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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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springen und seinen Lakai abzugeben.«
    »Evan, du solltest deinem Vater ein bisschen mehr Respekt
erweisen!«, ermahnte Julia ihn.
    »Tut mir leid, Mutter«, sagte Evan aufrichtig und tätschelte ihre
Hand.
    »Dein Vater hat auch die ganze Nacht kein Auge zugetan. Wir
bedauern unsere Entscheidung! Wir bitten dich inständig, es dir noch einmal zu
überlegen, ob du wirklich ausziehen willst. Ich werde sicherstellen, dass deine
Verlobung mit Miss Channing gelöst wird.«
    »Sie wird gelöst werden, weil ich es so entschieden habe«,
erwiderte Evan gelassen. »Lass uns ein anderes Mal über dieses unerfreuliche
Thema sprechen.«
    Julia schwieg für einen Moment. »Aber du beabsichtigst doch nicht
etwa immer noch, uns zu verlassen?«, fragte sie schließlich mit großen Augen.
    »O doch. Es tut mir leid, Mutter, aber hierbei
geht es nicht nur um Sarah, sondern um mein ganzes Leben bis zum heutigen Tag.
Und um Vater.« Seine Stimme war fest.
    Francesca war unglaublich stolz auf ihn. Sie
war sich gar nicht bewusst gewesen, wie schwer es sein musste, Andrews
einziger Sohn zu sein. Sie trat vor. »Mama? Evan wird für eine ganze Weile
nirgendwohin gehen, denn er muss erst einmal genesen. Dürfte ich mich wohl
einmal allein mit ihm unterhalten? Ich hatte seit diesem ... äh ... Vorfall
noch gar nicht die Gelegenheit dazu.«
    Julia nickte. Francesca stellte erschrocken
fest, dass in ihren Augen Tränen schimmerten, dabei war ihre Mutter doch die
stärkste Frau, die sie kannte, und sie hatte sie noch niemals weinen sehen.
Francesca ergriff spontan ihre Hände. »Alles wird wieder gut!«, rief sie.
    »Wirklich? Andrew ist immer noch wütend auf mich. Evan wird das
Haus verlassen – und er hat Glück, noch am Leben zu sein. Connie und Neil
kommen nach wie vor nicht miteinander aus und Connie ist so furchtbar
deprimiert.«
    Neil Montrose war ein adeliger Engländer, den Francescas Schwester
Connie vor vier Jahren geheiratet hatte. Er war ihr kürzlich untreu gewesen und
Connie hatte davon erfahren. »Und du bist in einen verheirateten Mann
verliebt, obwohl seine Frau zurückgekehrt
ist, um eine schmutzige Affäre zu verhindern! Wird wirklich alles wieder gut
werden, Francesca?«, fragte Julia mit zunehmend verärgerter Stimme.
    Francesca vermochte sie nur erschrocken anzustarren. Sie hätte
ihre Mutter nicht unterschätzen sollen. Julia wusste alles, was in der Stadt
vor sich ging – und besonders in diesem Haus. »Ich habe keine schmutzige
Affäre«, brachte sie schließlich hervor.
    »Nun, dann scheinst du ja doch noch ein bisschen gesunden
Menschenverstand zu besitzen«, sagte Julia barsch und rauschte aus dem Zimmer.
    Francesca rührte sich nicht, doch als sie
Evans Blick auf sich ruhen fühlte, drehte sie sich um, schloss die Zimmertür
und nahm rasch auf der Bettkante Platz. »Geht es dir heute etwas besser?«
    »O ja. Ich habe Doktor Finney durch den Nebel
aus Schmerz und Laudanum gestern zu Mutter sagen hören, dass
ich jung und kräftig bin und in ein paar Tagen wieder auf den Beinen sein
werde. Gestern habe ich es noch nicht geglaubt, aber heute bin ich davon
überzeugt, dass er recht hat.«
    »Das freut mich«, sagte Francesca und tätschelte ihm die Hand.
    Er warf ihr einen forschenden Blick zu. »Du hast also deine
Liebesaffäre mit dem Commissioner beendet?«
    Sie seufzte. »Ich liebe ihn. Ich werde ihn
immer lieben. Aber es war die schrecklichste Erfahrung meines Lebens, seiner
Frau zu begegnen, Evan. Ich glaube, bis dahin hatte ich gar nicht wirklich an
ihre Existenz geglaubt. Als sie noch in
Europa weilte – wo sie sich eine Reihe von Liebhabern genommen hat, wie ich
hinzufügen darf –, da schien sie so fern, beinahe unwirklich zu sein. Aber sie
ist sehr real. Sie existiert. Und sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch
entschlossen, ihre Ehe zu retten. Und mich plagt das schlechte Gewissen, weil
ich den Mann liebe, mit dem sie verheiratet ist. Aber ich kann doch nichts für
meine Gefühle! Allerdings vermag ich mein Verhalten zu ändern und das habe ich
bereits getan. Wir werden Freunde bleiben, nicht mehr.«
    Evan nahm ihre Hand. »Ich bin davon überzeugt,
dass du jedes einzelne dieser Worte, die du gerade gesprochen hast, auch
glaubst, aber ich kenne dich, Fran. Du bist ein sehr impulsiver Mensch und
traurigerweise fehlt es dir manchmal am nötigen Urteilsvermögen. Ich mache mir
Sorgen um dich.«
    »Und ich mache mir Sorgen um dich! Was ist wirklich geschehen,
Evan?«
    Er wich ihrem Blick aus. »Ich

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