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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sie: »Eines Tages werde ich auch diesen Bus nehmen. Und vermutlich ebenso niedergeschlagen dreinsehen wie dieser Junge.«
    »Wohin?«
    »Wahrscheinlich New York. Um endlich selbständig zu werden.«
    »Und warum bleiben Sie nicht hier?«
    »Ich bin gern hier. Aber meine Eltern, wissen Sie, sie entlassen mich nicht aus ihren Fittichen. Und außerdem ist es für ein junges Mädchen schwierig, in Lot eine Karriere zu machen.«
    »Was für eine Art von Job suchen Sie?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe an der Boston University den Bachelor of Art gemacht. Vielleicht nimmt mich ein Verleger. Oder eine Zeitschrift. .. Vielleicht eine Reklameabteilung.
    Solche Leute brauchen immer jemanden, der zeichnen kann.
    Das kann ich. Ich habe eine ganze Mappe voll.«
    »Haben Sie irgendwelche Angebote?« fragte er freundlich.
    »Nein .. . nein. Aber . . .«
    »Ohne ein Angebot fährt man nicht nach New York«, sagte er. »Das müssen Sie mir glauben. Sie werden sich die Schuhsohlen ablaufen.«
    Sie lächelte betrübt. »Vermutlich haben Sie recht.«
    »Haben Sie hier schon etwas verkauft?«
    »Oh ja.« Sie lachte. »Mein bis heute größter Verkauf erfolgte an die Cinex Corporation. Die hat in Portland ein neues Kino eröffnet und mir zwölf Blätter abgekauft, die jetzt im Vorraum hängen. Man gab mir siebenhundert Dollar. Damit habe ich mein kleines Auto angezahlt.«
    »Sie sollten in New York ein Hotelzimmer für eine Woche bestellen und sich tunlichst sechs Monate vorher bei allen Verlegern ansagen. Um Gottes willen, fahren Sie nicht aufs Geratewohl in eine Stadt wie New York.
    »Und wie ist das bei Ihnen?« fragte sie und stocherte in ihrer Eiscreme. »Was tun Sie in der blühenden Gemeinde Jerusalem's Lot?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich versuche einen neuen Roman zu schreiben.«
    Sofort war sie Feuer und Flamme. »In Lot? Worüber? Warum gerade hier? Sind Sie –«
    Er blickte sie ernst an. »Sie tropfen.«
    »Ich? Oh, ja. Pardon.« Sie wischte den Fleck mit der Serviette ab. »Ich wollte mich nicht in Ihre Privatsachen mischen. Üblicherweise bin ich nicht so neugierig.«
    »Keine Ursache, sich zu entschuldigen«, sagte er. »Alle Schriftsteller lieben es, über ihre Bücher zu reden. Manchmal, wenn ich im Bett liege, erfinde ich ein ›Playboy‹-Interview mit mir. Reine Zeitverschwendung. Die kümmern sich nur um Autoren, deren Bücher bei den Studenten beliebt sind.«
    Der junge Air-Force-Pilot stand auf. Ein Greyhound Bus fuhr vor und hielt an.
    »Als Kind habe ich vier Jahre in Salem's Lot gelebt. Mit meiner Tante Cindy. Mein Vater starb, wissen Sie, und meine Mutter hatte ... hatte eine Art von Nervenzusammenbruch.
    Also schickte sie mich zu Tante Cindy. Einen Monat nach dem großen Feuer setzte mich Tante Cindy in einen Bus und schickte mich zu meiner Mutter zurück.« Er sah sein Gesicht im Spiegel hinter der Theke. »Ich weinte im Bus, als ich von meiner Mutter fortfuhr, und ich weinte im Bus, als ich von Tante Cindy und Jerusalem's Lot fortfuhr.«
    »Ich bin in dem Jahr des großen Feuers auf die Welt gekommen«, sagte Susan. »Einmal ist etwas Ungeheures hier passiert, und ich habe es einfach verschlafen.«
    Ben lachte. »Also sind Sie sieben Jahre älter als ich dachte.«
    »Wirklich?« Sie sah erfreut aus. »Danke für das Kompliment.
    Ich glaube, das Haus Ihrer Tante ist damals abgebrannt.«
    »Ja«, erwiderte er. »Ich erinnere mich noch sehr gut an jene Nacht. Einige Männer mit Pumpen auf dem Rücken kamen zur Tür und sagten, daß wir fortgehen müßten. Es war überaus aufregend. Tante Cindy hüpfte herum und verstaute alle möglichen Gegenstände in ihrem Hudson. Mein Gott, was für eine Nacht!«
    »War sie versichert?«
    »Nein. Aber das Haus war nur gemietet, und wir brachten beinahe alle wertvollen Dinge zum Auto, außer dem Fernsehapparat. Wir versuchten, ihn hochzuheben, aber wir konnten ihn nicht einmal wegschieben. Es war ein Video King mit einem winzigen Bildschirm und einem Vergrößerungsglas über der Bildröhre. Geradezu teuflisch für die Augen. Wir bekamen ohnedies nur eine Station - eine Menge ländlicher Musik, landwirtschaftliche Berichte und Kitty, den Clown.«
    »Und Sie sind hierher zurückgekommen, um ein Buch zu schreiben?«
    Ben antwortete nicht sofort. Miss Coogan öffnete Kartons mit Zigarettenpäckchen und füllte diese in die Regale neben der Kasse. Der junge Pilot stand neben der Tür und wartete auf den Buslenker.
    »Ja«, sagte Ben. Er drehte sich um und sah ihr zum

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