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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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überhaupt keinem Fall«, widersprach Bragg
schroff.
    Francesca korrigierte ihn: »Mrs Channing hat
mich tatsächlich beauftragt, den Schurken zu finden, der das getan hat,
Bragg.«
    »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie in dieser Sache ermitteln wollen!
Sie haben noch nicht einmal beide Hände zur Verfügung!«
    »Ich habe den Auftrag bereits angenommen, Bragg«, erklärte
Francesca ruhig. »Wie hätte ich die Bitte ausschlagen können? Sarah ist völlig
verstört und niedergeschlagen. Die Malerei ist ihr Ein und Alles, und sie ist
meine Freundin! Außerdem«, fuhr sie beschwichtigend fort, »wie gefährlich kann
diese Sache schon sein? Der Anschlag war gegen ihr Atelier gerichtet, nicht
gegen ihre Person. Womöglich sind auch andere Künstler Opfer von Vandalismus
geworden. Ich denke, wir sollten zuerst herausfinden, ob es weitere derartige
Vorfälle in der Stadt gegeben hat.«
    »Ich möchte nicht, dass Sie
sich wieder an Ermittlungen beteiligen, und schon gar nicht in Ihrer
derzeitigen Verfassung«, wandte Bragg mit scharfer Stimme ein.
    »Ich konnte nicht ablehnen. Ich weiß, dass ich helfen kann. Ich
verspreche auch, mich nicht in Gefahr zu begeben!«, beteuerte Francesca.
    Er starrte
sie an, aber sie hielt seinem Blick stand.
    »Ich möchte auch mithelfen«, mischte sich Lucy mit unverhohlener
Faszination ein.
    »Das kommt nicht infrage!« Bragg fuhr herum. Dann funkelte er
Francesca an. »Meine Schwester ist noch schlimmer als Sie. Unfrieden ist ihr
zweiter Vorname. Außerdem – wenn ihr irgendetwas zustoßen sollte, würde ihr
Mann mich umbringen, und zwar nach Apachenart.«
    »Das bedeutet einen sehr langsamen, äußerst qualvollen Tod«,
ergänzte Lucy fröhlich.
    Francesca lächelte ihr zu. Insgeheim gefiel
ihr die Vorstellung, Lucy als Gehilfin an ihrer Seite zu haben. »Ich habe
bereits einen Assistenten – einen elfjährigen Taschendieb, dessen Mitarbeit in
den bisherigen Fällen von unschätzbarem Wert war. Er kennt jeden
Quadratzentimeter dieser Stadt. Sein Name ist Joel.«
    Lucy machte große Augen. »Dann haben Sie die Detektivarbeit
tatsächlich zu Ihrem Beruf gemacht?«
    Francesca öffnete lächelnd ihre Handtasche. Augenblicklich erstarb
ihr Lächeln, als ihr Blick auf den sauber gefalteten weißen Zettel mit der
Nachricht fiel, der zwischen ihrer kleinen Derringer, einer Kerze,
Streichhölzern, Bleistift und Notizbuch, etwas Bargeld sowie ihren
Visitenkarten steckte.
    »Fran?«
    Sie holte tief Luft und zog eine Visitenkarte hervor. Während sie
sie Lucy reichte, warf sie einen verstohlenen Blick auf Bragg. Erneut quälten
sie Schuldgefühle.
    Warum hatte sie solche Angst davor, ihm von der Nachricht zu
erzählen? Er war der verständnisvollste Mann, den sie kannte. »Meine Güte«,
hauchte Lucy und blickte auf. »Welch eine beeindruckende Visitenkarte. Selbst
wenn ich Sie nicht persönlich kennen würde, wäre ich allein von dieser Karte
völlig fasziniert. Ich würde Sie auf der Stelle engagieren.«
    »Vielen
Dank«, erwiderte Francesca geschmeichelt.
    Bragg stieß einen Laut aus, der
einem Stöhnen ziemlich ähnlich klang. »Francesca, ich kann Sie nicht hindern,
Mrs Channing als Klientin anzunehmen. Aber ich kann Sie bitten, es nicht
zu tun.« Die Welt schien für einen Moment stillzustehen. »Bitte verlangen Sie
das nicht von mir.«
    Er zögerte. »Wenn ich es täte,
was würden Sie erwidern?« Die Antwort tat ihr im Herzen weh. »Ich könnte eine
Freundin in Not nicht im Stich lassen«, brachte sie heraus. Und im Stillen
fügte Sie hinzu: Bitte, stelle mich nicht vor die Wahl.
    »Ich verstehe.« Mehr sagte er nicht dazu, doch der Gesichtsausdruck,
mit dem er sich von ihr abwandte, war eindeutig – resigniert, verletzt,
zornig. In gewisser Weise hatte er sie bereits vor die Wahl gestellt.
    Wie konnte ihr Glück so schnell dahin sein, dachte sie verzweifelt
– sollte sie das Hilfeersuchen von Sarah und Mrs Channing etwa doch ablehnen?
Aber wie konnte sie das über sich bringen?
    »Das ist nicht gerecht, Bragg«, hauchte sie gequält.
    »Ist das Leben vielleicht gerecht?«, versetzte er düster, fuhr
herum und starrte sie an.
    Sie dachte
an seine Frau. »Nein.«
    »Sie müssen tun, was Sie für richtig halten, Francesca«, stellte
er fest. »Ich habe keine Macht über Sie und wünsche auch nicht, sie zu haben.«
    Doch er war verärgert, daran bestand kein Zweifel. Francesca
wusste nicht ein noch aus. »Es ist mir unerträglich, dass ich Sie derart
erzürnt habe«, sagte sie leise, wobei sie

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