Brenda Joyce
noch so erotisch, wie
sie gedacht hatte. Ihr Rock und der Unterrock hatten sich verdreht, so dass ihr
ihre Beine wie gefesselt vorkamen; ein Knie war unter ihrem Körper angewinkelt,
weshalb sie nicht einmal richtig auf ihm sitzen konnte und das Gefühl hatte,
das Bein müsse brechen. Francesca antwortete nicht. Sie begegnete seinem
Blick, sah das Lachen darin und schaute rasch wieder weg. Wie konnte er es
wagen, sich über sie lustig zu machen! Aber das Lachen würde ihm schon vergehen
... Sie griff nach seinem Hemd.
»Was tun Sie da, Francesca?«, raunte er.
Auch wenn ihr Knie sich anfühlte, als werde es jeden Moment
brechen, was sie davon abhielt, ihm und seiner faszinierenden Anatomie wirklich
nahe zu kommen – obwohl sie sich inständig wünschte zu wissen, was sich dort
regte –, löste sie den Knoten seines Binders.
Er packte sie am Handgelenk. »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt«,
sagte er.
»Ich nehme Ihnen den Binder ab – und dann werde ich Ihr Hemd
aufknöpfen.«
»Ach, wirklich?« Er gab sich sehr große Mühe, ein Lachen zu
unterdrücken, und sie hätte ihn für sein albernes Grinsen am liebsten geohrfeigt.
»Francesca, versuchen Sie mich etwa zu verführen?«
Sie
bedachte ihn mit einem erbosten Blick. »Ja!«
Er brach in
schallendes Gelächter aus.
Sie gab
ihm einen Klaps auf die Wange.
Er packte
ihre Hand, drehte sie um, durchbohrte Francesca mit einem Blick, aus dem jede
Heiterkeit verschwunden war, und presste dann seinen Mund auf das empfindliche
Fleisch zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger.
Wärme
durchströmte ihre Lenden, ließ sie anschwellen.
Er blickte
auf. »Ich fürchte, Sie werden sich ein Bein brechen«, sagte er leise.
»Das könnte sein«, brachte sie heraus. »Hart,
bitte.«
Er legte seine Hände um ihre Taille und hob
sie von seinem Schoß, auf den Sitz. Francesca streckte rasch ihr schmerzendes
Bein aus und beugte sich dann vor, um ihren Mund auf seinen Hals zu drücken –
sie hatte nicht vor, so leicht aufzugeben.
Er packte ihre Schultern und schob sie von sich. »Es ist mir sehr,
sehr ernst damit, Sie wie ein Gentleman zu behandeln, Francesca. Sobald Sie
meinen Antrag angenommen haben und wir offiziell verlobt sind, wäre ein Kuss
hin und wieder in Ordnung. Andernfalls werde ich Sie in keiner Weise
kompromittieren.«
»Hart! Das ist nicht fair! Ich kann mich nicht verloben, denn ich
will nun einmal nicht heiraten!«
»Und ich werde Ihnen meine Gunst nur erweisen,
wenn wir verheiratet sind, und damit hat sich der Fall«, versetzte er.
Sie war
fuchsteufelswild. Sie befreite sich aus seinem Griff und es lag ihr auf der
Zunge, ihre Kapitulation einzugestehen, um das ganze Hin und Her damit zu beenden.
Er zog die Brauen hoch. »Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich jetzt wohl
mausetot.«
Sie dachte daran, wie leicht es ihm gefallen war, mit seiner
Mätresse zu schlafen. »Ich möchte Ihre Mätresse werden, Hart.«
Er
richtete sich auf. »Auf gar keinen Fall.«
»Es ist mir ernst damit. Todernst. Machen Sie mich zu Ihrer
Mätresse und schlafen Sie mit mir. Vergessen Sie diese verrückte Idee, mich
heiraten zu wollen!«
Jetzt begann er wieder zu lachen. »Nein. Francesca, ich weiß, wie
Sie sich fühlen – ich war vor vielen, vielen Jahren ja auch einmal unerfahren
in Liebesdingen. Vertrauen Sie mir, es wird am Ende schon alles gut werden.«
Sein Grinsen wurde breiter. Augenscheinlich amüsierte er sich königlich – auf
ihre Kosten!
»Aber Sie
begehren mich doch!«
»Ja, allerdings, aber nicht auf
eine billige und schmutzige Weise. Ich habe nicht die Absicht, Sie zu
benutzen.«
»Also benutzen Sie Daisy? Ist
das etwa nicht billig und schmutzig?«, versetzte Francesca anklagend.
Er warf ihr einen forschenden Blick zu. »Ja, ich benutze Daisy.
Aber ich habe auch für sie bezahlt, Francesca.«
Bilder schossen ihr durch den Kopf. Bilder von
Dingen, die nicht für ihre Augen bestimmt gewesen waren. »Ich habe Sie mit ihr
gesehen. Ich habe heute Nachmittag gesehen, wie Sie sie geliebt haben!«, rief
sie aus.
Es schien einen Moment zu dauern, bis er
begriff, was sie da gesagt hatte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, und
sein Gesicht nahm einen verschlossenen Ausdruck an, den sie nicht zu deuten
vermochte. »Wie war das bitte?«
»Ich habe herumspioniert. Ich habe gesehen, wie sie Sie überall
geküsst hat! Ich habe Sie ohne Ihre Kleidung gesehen ... Ich ...«
Seine Hand schloss sich um ihren Arm. »Sie haben mir und meiner
Mätresse
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