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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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wollte er das Thema
wechseln. Jetzt versperrten ihnen zwei Pferdekutschen den Weg. Für einen
Samstag herrschte außergewöhnlich reger Verkehr.
    »Die Channings waren ausgegangen und kamen am Donnerstagabend um
halb elf wieder nach Hause«, berichtete Francesca eifrig. »Sarah hat dann noch
bis zehn Minuten nach Mitternacht in ihrem Atelier gearbeitet.« Sie verzog kurz
das Gesicht bei dem Gedanken daran, dass Sarah die Komposition ihres Porträts
für Calder Hart arrangiert hatte. »Am nächsten Morgen um Viertel nach fünf
entdeckte sie die Verwüstung – um diese Zeit fängt sie für gewöhnlich an zu
malen. Das Personal schläft in der dritten Etage, nur ein einzelner Diener,
Harris, war unten. Ich habe bereits mit ihm gesprochen. Der Mann steht seit
sechs Jahren im Dienst der Channings. Er ist weder eingeschlafen, noch hat er
etwas gesehen oder gehört.«
    »Haben Sie auch das übrige Personal befragt?«, erkundigte sich
Bragg. Inzwischen kam zu ihrer Rechten der Park in Sicht. Der verschneite Boden
erstrahlte in blendendem Weiß, und auf einem Hügel in einiger Entfernung waren
zahlreiche Schlitten zu sehen. Erwachsene und Kinder genossen den Nachmittag im
Freien. Zwei Reiter trabten über den Rasen, und auf den Wegen tummelten sich
Fußgänger.
    »Dazu war keine Zeit«, erwiderte Francesca. »Ich hielt es für
wichtiger, Sie sofort zu unterrichten.«
    »Hegt Sarah irgendeinen Verdacht, wer der Schuldige sein könnte?«
    »Nein. Sie sagt, sie habe keine Feinde. Eines ist mir allerdings
noch eingefallen.«
    »Und das
wäre?«
    »Sie erwähnte, dass sie den größten Teil der Dienerschaft nicht
mit Namen kennt, da sie sich ständig entweder in ihrem Atelier aufhält oder
umherwandert und über ihre Arbeit nachdenkt. Womöglich hat jemand vom Personal
ihr Betragen fälschlicherweise als beleidigend und herablassend aufgefasst –
vielleicht war ein Bediensteter so erzürnt, dass er aus Rache beschlossen hat,
ihr Atelier zu verwüsten.«
    »Jemand vom Personal hätte sich dort natürlich leicht Zutritt
verschaffen können«, warf Lucy ein.
    Bragg und Francesca wandten sich zu ihr um. Sie lächelte die
beiden an.
    »Und wie steht es mit einer abgewiesenen Debütantin? Ihr Bruder
ist eine gute Partie – es würde mich nicht überraschen, wenn wir herausfänden,
dass irgendeine verwöhnte junge Dame über die verpasste Chance derart wütend
geworden ist, dass sie ihren Zorn an Sarahs Atelier ausgelassen hat.«
    Der Polizeipräsident betrachtete seine Schwester mit hochgezogener
Augenbraue. »Wenn wir herausfanden?«
    Lucy
grinste. »Wenn ihr zwei es herausfandet.«
    »Sie und Evan sollten einmal die Köpfe zusammenstecken und sehen,
was Ihnen einfällt«, riet Bragg Francesca. »Evan könnte sich in diesem Fall als
äußerst hilfreich erweisen.«
    »Ich denke, genau das werden
wir tun«, stimmte sie zu.
    »Vielleicht steckt auch ein
unzufriedener Kunde dahinter«, spekulierte Bragg weiter.
    Francesca
verkrampfte sich.
    Er musterte sie forschend, während er den Daimler anhielt, um eine
Gruppe fröhlicher junger Männer und Frauen vorbeizulassen, die mit
Schlittschuhen über der Schulter die Straße überquerten. »Nun?«
    Sie zögerte und blickte sich nervös nach Lucy um – warum, wusste
sie selbst nicht recht.
    »Was
ist?«, fragte er und fuhr wieder an.
    »Sie hat eigentlich keine Kunden. Sarah hat keine Bilder verkauft.«
Sie befeuchtete ihre Lippen. »Noch nicht.«
    Er zog die
Augenbrauen hoch.
    »Werden Sie
bitte nicht wütend!«, hauchte sie.
    »Ich werde
mich bemühen. Was ist es, das Sie mir verschweigen?«
    »Ich hatte nichts mit dieser Angelegenheit zu tun«, betonte Francesca.
    Bragg fuhr
abrupt rechts an den Bordstein und trat heftig auf die Bremse. »Oha. Lassen Sie mich raten. Hart ist in die Sache
verwickelt!«
    Francescas
Herz setzte einen Schlag lang aus und begann dann wie rasend zu pochen. »Bragg, er ist nicht wirklich daran
beteiligt.«
    »Warum
sind Sie denn so bleich geworden?«, wollte er wissen.
    »Also gut – er ist Sarahs Kunde! Ihr einziger. Erst kürzlich hat
er ein Gemälde bei ihr in Auftrag gegeben!«, stieß sie hervor und betete, der
Commissioner möge nicht fragen, um was für ein Gemälde es sich handelte.
Andererseits würde er es früher oder später ohnehin herausfinden, sodass sie
gut daran täte, ihm die Wahrheit zu
sagen.
    Bragg
starrte sie skeptisch an. »Ist das alles?«
    Sie
zögerte, fuhr sich erneut mit der Zunge über die Lippen und erwiderte: »Nun ja – nicht

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