Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Wurst.
    Die Tür zum Keller war angelehnt.
    »Dort müssen wir hinein«, sagte Mark.
    Durch die angelehnte Tür fiel kein Licht; die Zungen der Dunkelheit schienen sich hungrig nach der Küche zu strecken und auf die Nacht zu warten, um den Raum ganz zu verschlingen. Dieses kleine Stück Dunkelheit war gräßlich, und das, was es verbergen mochte, war unaussprechlich. Hilflos und bewegungslos stand Susan neben Mark.
    Dann machte er einen Schritt, öffnete die Tür und schaute hinunter. Sie sah einen Muskel an seinem Kiefer zucken.
    »Ich glaube -« begann er. Sie hörte etwas hinter sich und wandte sich um. Es war Straker. Er grinste.
    Mark drehte sich um und versuchte, an Straker vorbeizukommen. Strakers Faust krachte auf Marks Kinn, und der wußte nichts mehr.
    Als Mark wieder zu sich kam, wurde er eine Treppe hinaufge-tragen – aber es war nicht die Kellertreppe. Er öffnete ganz vorsichtig die Augen, während er seinen Kopf immer noch hängen ließ. Ein Treppengeländer ... der zweite Stock. Er konnte es genau erkennen. Die Sonne war noch nicht untergegangen.
    Ein wenig Hoffnung.
    Sie waren oben angekommen, und plötzlich ließen ihn Strakers Arme los. Mark fiel schwer zu Boden und schlug mit dem Kopf auf.
    »Glaubst du nicht, ich weiß es, wenn jemand sich verstellt, junger Herr?« fragte Straker. Vom Fußboden aus gesehen, schien er mindestens drei Meter groß zu sein. Der kahle Schädel glänzte in der Dämmerung. Schreckerfüllt sah Mark das Seil um Strakers Schulter.
    Mark griff nach der Tasche, in der er die Pistole gehabt hatte.
    Straker warf den Kopf zurück und lachte. »Ich habe mir erlaubt, die Pistole zu entfernen, junger Herr. Kleine Jungen sollten keine Waffen tragen ... sie sollten auch keine jungen Damen in Häuser führen, in die sie nicht eingeladen sind.«
    »Was haben Sie mit Susan Norton gemacht?«
    Straker lächelte. »Ich brachte sie dorthin, wo sie hinwollte. In den Keller. Später, wenn die Sonne untergegangen ist, wird sie den Mann treffen, um dessentwillen sie hierherkam. Auch du wurst ihn treffen, vielleicht schon heute nacht, vielleicht morgen nacht. Vielleicht überläßt er dich auch dem Mädchen ... doch ich glaube eher, er wird dich selbst vornehmen. Das Mädchen mag andere Freunde haben, einige davon mischen sich in fremde Angelegenheiten. Wie du selbst.«
    Mark sprang mit beiden Füßen gegen Strakers Unterleib.
    Straker wich zur Seite wie ein Tänzer. Gleichzeitig traf sein Fuß genau in Marks Nieren.
    Mark biß sich auf die Lippen und krümmte sich. Straker kicherte. »Los, junger Herr. Aufstehen.«
    »Ich ... ich kann nicht.«
    »Dann kriech«, sagte Straker verächtlich. Wieder stieß er zu, und diesmal traf er Mark in den Schenkel. Der Schmerz war schlimm, aber Mark biß die Zähne zusammen. Es gelang ihm, aufzustehen.
    Sie gingen den Gang entlang bis zur letzten Tür. Der Schmerz in den Nieren ließ nach. »Was werden Sie mit mir tun?«
    »Abbinden wie einen Truthahn, junger Herr. Später, wenn mein Gebieter sich mit dir unterhalten hat, wirst du frei sein.«
    »Wie die ändern?«
    Straker lächelte.
    Als Mark in das Zimmer trat, in dem Hubert Marsten sich erhängt hatte, geschah etwas Merkwürdiges mit ihm. Die Angst verschwand nicht, aber sie hörte auf, alle ändern Gedanken zu verdrängen. Er empfand sich wie eine Glühlampe, die plötzlich aus einer unbekannten Quelle Energie erhielt.

    Das Zimmer war häßlich. Herabhängende Tapeten, Staub, Stöße von Zeitschriften, eine eiserne Bettstatt. Durch die geschlossenen Fensterläden fiel wenig Licht ein, und Mark nahm an, daß bis zum Einbruch der Dunkelheit noch eine Stunde vergehen müsse.
    In den fünf Sekunden, die er brauchte, um die Mitte des Zimmers zu erreichen, wo Straker ihn stehenbleiben hieß, überlegte Mark blitzschnell drei mögliche Lösungen für seine Situation.
    Erstens: Er raste plötzlich durchs Zimmer und sprang durch Fenster und Läden ins Freie wie der Held in einem Westernfilm. In einer Variante dieses Films sah er sich auf einem alten Mähdrescher landen und sein Leben aufgespießt auf einer rostigen Klinge beenden, in einer ändern Version sah er sich an die Fensterläden krachen, die dem Anprall standhielten. Mit zerfetzten Kleidern, vom Fensterglas zerschnitten und blutend, zöge Straker ihn dann zurück.
    Zweite Möglichkeit: Straker ließ ihn, auf dem Boden liegend, gefesselt zurück. Vergeblich versuchte er sich zu befreien, bis er schließlich Schritte auf der Treppe hörte. Jemand kam,

Weitere Kostenlose Bücher