Brenda Joyce
Atelier stattgefunden hat, das ähnlich verwüstet wurde wie das ihre.«
Er schaute sie verwirrt an.
»Ich verstehe nicht ... Ich kenne keine andere Künstlerin. Was hat das mit mir
zu tun?«
»Grace Conway wurde ermordet.
Es tut mir schrecklich leid, Evan.«
Das letzte bisschen Farbe wich aus seinem Gesicht. Francesca
hielt seine Hand und bemerkte zunächst gar nicht das Klopfen an der Zimmertür.
Evan starrte sie an, ohne sie zu sehen. »Aber wie kann das sein?«, brachte er
schließlich hervor und Tränen stiegen in seine Augen.
»Wir wissen es nicht, Evan. Die Untersuchung hat gerade erst
begonnen«, sagte Francesca mit sanfter Stimme.
Er fasste sich an den Kopf und blickte zur Seite. »Sie war eine so
wundervolle Frau. So voller Leben ... und sie war immer so amüsant. Du meine
Güte, ich kann es einfach nicht fassen!«
Dieses Mal zuckte Francesca zusammen, als sie
das Klopfen an der Tür vernahm. »Ich war so schockiert, als ich sah, dass sie
es war!«, sagte Francesca hastig. Sie sprang auf und eilte zur Tür. Ihre Mutter
und Bragg standen davor.
Julia war zu höflich, um ein böses Gesicht zu machen, aber
Francesca spürte dennoch ihren erbitterten Widerwillen.
Sie begegnete Braggs Blick und obwohl er ihr kein Lächeln
schenkte, vollführte ihr Herz vor Freude einen Hüpfer. »Guten Morgen«, sagte
sie. »Ich habe Evan gerade die traurige Neuigkeit mitgeteilt.«
»Guten Morgen«, antwortete Bragg und sein Blick ruhte für einen
Moment auf ihr, bevor er zu ihrem Bruder weiterwanderte.
»Welche Neuigkeit? Was geht hier vor sich, wovon ich nichts
weiß?«, fragte Julia mit fester Stimme.
Bragg wandte sich ihr zu. »Wie ich bereits andeutete, muss ich
Ihren Sohn in einer offiziellen Polizeiangelegenheit sprechen, Mrs. Cahill.«
Julia schaute ihn besorgt an. »Aber es hat nichts mit seinen
Verletzungen zu tun?«
»Nein. Es geht darum, dass Grace Conway gestern Abend ermordet
aufgefunden wurde.«
Julias
Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
»Mama«, sagte Francesca leise und ergriff die Hand ihrer Mutter.
»Miss Conway war Evans Mätresse.«
Julia zuckte zusammen und riss ihre Hand aus Francescas Griff.
»Das ist nicht wahr!«
Francesca wechselte einen stummen Blick mit Bragg. Evan mischte
sich mit heiserer Stimme ein: »Doch, es ist wahr. Sie ist meine Mätresse
gewesen, Mutter.«
Francesca eilte an seine Seite. »Kann ich irgendetwas für dich
tun?«
»Nein, nichts.« Er presste seine rechte Hand auf die Brust. »Es
tut so weh. Sie war so voller Leben ...« Evan verstummte.
Bragg wandte sich an Julia. »Würden Sie uns bitte allein lassen?
Ich möchte mit Evan reden, da er uns möglicherweise bei den Ermittlungen
helfen kann.«
Julia
nickte ergeben. »Und Francesca?«
Bevor Bragg antworten konnte, meldete sich Francesca forsch zu
Wort: »Sie wurde in einem Atelier gefunden, Mama, das ebenso verwüstet worden
ist wie Sarahs. Die Fälle scheinen also etwas miteinander zu tun zu haben. Ich
arbeite bei dem Mord an Miss Conway mit der Polizei zusammen.«
Julia gab einen erstickten Laut von sich und Francesca gefiel der
Ausdruck in ihren Augen ganz und gar nicht. Er schien zu sagen: Aber nicht
mehr lange, darauf gebe ich dir mein Wort. Julia verließ das Zimmer mit den
Worten: »Ich erwarte, dass Sie mich über diese schreckliche Angelegenheit in
Kenntnis setzen, bevor Sie gehen, Commissioner.«
Bragg nickte.
Als sie allein waren, trat er auf das Bett zu. Evans Nasenspitze
war ganz rot geworden und eine Träne hatte eine Spur auf seiner Wange
hinterlassen. Bragg sagte leise: »Es tut mir sehr leid, Evan.«
Evan blickte ihn zornig an. »Ich will wissen, wer das getan hat!
Und ich will wissen warum!«, rief er wütend.
»Wir werden den Mörder finden, Evan«, mischte sich Francesca ein.
Nun richtete er seinen wütenden Blick auf sie. »Du solltest dich
da heraushalten und das weißt du auch!«
»Wie könnte ich?«, fragte Francesca mit
ruhiger Stimme. »Du bist doch mein Bruder und Sarah ist meine Freundin.«
Evan ließ nervös seine Hände über die Bettdecke wandern. »Ist
Sarah in Gefahr? Wurde Gracie wirklich in einem Atelier gefunden? Etwa in
Sarahs?«
»Nein«, sagte Bragg immer noch mit sanfter Stimme. »Sie wurde in
einer Wohnung gegenüber von ihrer eigenen gefunden, in Nummer sieben. Diese
Wohnung gehört Melinda Neville. Kennen Sie Miss Neville, Evan?«
»Wir haben uns gegrüßt, wenn wir einander im Haus begegnet sind,
das ist alles. Gracie wurde tot in Miss Nevilles
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