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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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ich aussehe?«, fragte Alexia, bereit, einen weiteren Posten auf die Liste der Versäumnisse ihres Mannes für diesen Abend zu setzen. Er würde etwas zu hören bekommen, sobald er nach Hause kam. Die Ohren würden ihm glühen.
    »Nun ja, nicht direkt«, antwortete Major Channing. »Ich meine, wir bekamen schon eine kurze Nachricht vor ein paar Monaten, aber die Beschreibung war nicht … Verstehen Sie bitte, ich dachte, Sie wären …«
    Bedächtig wog Alexia ihren Parasol in der Hand.
    Schnell ruderte Channing zurück. »… weniger italienisch.«
    »Und mein teurer Gatte hat Sie nicht gewarnt, als Sie ankamen?« Alexia wirkte nun eher nachdenklich als wütend. Vielleicht war Major Channing gar nicht so schlimm. Schließlich hatte es sie ja selbst überrascht, dass Lord Maccon sie zur Frau genommen hatte.
    Auf einmal wirkte Major Channing gereizt. »Wir haben ihn noch nicht zu Gesicht bekommen, Mylady. Sonst wäre es wahrscheinlich nicht zu diesem Fauxpas gekommen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, meinte Lady Maccon schulterzuckend. »Er neigt hinsichtlich meiner Vorzüge leicht zu Übertreibungen. Seine Beschreibung von mir ist daher üblicherweise eine Spur unrealistisch.«
    Major Channing schraubte seinen Charme wieder auf höchste Stufe – Lady Maccon konnte praktisch sehen, wie sich die Zahnräder knirschend drehten und der Dampf kräuselnd aus seinem Körper zischte. »Oh, das bezweifle ich, Mylady.«
    Zum Pech des Gammas entschied sich Alexia, daran Anstoß zu nehmen. Sie wurde eiskalt, der Blick ihrer braunen Augen hart und der Mund mit den üppigen Lippen zu einem schmalen Strich.
    Schnell wechselte Channing das Thema und wandte sich Professor Lyall zu. »Warum war unser verehrter Anführer nicht am Bahnhof, um uns zu begrüßen? Es gibt ein paar Dinge, die ich unbedingt mit ihm besprechen muss.«
    Lyall zuckte mit den Schultern. Seine Körperhaltung signalisierte Channing, dass er dieses spezielle Thema nicht weiter vertiefen sollte. Es lag in der Natur eines Gammas, dass er Kritik übte, doch ebenso unterstützte oder deckte ein Beta das Handeln des Alphas, ganz gleich, ob dieses den Regeln der Höflichkeit entsprach. »Dringende BUR -Angelegenheiten.« Das war alles, was Lyall zur Antwort gab.
    »Nun ja, meine Angelegenheiten sind möglicherweise ebenfalls dringend«, entgegnete Major Channing bissig.
    »Was genau ist denn passiert?« Professor Lyalls Tonfall deutete an, dass Major Channings vermutlich schuld war an diesen »dringenden Angelegenheiten«, worum immer es sich auch handeln mochte.
    »Das Rudel und ich haben an Bord unseres Schiffes etwas erleben müssen, das recht ungewöhnlich war.« Zweifellos war Major Channing der Meinung, ebenso ausweichend antworten zu dürfen wie der Beta, und demonstrativ wandte er sich anschließend an Alexia. »Es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen, Lady Maccon. Ich bitte um Vergebung für das Missverständnis. Unwissenheit ist keine Entschuldigung, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst, das versichere ich Ihnen. Gleichwohl werde ich mich bemühen, es nach meinen bescheidenen Kräften wiedergutzumachen.«
    »Entschuldigen Sie sich bei Tunstell«, entgegnete Lady Maccon.
    Das war ein heftiger Schlag: ein Gamma, Rang-Dritter des Rudels, sollte sich bei einem niederen Claviger entschuldigen? Major Channing sog scharf die Luft ein, tat aber, wie ihm geheißen, und entschuldigte sich mit einer hübschen Rede bei dem Rotschopf, der mit zunehmendem Maße immer verlegener wirkte, je länger der Wortschwall andauerte, da er sich durchaus bewusst war, welche Erniedrigung dies für den Gamma schmerzlich bedeutete. Am Ende war Tunstell so rot geworden, dass seine Sommersprossen vollständig verschwanden, und Major Channing zog beleidigt von dannen.
    »Wo geht er hin?«, fragte Lady Maccon verwundert.
    »Höchstwahrscheinlich wird er das Lager des Regiments auf die Rückseite des Hauses verlegen. Das wird allerdings eine Weile in Anspruch nehmen, Mylady, weil sich die Zeltstangen zunächst abkühlen müssen.«
    »Ah.« Alexia lächelte breit. »Ich habe gewonnen.«
    Seufzend warf Professor Lyall einen kurzen Blick hoch zum Mond und murmelte wie zu einer höheren Gottheit: »Alphas.«
    »Nun gut.« Alexia bedachte ihn mit einem fragenden Blick. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu erklären, was es mit Channing Channing von den Chesterfield Channings auf sich hat? Er erscheint mir nicht gerade wie jemand, den sich mein Gemahl als Mitglied seines

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