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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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genug.«
    »Sie sind wirklich eine unmögliche Frau«, sagte er liebevoll.
»Wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich Sie liebe, würde das Ihre Meinung
andern?«
    Francesca starrte ihn völlig aufgelöst an. Sie war derart
mitgenommen, dass sie keinen klaren Gedanken mehr zu fassen vermochte.
    Er seufzte. »Francesca, ich würde Sie niemals anlügen, dessen
zumindest können Sie sich bei mir sicher sein. Ich bin wirklich der Ansicht,
dass Liebe ein Synonym für Lust ist. Ich halte es in der heutigen
Gesellschaft für eine zweckmäßige Rechtfertigung, um mit der Person ins Bett
zu gehen, die man begehrt. Wie viele glückliche Ehen gibt es denn überhaupt?
Nennen Sie mir eine«, fügte er ein wenig herausfordernd hinzu.
    Jetzt wäre sie am liebsten in Tränen ausgebrochen. Aber es hatte
nichts mit Rick Bragg zu tun, sondern einzig und allein mit Calder Hart. Ihre
Gedanken überschlugen sich.
    »Mama und Papa sind glücklich«, sagte sie schließlich nach einer
Pause. Sie wollte sich nicht an die heftige Auseinandersetzung erinnern, die
die beiden erst kürzlich gehabt hatten und in deren Folge ihr gutmütiger Vater
Julia einfach hatte stehen lassen. Bei ihrem Streit war es um Evans
Spielschulden und um seinen Widerwillen gegen eine Heirat mit Sarah Channing
gegangen.
    Hart zog eine Braue in die Höhe. »Am Sonntagabend haben Sie mir
noch erzählt, dass sich die beiden überhaupt nicht einig seien.«
    Francesca verzog das Gesicht. »Aber jetzt streiten sie sich nicht
mehr. Sie lieben einander, Hart!«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es bleibt Ihnen überlassen, das zu
glauben, was Sie glauben möchten. Ich erwarte lediglich, dass Sie mir das
gleiche Entgegenkommen erweisen.«
    Sie blickte ihn verwundert an. »Natürlich sind meine Gedanken
und Entscheidungen frei«, sagte sie, auch wenn ihre Mutter ihr in diesem Punkt wohl
widersprechen und ihr vor Augen halten würde, dass die Gesellschaft bestimmte,
was man tun und lassen durfte. »Ich kann Sie nicht heiraten. Ich werde Sie
nicht heiraten. Es tut mir leid, Hart, aber das ist mein letztes Wort.«
    Er starrte sie an.
    Das Bedürfnis zu weinen verschwand. Francesca registrierte
nervös, wie grüblerisch und wachsam der Blick war, mit dem er sie betrachtete.
»Hart?« Sie spürte, dass er kurz davor stand, sich auf sie zu stürzen.
    Doch er begann zu lächeln.
»Francesca, Sie mögen protestieren, rationalisieren und phantasieren, bis Sie
alt und grau sind, aber ich werde meine Meinung nicht ändern.«
    Francescas Nervosität nahm zu.
»Dann haben wir wohl einen toten Punkt erreicht.«
    »Das möchte ich bezweifeln.« Er kam auf sie zu. Sie rührte sich
nicht von der Stelle. Aber anstatt sie zu berühren, blieb er vor ihr stehen, und
zwar so dicht, dass sie sein Rasierwasser riechen konnte. Er flüsterte: »Ich
bekomme immer, was ich will, meine Liebe.«
    Sie wollte ihm gerade widersprechen, als er
hinter sie trat und sagte: »Egal, ob das Objekt meiner Begierde ein Gemälde
ist ...« – sein Atem strich über ihren Nacken hinweg – »oder eine Skulptur.«
Er trat neben sie. »Oder ein lukrativer Auftrag.« Er strich ihr eine
Haarsträhne hinter das Ohr, wobei seine Finger über ihre Haut streiften. »Oder
eine Frau.«
    Sie war wie gelähmt. Es kam ihr so vor, als sei sie in einem
klebrigen, tödlichen Spinnennetz gefangen. Das Schlimme war, dass sie ihm
glaubte. Sie wusste, dass dieser Mann Berge versetzen konnte, wenn er sich
einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. »Nein, Hart. Nicht dieses Mal«, sagte
sie schließlich.
    Er schaute sie unverwandt an, ohne ein Lächeln, ohne jegliches
Zeichen von Belustigung, doch sein Blick strotzte vor Zuversicht.
    Sie befeuchtete ihre Lippen. »Denn wenn Sie auf diese Weise
fortzufahren gedenken, dann werden Sie meine Freundschaft verlieren.« Die
Worte waren ihr wie von selbst über die Lippen gekommen.
    Er blickte sie mit aufgerissenen Augen an. Als sie den Ausdruck
darin sah, die plötzliche Wut, wusste sie, dass sie zu weit gegangen war. »Sie wollen mir drohen? Mir?«, rief er.
Sie wich zurück, um aus seiner Reichweite zu gelangen. »Nein!«
    »Oh, ich erkenne eine Drohung, wenn ich sie höre!«, gab er mit
lauter Stimme zurück und kam auf sie zu.
    Sie wich weiter zurück, stieß gegen einen Sessel und plumpste
hinein.
    Er ragte bedrohlich vor ihr auf und stützte beide Hände auf die
Armlehnen. »Wagen Sie es niemals wieder, mir zu drohen, Francesca«, sagte er
warnend.
    »Das war keine Drohung. Sie bringen mich in eine

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