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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Rudels aussuchen würde.«
    Professor Lyall legte den Kopf leicht schief. »Ich bin hinsichtlich der Gefühle, die seine Lordschaft für diesen Gentleman hegt, nicht eingeweiht, aber Lord Maccons Präferenzen ungeachtet hat er Channing zusammen mit dem Woolsey-Rudel übernommen. Ebenso wie mich. Conall hatte in dieser Angelegenheit keine Wahl. Und, um ganz offen zu sein, der Major ist gar nicht so übel. Ein guter Soldat, der einem im Kampf den Rücken freihält. Lassen Sie sich von seinem heutigen Betragen nicht täuschen. Er hat sich in seiner Eigenschaft als Gamma stets korrekt verhalten, ein anständiger Rang-Dritter in der Befehlskette, obwohl er sowohl Lord Maccon als auch mich nicht leiden kann.«
    »Warum? Ich meine, warum Sie nicht? Ich kann völlig verstehen, wenn jemand meinen Mann nicht leiden kann. Sogar ich kann ihn meistens absolut nicht ausstehen.«
    Professor Lyall unterdrückte ein Kichern. »Mir wurde zugetragen, er kann niemanden leiden, dessen Name mit Doppel-L geschrieben wird. Er findet das unentschuldbar walisisch. Allerdings vermute ich, dass er von Ihnen recht angetan sein könnte.«
    Verlegen drehte Alexia den Griff ihres Sonnenschirmes zwischen ihren Fingern. »Ach herrje, war da etwa Aufrichtigkeit unter diesem schmierigen Charme?« Sie fragte sich, was an ihrem Äußeren oder an ihrer Persönlichkeit dafür verantwortlich war, dass sie anscheinend nur auf große Werwölfe verführerisch wirkte. Und ob man diese Eigenschaft wohl ändern konnte?
    Professor Lyall zuckte mit den Schultern. »Ich würde ihm diesbezüglich aus dem Weg gehen, wenn ich an Ihrer Stelle wäre.«
    »Warum?«
    Lyall suchte angestrengt nach einer höflichen Art und Weise, es auszudrücken, und begnügte sich schließlich mit der schockierenden Wahrheit. »Major Channing mag widerspenstige Frauen, so viel ist sicher, aber nur, weil er sie gern …« Er machte eine pikante Pause. »… zähmt.«
    Alexia zog die Nase kraus, denn irgendwie ahnte sie, dass Professor Lyalls Bemerkung etwas Unschickliches enthielt. Das würde sie später recherchieren müssen, und sie war zuversichtlich, dass sie in der Bibliothek ihres Vaters etwas Entsprechendes finden würde. Alessandro Tarabotti, seines Zeichens Außernatürlicher, hatte einen ausschweifenden Lebenswandel gepflegt und seiner Tochter eine Sammlung Bücher hinterlassen, von denen einige schrecklich unzüchtige Zeichnungen enthielten, was seinen Hang zur Hemmungslosigkeit bezeugte. Nur diesen Büchern hatte es Alexia zu verdanken, dass sie angesichts einiger der etwas einfallsreicheren Gelüste ihres Gatten nicht regelmäßig in Ohnmacht fiel.
    Professor Lyall zuckte nur mit den Schultern. »Manche Frauen mögen so etwas.«
    »Manche Frauen mögen auch Gobelinstickerei«, entgegnete Alexia und beschloss, nicht weiter über den fragwürdigen Gamma ihres Mannes nachzudenken. »Und manche Frauen mögen außergewöhnlich hässliche Hüte.« Diese Bemerkung wurde davon inspiriert, dass sie gerade ihre liebe Freundin Miss Ivy Hisselpenny erblickte, die am Ende der langen Auffahrt von Woolsey Castle aus einer Mietkutsche stieg.
    Miss Hisselpenny war noch ein gutes Stück entfernt, doch es bestand kein Zweifel daran, dass sie es war, denn niemand sonst würde es wagen, einen solchen Hut zu tragen. Er war von einem betäubend grellen Lila, mit leuchtend grünen Borten verziert, und drei lange Federn ragten aus etwas empor, das aussah wie ein ganzer Obstkorb, der auf ihrem Haupt arrangiert war. Falsche Trauben ergossen sich an einer Seite über den Rand und baumelten beinahe bis zu Ivys keckem kleinen Kinn hinunter.
    »Verflixt und zugenäht«, sagte Lady Maccon zu Professor Lyall. »Werde ich es denn je zu meiner Versammlung schaffen?«
    Lyall verstand es als Wink und wandte sich zum Gehen. Es sei denn, natürlich, er ergriff die Flucht vor dem Hut.
    Doch seine Herrin hielt ihn auf. »Ich weiß Ihr unerwartetes Einschreiten von vorhin wirklich zu schätzen. Ich hätte nicht gedacht, dass er tatsächlich angreifen würde.«
    Nachdenklich sah Professor Lyall die Gefährtin seines Alphas an. Es war ein selten offener Blick, da sein Gesicht nicht wie üblich hinter einem schützenden Brilloskop versteckt war. Die sanften, haselnussbraunen Augen blickten verwirrt. »Warum unerwartet? Glaubten Sie, ich wäre nicht in der Lage, Sie an Conalls Stelle zu verteidigen?«
    Lady Maccon schüttelte den Kopf. Es stimmte, dass sie angesichts seiner schmächtigen Figur und seiner

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