Brenda Joyce
vernichten kann.
Ihre Herzen schlugen im selben Takt. Sein
ganzer muskulöser Körper wurde eins mit dem ihren, seine Hände strichen auf- und
abwärts über ihren Rücken, ihren Po, ihre Hände glitten über seine Brust,
seinen Bauch. Sie spürte seine Erregung an ihrer Hüfte. Gleich darauf fand
sie sich mit dem Rücken zur Wand wieder, er presste sich mit seinem ganzen
Gewicht gegen sie, und sie schmiegte sich an ihn. In diesem Moment hasste sie ihre Schwester beinahe. Connie hatte Unrecht.
Plötzlich unterbrach er den Kuss und drückte Francesca kurz und
fest an sich. In seinen Armen fühlte sie sich klein, sicher und geborgen,
obwohl ihr Blut noch immer heiß wie glühende Lava durch ihre Adern rann. Seine
Wange lag an der ihren. Obwohl er sich erst vor ein paar Stunden rasiert hatte,
kratzte sein Bart sie leicht – eine Empfindung, die sie genoss.
»Ich mag
deinen Bart«, flüsterte sie.
»Und ich
liebe dich«, gab er zurück.
Das Echo
begann von neuem. Du bist seine Achillesferse ...
»Was ist?«, fragte er scharf.
Francesca verkrampfte
sich und entzog sich seiner Umarmung.
»Nichts.«
Er starrte
sie eindringlich an. »Du hast doch etwas auf dem Herzen.«
Sie hatte ihn noch nie angelogen. Und sie würde es niemals tun.
»Sarah Channing steckt in Schwierigkeiten, Bragg.« Das entsprach der Wahrheit,
aber dennoch nagten Schuldgefühle an ihr. Im ersten Moment war er überrascht,
doch gleich darauf erkundigte er sich völlig sachlich und geschäftsmäßig: »Was
ist vorgefallen?«
Eine Welle der Erleichterung
durchströmte Francesca. »Jemand ist in ihr Atelier eingebrochen und hat es
verwüstet. Ihre Arbeiten wurden zerstört, und das gesamte Atelier ist momentan
nicht nutzbar.«
»Geht es Miss Channing gut?«, erkundigte sich Bragg sofort. »Ist
sonst jemand zu Schaden gekommen? Wurde der Vorfall der Polizei gemeldet?«
»Sarah ist
furchtbar aufgelöst, ebenso wie ihre Mutter. Verletzt wurde niemand, und Mrs
Channing hat das Verbrechen bereits angezeigt.« Sie zögerte. »Ein Inspector
O'Connor leitet die Ermittlungen. Die Sache hat sich in der Nacht zu gestern
zugetragen, zwischen Mitternacht und Viertel nach fünf Uhr früh.«
»Also
deshalb bist du gestern hergekommen?«, folgerte Bragg. Sie nickte.
Er forschte weiter: »Dürfte ich wohl erfahren, wie es kommt, dass
du in diese Sache verwickelt bist, obwohl du doch Anweisung hattest, für eine
ganze Woche zu Hause zu bleiben – vorzugsweise im Bett?«
»Sie ist meine Freundin! Die Verlobte meines Bruders!«, rief
Francesca aus. »Selbstverständlich geht mich dieser Fall etwas an!«
»Francesca
...«, setzte er energisch an.
»Bragg, hör auf. Du kennst
Sarah. Ihre Arbeit ist ihr Leben. Sie wurde das Opfer eines eigentümlichen
Verbrechens, hinter dem offenbar ein tiefer Groll stecken muss! Da kann ich
doch nicht untätig herumsitzen! Die eigentliche Frage lautet: Warum? Warum
sollte jemand wütend auf Sarah Channing sein?« Bragg seufzte. »Ich stimme dir
zu, das ist wirklich sehr seltsam.«
»Ich habe eine Theorie«, fuhr
Francesca fort.
Er
lächelte kurz und widerstrebend. »Ich höre.«
Sie erklärte, womöglich stecke eine eifersüchtige junge Frau dahinter,
die Sarah die Verlobung mit ihrem, Francescas, Bruder missgönnte.
Braggs Gesicht nahm einen interessierten und nachdenklichen
Ausdruck an. Er ging auf seinen Schreibtisch zu, machte jedoch auf halbem Weg abrupt
kehrt.
Francesca blickte sich um und sah, dass die Tür wieder geöffnet
worden war. Auf der Schwelle stand Lucy Savage.
Sie lächelte flüchtig, während sie mit großen Augen eindringlich
von einem zum anderen blickte. »Ich habe angeklopft, aber offenbar hat mich
niemand gehört.«
Welchen
meiner Brüder lieben Sie?
Francesca wollte sich nicht an diese Frage erinnern, gerade jetzt
am allerwenigsten. Lucy hatte doch hoffentlich noch nicht dort vor der Tür
gestanden, während Bragg sie küsste, als stünde das Ende der Welt bevor? Wie
viel hatte sie gesehen? Was hatte sie mit angehört?
»Klopf an
und tritt ein«, sagte Bragg ruhig.
Lucy errötete und betrat das
Büro. »Ich habe geklopft, Rick. Freust du dich denn nicht, mich zu sehen?« Sie
ging auf ihn zu, fasste seinen Arm und küsste ihn auf die Wange. »Ich habe dich
vermisst und wollte dich zum Lunch entführen.« Lächelnd wandte sie sich an
Francesca. »Hallo, Fran. Dann arbeiten Sie und Bragg wohl an einem neuen
Fall?«, erkundigte sie sich mit unverhohlener Neugier.
»Francesca arbeitet an
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