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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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dafür.
Augenblicklich kehrten ihre Gedanken wieder zu Calder Hart zurück und sie sah
sein dunkles und gut aussehendes Gesicht vor sich, mit dem er sich über sie
lustig machte. Es wird kein glückliches Ende geben, Francesca. Das können
Sie mir glauben.
    Nun glaubte sie ihm. Aber er hatte sie schon seit geraumer Zeit
gewarnt, dass die Liebe, die sie für seinen Bruder empfand, zu nichts führen
würde. Sie hatte sich bisher nur geweigert, seinen Warnungen Gehör zu
schenken.
    Sie wollen Rick als Ehemann, aber ich bin der Mann, mit dem Sie
ins Bett wollen.
    Sie spürte, wie ihre Wangen zu glühen
begannen. Ach könnte sie Harts grässliche Worte doch nur vergessen! Und jetzt
war ganz sicher nicht der richtige Moment, an diese arrogante Behauptung zu
denken.
    »Das Letzte, was ich mir für dich wünsche, ist, dass du zur
Märtyrerin für meine Sache wirst«, erklärte Bragg mit fester Stimme und riss
sie damit aus ihren trüben Gedanken. »Ich eigne mich ja wohl kaum zur
Märtyrerin, Bragg«, entgegnete Francesca und rieb sich die Schläfen.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte er rasch.
    »Doch, mir fehlt nichts«, log sie.
    Francesca ließ zu, dass er die Tür des Automobils für sie öffnete
und ihr hinaushalf. Sie schritten langsam den Weg zum Haus hinauf. An der Tür
blieb er stehen und nahm endlich ihre von Handschuhen geschützten Hände in die
seinen. Es wurde ihr eng ums Herz.
    »Francesca, in meiner augenblicklichen Lage wage ich keine
Prophezeiung hinsichtlich meiner persönlichen Zukunft. Ich habe dir schon
einmal gesagt, dass ich niemals von dir verlangen werde, auf mich zu warten.
Doch gleichzeitig kann ich dich nur immer wieder warnen, dich von Hart
fernzuhalten. Andernfalls wird er dir das Herz brechen.«
    Francesca machte sich los. »Wir sind nur Freunde«, sagte sie. »Und
ich habe dir schon einmal erklärt, dass mir seine Freundschaft sehr wichtig
ist, egal wie unerträglich er auch manchmal sein mag.«
    »Er stellt dir nach«, sagte Bragg und seine Augen funkelten. »Das
ist so offensichtlich, dass es wirklich jeder erkennen kann! Und ich weiß,
dass er nichts lieber täte, als dich mir wegzunehmen.«
    »Da täuschst du dich. Genau das würde er
gerade nicht tun, weder aus Bosheit, noch aus Neid, noch aus Lust«, entgegnete
Francesca. Sie wusste, dass Hart die Rivalität mit Bragg niemals derart auf die
Spitze treiben würde. Er würde niemals Francesca benutzen, um Bragg eins auszuwischen.
Sie verkniff sich hinzuzufügen, dass man niemandem etwas wegnehmen konnte, was
demjenigen gar nicht gehörte.
    Bragg starrte sie an. »Jeden anderen, Francesca, aber bitte nicht
Hart. Wenn du zu mir kommen und mir gestehen würdest, dass du dich in Mr. Wiley
verliebt hast, dann würde ich dir meinen Segen geben.«
    »Würdest du das wirklich?«, fragte sie
zweifelnd, da er von einem Verehrer sprach, den ihre Mutter ihr aufgehalst
hatte.
    »Ja, in der Tat. Es würde mir schrecklich wehtun, aber ich würde
mir Mühe geben, so zu reagieren, wie es richtig für dich ist. Du handelst
schließlich auch nur zu meinem Wohl, indem du dich entschlossen hast, meine Ehe
zu akzeptieren, um meiner Karriere nicht zu schaden.«
    Sie blickten einander für eine
Weile wortlos an. Schließlich sagte Francesca: »Ich sollte jetzt besser
hineingehen.«
    Es schien fast so, als habe
Bragg sie gar nicht gehört. »Jeder andere, Francesca, jeder andere, aber nicht
mein selbstsüchtiger, nichtsnutziger, verrufener Bruder.«
    Sie nickte
brüsk und wünschte ihm eine gute Nacht.

Kapitel 3
    MITTWOCH, 19. FEBRUAR 1902 – 7:30 UHR
    »Miss Cahill! Was für eine reizende Überraschung.« Alfred strahlte sie
an.
    Francesca stand zitternd in ihrem
fellgefütterten Kaschmirmantel da, die Hände in einem Muff vergraben. Das
Zittern hatte nichts mit der Kälte zu tun. Sie hatte die ganze Nacht kaum ein
Auge zugetan und das nicht nur wegen des Dilemmas, in dem sich ihr Bruder
möglicherweise befand. Die Sorgen um die Rolle, die Evan bei dem Mord an Grace
Conway und bei der Verwüstung von Sarah Channings Atelier spielte, waren ihr
wohl immer wieder durch den Kopf geschossen, aber ihre Gedanken hatten sich
im Grunde ständig um Calder Hart gedreht. Die Worte seines schockierenden
Heiratsantrags waren ihr nicht mehr aus dem Sinn gegangen und so hatte sie sich
stundenlang hin und her gewälzt. Einen weiteren Teil der Nacht hatte sie damit
verbracht, mit Schrecken an die Begegnung zu denken, die ihr nun bevorstand.
Hart war rechthaberisch und

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