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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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platonisch, natürlich. Er besaß die Muskulatur eines
Gewichthebers oder eines Boxers.
    »Aber eigentlich bin ich doch wieder gar nicht überrascht, Sie an
diesem Morgen zu sehen, Francesca«, sagte er mit seiner Schlafzimmerstimme.
    Dies ließ sofort das Bild vor ihrem inneren Auge erscheinen, wie
er sich in einem großen Messingbett über sie beugte. »Guten Morgen«,
zwitscherte sie wie ein albernes, dummes Mädchen.
    Er grinste. Dann sagte er zu seinem Pflegebruder, ohne den Blick
auch nur für einen Moment von Francesca zu nehmen: »Guten Morgen, Rourke.«
    Rourke murmelte eine Begrüßung, wandte sich aber Francesca zu.
»Hat das nicht noch Zeit?«, fragte er. »Sarah benötigt noch einige Tage Ruhe.
Es wäre mir lieber, jegliche Aufregung von ihr fernzuhalten.«
    Es fiel ihr unglaublich schwer, sich von
Harts hypnotisierendem Blick zu lösen. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals und
die Knie wurden ihr weich. Sie schaffte es irgendwie, sich Rourke zuzuwenden.
»Es ist ein Mord geschehen«, presste sie hervor. »Ich muss so bald wie möglich
mit Sarah reden.«
    Rourke wurde ganz starr. »Ein Mord? Aber was
hat das mit Miss Channing zu tun?«, fragte er mit aufgerissenen Augen.
    Bevor sie antworten konnte, sagte Hart grimmig: »Nein, die
eigentliche Frage ist vielmehr, was hat das mit Ihnen zu tun, Francesca?«
Er packte sie am Ellbogen und drehte sie wieder zu sich herum.
    Seine Berührung machte sie atemlos. Aber sie hatte sich kürzlich
eingestanden, dass er eine ebenso unheilvolle Anziehungskraft auf sie ausübte
wie auf alle Frauen, die ihm begegneten – er musste lediglich ein Zimmer
betreten und schon war es um sie geschehen. Seine gute Laune war augenscheinlich
mit einem Schlag verschwunden. »Es tut mir leid, Calder, aber ich habe mir
diesen Mord nicht zu meinem Vergnügen herbeigezaubert.«
    Er starrte sie einen Moment lang an. Dann sagte er: »Ich vermute,
dass Sie ein Gespräch unter vier Augen mit mir zu führen wünschen.«
    Sie nickte erleichtert.
    Doch Rourke ergriff ihre Hand. »Francesca, inwiefern ist Sarah in
diesen Mord verwickelt?«
    Sie begegnete seinem Blick und entdeckte die
Besorgnis, die darin lag. »Eine Frau wurde in einem Atelier ermordet, Rourke.
Und der Mörder hat dieses Atelier auf eine sehr ähnliche Weise verwüstet, wie
es bei Sarah geschehen ist.«
    Rourke erbleichte. »Ist Sarah in Gefahr?«
    Francesca legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich weiß es nicht.
Bragg hat gestern Abend vorsorglich zwei Streifenpolizisten zum Haus der
Channings geschickt.«
    Rourke nickte grimmig.
    Hart drängte nicht gerade freundlich: »Nach Ihnen, Francesca.«
    Als sie an ihm vorbeiging, stellte sie fest, dass seine Augen
glühten. Sie vermochte allerdings nicht zu sagen, ob es aufgrund der Wut
darüber war, dass sie sich so rasch wieder in einen neuen Fall gestürzt hatte,
oder weil er scharfsinnig genug war zu vermuten, dass sie den gestrigen Abend
mit seinem Halbbruder verbracht hatte. »In die Bibliothek?«, fragte sie in der
Eingangshalle.
    Doch statt ihr eine Antwort zu geben, durchquerte er die Halle,
drückte die Tür zu einem riesigen Salon auf und wartete darauf, dass sie vor
ihm eintrat. Francesca tat dies auch und gab sich große Mühe, nicht in Panik zu
geraten. Sie musste unbedingt ruhig bleiben, denn sonst würde es ihr nie
gelingen, Hart einen Korb zu geben.
    Er schloss die Teakholztür hinter ihnen. »Und nun mal ehrlich:
Befindet sich Sarah Channing in Gefahr?«
    Sie drehte sich zu ihm um. Ein Abstand von gut fünf Metern lag
zwischen ihnen. Francesca war umgehend milder gestimmt, als sie seine Frage
vernahm – er war nicht herzlos, was sie ja
bereits wusste, und Augenblicke wie dieser bewiesen es. Besorgnis spiegelte
sich in seinen dunklen, durchdringenden Augen wider. »Wir wissen es noch
nicht.«
    Er verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. Seine Muskeln
wölbten sich unter der weichen und teuren weißen Baumwolle des Hemdes. »Wir?«
    »Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es sich zum jetzigen
Zeitpunkt noch nicht sagen lässt, da die Ermittlungen gerade erst begonnen
haben! Aber deshalb bin ich nicht hier, Hart.«
    »Ich weiß, warum Sie hier sind, meine Liebe«, erwiderte er
nüchtern. »Ich habe Sie erwartet, wenn auch nicht ganz so früh.«
    »Tatsächlich?«
    Er drückte sich von der Tür ab und kam auf
sie zu. Francesca wich nicht von der Stelle, was ihr nicht leicht fiel. »Also
sind Sie und Rick wieder einmal mit einer Ermittlung beschäftigt«, sagte

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