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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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Wohnung gefunden? Ich wusste
nicht einmal, dass Miss Neville Künstlerin ist«, sagte er verzweifelt und schlug die Hände
vors Gesicht.
    »Offenbar schon. Da sie bisher nicht in ihre Wohnung zurückgekehrt
ist, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie sie mir beschreiben könnten«, sagte
Bragg.
    Francesca sah ihn an. »Sie ist noch nicht zurückgekehrt?«
    »Nein.« Sie wechselten einen vielsagenden Blick.
    »Ist es der Polizei gelungen, Thomas Neville ausfindig zu
machen?«, fragte Francesca, nachdem sie einen Augenblick lang nachgedacht
hatte.
    »Nein. Unter der Absenderadresse des Briefes ist er nicht mehr zu
erreichen, da er vor sechs Monaten ausgezogen ist. Ich hoffe, seine
Nachsendeadresse vom Hauseigentümer zu erfahren. Detective Hickey befindet
sich bereits auf dem Weg zu ihm.«
    Francesca nickte. »Ich habe seinen Brief gelesen, Bragg. Es stand
nichts Außergewöhnliches darin. Offenbar hat Miss Neville ein Jahr in Paris
verbracht. Er wollte in dem Brief wissen, wann sie zurückkommt.« Sie zuckte mit
den Achseln.
    Bragg begegnete ihrem Blick.
»Ich finde es eigenartig, dass sie den Brief behalten und doch nie gelesen
hat.«
    Francesca reagierte überrascht.
»Der Brief war versiegelt, als Sie ihn gefunden haben?«
    Er
nickte.
    »Aber das ist leicht erklärt«, sagte Francesca rasch. »Sie hat ihn
wahrscheinlich in die Schublade ihres Sekretärs gelegt und dann vergessen. Aber
ich habe immer noch kein Gespür dafür, welcher Natur ihre Beziehung war.«
    »Ich
glaube, er hat sie vermisst.« Bragg wandte sich Evan zu.
»Evan? Eine Beschreibung von Miss Neville wäre sehr hilfreich.«
    Evan atmete tief durch und starrte zur Decke
hinauf. »Sie ist klein, knabenhaft. Hat einen eher ernsten Gesichtsausdruck,
kurzes dunkles Haar, große dunkle Augen. Das ist alles, woran ich mich
erinnere«, sagte er mit unbewegter Miene.
    »Fällt Ihnen jemand ein, dem es zuzutrauen ist, dass er Miss
Neville oder Miss Conway etwas antun wollte?«, erkundigte sich Bragg.
    »Aber nein!«, rief er. »Ich weiß zwar nichts über Miss Neville,
aber soweit es Gracie betrifft, wurde sie von allen geliebt, die sie kannten!
Sie war amüsant, hat immer alle zum Lachen gebracht. Und bei Einladungen hat
sie oft gesungen, was jeder immer ganz wunderbar fand. Und sie war so
freundlich, Bragg. Ein so sanftmütiger Mensch. Das heißt ...« Er verstummte.
    »Das heißt was?«, hakte Francesca rasch nach.
    »Sie war sehr aufgebracht über meine Verlobung mit Sarah, obwohl
ich ihr erklärt hatte, dass ich Sarah gar nicht liebe, sie nicht im Mindesten attraktiv finde. Wir haben uns über
dieses Thema einige Male gestritten, aber ich möchte mich jetzt wirklich nicht
an diese Zeiten erinnern.«
    Tränen stiegen ihm erneut in die Augen. »Ich möchte lieber die
guten Zeiten im Gedächtnis behalten. Wir waren beinahe anderthalb Jahre
liiert«, fügte er hinzu.
    »Wann genau haben Sie sich kennengelernt? Und seit wann haben Sie
sie ausgehalten?«
    »Wir sind uns im vorletzten Sommer begegnet. Und ich habe sie
unmittelbar nach den Feiern zum vierten Juli zu meiner Mätresse gemacht.« Er
lächelte, als käme ihm dabei eine besonders angenehme Erinnerung in den Sinn.
Dann sah er Bragg an. »Wie zum Teufel soll eine Verbindung zwischen Grace und
Sarah bestehen? Ich begreife das Ganze nicht«, sagte er.
    Francesca legte ihre Hand auf seine Schulter,
als Bragg sagte: »Leider stellen Sie bislang die einzige Verbindung
dar.«
    »Was?«, keuchte Evan und erbleichte. »Aber natürlich, da haben Sie
recht. Beide Frauen stehen mir nahe – nun ja, in Sarahs Fall trifft das nicht
wirklich zu, aber man sollte angesichts unserer Verlobung meinen ... O Gott!
Ist das etwa irgendwie meine Schuld?«
    »Nein, es ist nicht deine Schuld«, sagte Francesca mit fester
Stimme.
    Evan warf Bragg einen verstörten Blick zu. »Ist LeFarge etwa dafür
verantwortlich? Und wenn ja, wieso ... Wo er mir doch bereits das hier angetan
hat?«
    »LeFarge?«, fragte Bragg. »Ist das der Mann, dem Sie Geld
schulden?«
    »Ja«, sagte Evan grimmig, ohne eine weitere Erklärung hinzuzufügen.
    »Möchten
Sie Anzeige erstatten?«, fragte Bragg.
    »Ganz gewiss nicht, das würde mich zweifellos das Leben kosten!«,
rief Evan.
    Bragg warf Francesca einen Blick zu, die sich unbehaglich wand.
Sie konnte ihm wohl kaum erklären, dass sie beabsichtigte, genügend Geld von
Hart zu borgen, um LeFarge zu beschwichtigen. Das würde Bragg mit Sicherheit
sehr wütend machen.
    Bragg wandte sich wieder Evan zu.

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