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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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und den Seefahrergeschichten, die ihr Vater von
den Napoleonischen Kriegen erzählt hatte. Aber jetzt las sie, wie Männer wie
Alexi es gewagt hatten, die Routen über den Ozean bis nach Indien und China zu
etablieren, auf der Suche nach Ruhm, Reichtum und der Gunst der Königin.
    Gerade
wollte sie die Seite umblättern, als sie glaubte, ein Geräusch vor ihrer
verschlossenen Tür zu vernehmen. Elysse hielt inne und lauschte.
    Zuerst
hörte sie nichts außer ihrem wild klopfenden Herzen. Dann vernahm sie den
unverkennbaren Klang von Schritten, die die Treppe heraufkamen. Beinahe vergaß
sie zu atmen. Alexi war endlich zu Hause.
    Sie warf
einen Blick auf die Uhr über dem Kamin. Es war halb drei in der Frühe.
    Seine
Schritte klangen gemächlich und gleichmäßig. Sie wartete darauf, dass er an die
Tür kam und versuchte, sie zu öffnen. Doch er ging an ihrem Zimmer vorbei.
    Sie sank in
den Stuhl zurück, und ihr Herz schlug noch schneller. Er hatte nicht versucht
hereinzukommen. Sie war erleichtert – oder etwa nicht?
    Elysse
sprang auf und lief zur Tür, die zu dem gemeinsamen Wohnraum führte. Sie
presste das Ohr an das Holz und hörte Alexi darin umhergehen.
    Weitere
Schritte wurden hörbar, diesmal schnellere. Reginald rief: »Kapitän, Sir! Sie
müssen läuten, wenn sie nach Hause kommen!«
    »Du musst
mir nicht beständig aufwarten, Reginald«, meinte Alexi.
    Er scheint
nüchtern zu sein, dachte Elysse.
    »Natürlich
muss ich das. Es ist meine Pflicht, Sir. Lassen Sie mich Ihnen beim Auskleiden
helfen.«
    »Reginald!
Das kann ich allein, danke vielmals!«
    Dann wurde
es plötzlich still. Elysse hatte das seltsame Gefühl, dass er zu der Tür
blickte, an der sie lehnte. Ganz plötzlich hörte sie ihn sagen: »Darf ich
annehmen, dass meine Gemahlin das angrenzende Zimmer bezogen hat?«
    »Jawohl,
Sir. Mrs de Warenne ist am Nachmittag eingezogen.« Wieder wurde es still.
    »Darf ich
davon ausgehen, dass Sie ihr geholfen haben? Dass sie alles hat, was sie
braucht?«
    »Natürlich,
Sir.«
    »Um welche
Zeit ist sie zurückgekommen? Ich nehme an, sie ist am Abend ausgegangen?«
    »Sie ist
nicht ausgegangen, Sir. Wenn ich das sagen darf, sie wirkte etwas erschöpft.
Sie hat überhaupt nichts gegessen, obwohl der Koch ein köstliches Menü
vorbereitet hatte.«
    Wieder trat
Stille ein, als würde Alexi über das nachdenken, was der Butler gesagt hatte.
»Vielen Dank, Reginald. Sie können gehen. Ich kann mich nicht nur allein
ausziehen, ich werde es auch tun. Und in Zukunft müssen Sie nicht meinetwegen
aufbleiben. Das ist ein Befehl, mein Bester.«
    Elysse
hörte, wie die beiden Männer einander eine gute Nacht wünschten und Reginald
das Zimmer verließ. Sie biss sich auf die Lippen, aus Angst, Alexi könnte sie
beim Lauschen ertappen, wenn er von ihrer Seite der Tür irgendwelche Geräusche
wahrnahm. Und dann hörte sie, wie er herankam.
    Sie
erstarrte, als er auf der anderen Seite der Tür stehen blieb und am Türknauf
rüttelte. »Elysse.« Er klopfte einmal, kurz und laut. »Ich weiß, dass du
wach bist. Ich sehe das Licht.«
    Sehr
langsam richtete sie sich auf.
    »Und ich
sehe auch den Schatten deiner Füße.«
    Er war
belustigt, der Teufel sollte ihn holen. Sie holte tief Luft, ein wenig zu laut.
    »Und ich
höre dich atmen. Aber keine Sorge, ich werde dir nicht zu nahe treten«,
fügte er hinzu. »Jedenfalls jetzt noch nicht.«
    Sein Spott
war nicht zu verkennen. Nervös leckte sie sich über die Lippen, dann öffnete sie
die Tür.
    Er kniff
die Augen zusammen, prüfend und amüsiert. »Was hast du hinter meiner Tür zu
finden geglaubt?«, fragte er. »Eine Geliebte?«
    Schroff
erwiderte sie: »Bei dir weiß ich nie, was mich erwartet.«
    Er musterte
den französischen Hausmantel, den sie über ihrem seidenen Nachthemd sicher
verknotet hatte. Beide Kleidungsstücke waren teuer, weich und sehr schön. Sie
hatte das Gefühl, als könnte er durch ihre Kleidung hindurchsehen. »Du hast das
angrenzende Zimmer gewählt«, sagte er sanft. »Ist das ein Spiel?«
    »Meine Tür
war verschlossen«, erklärte sie. »Und im Gegensatz zu dem, was du zu glauben
scheinst, spiele ich keine Spiele. Hattest du einen angenehmen Abend?« Sie
überlegte, ob sie wohl das Parfüm einer anderen Frau an ihm riechen würde,
wenn sie näher trat.
    »Ich habe
heute Abend keine Lust, mich mit dir zu streiten«, sagte er tonlos. »Wenn
du wirklich hier wohnen willst, dann tust du das auf eigenes Risiko.«
    »Du magst
mich nicht einmal«,

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