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Brennaburg

Brennaburg

Titel: Brennaburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang David
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Italie. Und das sagst du, als wäre es ganz selbstverständlich. Hast du denn bereits entschieden, welchen Ort du diesmal beehren wirst? Venezia wieder?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Ist es dort, wo du jetzt bist, so unerträglich?«
    »Nein, es ist gut. Aber wie lange noch? Ich sage dir: Nach der heutigen Nacht wird hier bald die Hölle los sein. Jeder, der bleibt, wird es bereuen. Man muß weg, so weit wie möglich.«
    Der Schwarze faßte Konrad an der Hand.
    »Komm mit mir«, fuhr er eindringlich fort. »Zusammen werden wir es schaffen. Ich weiß, wo die Pferde unserer Leute stehen. Wir nehmen jeder zwei, damit wir wechseln können. Für mein Silber kaufen wir Pelze, die brauchen wir in den Bergen. In paar Tagen sind wir in Bayern; dann kriegen sie uns nicht mehr.«
    »Ich verstehe«, sagte Konrad und entwand ihm vorsichtig die Hand.
    »Ich wußte! Also vorwärts! Wir haben schon genug Zeit verloren.«
    »Wahrhaftig … Was ist übrigens mit meinem Schwert? Oder erhalte ich es erst in Bayern zurück?«
    Peppo ging zu der Stute, löste den Wehrgurt vom Sattel und reichte ihn Konrad. Der schnallte ihn um und straffte sich. »So«, sagte er, »und jetzt verschwinde.«
    Der andere, im Begriff, sein Pferd loszubinden, drehte sich herum.
    »Was ist?« erkundigte er sich überrascht.
    »Halt! Bleib, wo du bist!«
    Konrad hatte das Schwert gezogen und hieb damit einmal durch die Luft.
    »Ich warne dich, alter Freund, komme mir nicht zu nahe! Das ist kein Scherz. Hast es schlau eingefädelt, das muß dir der Neid lassen; verflucht schlau! Fast wäre ich dir auf den Leim gegangen. Doch nun bist du durchschaut.«
    »Was redest du? Ich verstehe dich nicht.«
    »Dafür verstehe ich dich, und zwar ausgezeichnet. Für mein Silber werden wir Pelze kaufen – ha! Du weißt sehr gut, daß du allein nichts ausrichten kannst, deine schwarze Fratze würde ja überall auffallen. Und da von deinen Leuten wohl keiner mitwollte, hast du mich zu deinem Reisebegleiter auserkoren. Gib zu, daß ich recht habe. Aber daraus wird nichts. Finde dich damit ab und ziehe deiner Wege.«
    »Denkst du noch immer, ich lüge?« stieß Peppo hervor.
    »Ja.«
    »Aber jedes Wort ist wahr, ich schwöre dir bei allen Heiligen! Schade, daß so finster ist. Könntest du mein Gesicht sehen, würdest du wissen, daß ich nicht lüge.«
    Er raufte sich das Haar.
    »Warum glaubst du mir nicht! Warum!«
    »Es ist jetzt kaum die Zeit, dir das zu erklären«, entgegnete Konrad. »Doch um dich zu beruhigen: Der Anblick deines Gesichtes würde an meiner Auffassung nichts ändern.«
    Der Schwarze schwieg. Plötzlich schlug er sich gegen die Stirn. »Dieser Mensch ist verrückt!« rief er aus. »Oh, mein Gott, er ist völlig verrückt. Was soll ich bloß tun?«
    »Das sagte ich bereits: Verschwinden, und zwar auf der Stelle. Es sei denn, du entschließt dich, auf dein Vorhaben zu verzichten. Du hast mein Ehrenwort, daß ich dich nicht verraten werde. Überlege es dir, noch ist es nicht zu spät.«
    Peppo brach in Gelächter aus, verstummte jedoch sogleich wieder. »Du willst wirklich bleiben?« fragte er leise. »Sagtest du das im Ernst?«
    »Ja.«
    »Du wirst sterben! Vielleicht nicht heute, aber bald. Ich habe es Graf Christian angesehen: Sie wollen deinen Tod. Sei nicht dumm und komme mit mir.«
    »Schluß jetzt! Gehe endlich! Oder muß ich dir erst Beine machen?«
    Der Schwarze ergriff den Zügel. »Du bist blind«, sagte er kopfschüttelnd, »so blind! Warum habe ich nur so lange mit dir gesprochen? Ich könnte schon über alle Berge sein.«
    Er zögerte.
    »Was wirst du sagen, wenn sie fragen, wo ich bin?«
    »Ich werde sagen, daß ich die Fesseln abgestreift habe und dir mitsamt dem Gaul entwischt bin. Nehmen wir einmal an, du hättest mich tatsächlich bis zum Morgen festhalten sollen, so werden sie glauben, daß du mich suchst oder dich aus Angst vor einer Strafe nicht sofort zurückwagst. Bis sie Verdacht geschöpft haben, dürfte dein Vorsprung groß genug sein. Bist du damit zufrieden?«
    Nachdem Peppo genickt hatte, steckte Konrad das Schwert in die Scheide und fügte hinzu: »Verdient hast du es zwar nicht, dennoch: Ich wünsche dir, daß du dein Italien wiedersiehst. Leb wohl!«
    »Danke«, entgegnete der Schwarze gelassen. »Und was wünsche ich dir? Ich meine, am besten leichten Tod.«
    Er schnalzte dem Pferd ins Ohr, zupfte am Zügel und drehte sich um. In den Sträuchern raschelte es, Trittgeräusche entfernten sich. Dann war es still.
    Nachdem der

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