hörte.
„Puh, mir ist vielleicht heiß", stöhnte Jeb und riss sich das Hemd vom Leib. „Jetzt unter die Dusche und dann ... Was ist los, Mandy?"
„Wir haben Besuch und ..."
„Hallo, Jeb", rief Cherie übermütig lachend. Sie drückte Amanda einfach zur Seite, stellte sich dicht vor Jeb, küsste den Sprachlosen auf den Mund und klammerte sich an ihn.
Jeb befreite sich, trat einen Schritt zurück und sah seine Exfrau überrascht an. „Cherie?"
„Kevin, das ist Miss Webster", erklärte Amanda Kevin, der mit offenem Mund die schöne Blondine anstarrte.
„Sei doch nicht so förmlich, Amanda. Mein lieber kleiner Kevin, schau mich an, ich bin deine Mutter", flötete sie.
„Cherie!" Jebs Ton war eiskalt und Furcht erregend. Er nahm Kevin auf den Arm, ging an Cherie vorbei und reichte Amanda das Kind. „Badest du ihn schon mal?"
Jeb kochte vor Wut, aber er beherrschte sich. So wütend hatte Amanda ihn nur ein Mal erlebt, damals, als sie sich zum ersten Mal gege nüberstanden.
Kevin klammerte sich an Amanda. „Du bist doch meine richtige Mommy, nicht?" fragte er ängstlich.
„Ja, Sweetheart. Cherie ist meine Cousine, sie hat dich geboren. Aber du bist unser Kind, und wir lieben dich von ganzem Herzen."
Kevin umarmte Amanda erleichtert.
Während sie dann im Bad das Wasser in die Wanne laufen ließ und Kevin auszog, fragte sie sich besorgt, was sich wohl in der Küche abspielte.
Hastig warf Jeb sich sein staubiges Hemd wieder über, holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und sah Cherie an. „So, jetzt erklär mir mal, was das soll."
„Du bist aber nicht sehr freundlich zu mir." Sie zog einen Schmollmund.
„Warum bist du hergekommen?"
„Du bist sehr hart geworden. Die Armee muss dich so sehr verändert haben. Ich weiß, dass ich entscheidende Fehler ge macht habe, die ich heute aber bereue."
Tatsächlich kullerten ihr jetzt dicke Tränen über die Wangen. Jeb wunderte sich, wie sie das schaffte, ohne dass die Schminke verlief. Cherie hatte ihm zu viel angetan, und er wusste, wie geschickt sie Männer manipulieren konnte. Doch bei ihm würde sie damit kein Glück mehr haben.
„Ich habe zwei Scheidungen hinter mir. Jetzt weiß ich erst, was ich an dir hatte. Du warst der beste Mann, den eine Frau sich wünschen kann." Schluchzend tupfte Cherie sich die Tränen ab.
„Jetzt mach mal einen Punkt. Zwischen uns ist alles vorbei, ich bin verheiratet."
„Amanda hat mir damals selbst gesagt, dass ihr nur wegen Kevin heiratet. Du liebst sie doch gar nicht", warf sie ihm vor. Mit ihren strahlend blauen Augen schaute sie ihn bittend an und kam immer näher. „Hast du denn vergessen, wie schön es einmal zwischen uns war?"
„Ich erinnere mich nur an die schlimmen Zeiten. Die guten Zeiten habe ich dadurch vergessen. "Es war anfangs wunderschön zwischen ihnen gewesen, das stimmte. Sie hatte ihn total fasziniert. Umso schlimmer war das, was sie ihm später angetan hatte.
„Ich kenne Amanda, und ich kenne dich. Sie ist gar nicht dein Typ. Du kannst sie gar nicht lieben."
„Du irrst dich. Ich liebe Amanda", erklärte er. Was hatte er gerade gesagt? Stimmte das denn wirklich? Bis jetzt hatte er sich das noch nie eingestanden. Er war so beschäftigt gewesen, Amanda näher kennen zu lernen und sich an sein neues Leben zu gewöhnen, dass er gar keine Zeit gehabt hatte, sich darüber Gedanken zu machen. Er bewunderte Amanda und begehrte sie, mittlerweile fast noch mehr als anfangs. Am liebsten würde er jetzt gleich mit ihr im Schlafzimmer verschwinden.
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