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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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passen, meine Liebe« auf das von Angelique vorgeschlagene Promenadenkleid aus blassblauer Seide und weißer Spitze.
    Die Zofe war verblüfft über Alexias duldsames Einverständnis, allerdings reichte dieses Erstaunen nicht aus, um sie in ihrer Tüchtigkeit zu beeinträchtigen. In nicht einmal einer knappen halben Stunde hatte sie ihre Herrin adrett angekleidet, wenn auch eine Spur zu sehr de mode für Alexias üblichen Geschmack.
    Alle anderen saßen bereits am Tisch. In diesem besonderen Fall beinhaltete »alle anderen« das Rudel, sowohl die ständig anwesenden als auch die zurückgekehrten Mitglieder, die Hälfte der Claviger und den unerträglichen Major Channing – ungefähr dreißig an der Zahl. »Alle anderen« schien allerdings den Herrn des Hauses nicht mit einzuschließen. Lord Maccons Abwesenheit war deutlich spürbar, selbst in einer so großen Menge.
    Also ließ sich Lady Maccon neben Professor Lyall auf ihren Stuhl plumpsen. Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln als halbherzige Begrüßung. Der Beta hatte sein Mahl noch nicht angerührt, da er es vorzog, mit einer heißen Tasse Tee und der Abendzeitung zu beginnen.
    Erschrocken von ihrem plötzlichen Erscheinen rappelte sich der Rest des Tisches auf. Mit einer Handbewegung bedeutete Alexia ihnen, wieder Platz zu nehmen, und sie setzten sich mit reichlichem Geklapper. Professor Lyall war mit der vollendeten Anmut eines Tänzers aufgestanden, hatte sich leicht verbeugt und wieder Platz genommen. Und all das, ohne seine Zeile in der Zeitung aus den Augen zu verlieren.
    Lady Maccon nahm sich schnell etwas Kalbfleisch und ein paar in Teig frittierte Apfelringe und fing an zu essen, damit die anderen am Tisch damit aufhörten, solch ein Aufhebens zu veranstalten, und mit ihrem eigenen Mahl fortfuhren. Also wirklich, manchmal war es einfach anstrengend, als Dame mit zwei Dutzend Gentlemen zusammenzuleben. Ganz zu schweigen von den Hunderten, die nun auf dem Gelände von Woolsey Castle kampierten.
    Nach nur einem kurzen Augenblick, damit sich der Beta ihres Mannes an ihre Anwesenheit gewöhnen konnte, schlug Lady Maccon zu. »Also gut, Professor Lyall, ich gebe auf: In welcher Angelegenheit ist er nun schon wieder verschwunden?«
    Der weltgewandte Werwolf entgegnete nur: »Rosenkohl?«
    Entsetzt lehnte Lady Maccon ab. Ihr schmeckten fast alle Gerichte, aber ein Rosenkohl war für sie nichts weiter als ein unterentwickelter kleiner Kohlkopf.
    » Shersky & Droop bieten ein höchst interessantes neues Gerät zum Verkauf an«, sagte Professor Lyall und raschelte mit seiner Zeitung. »Es ist eine besonders fortschrittliche Art von Teekessel, für die Luftfahrt entworfen, die an der Bordwand von Luftschiffen befestigt werden kann. Es nutzt die Windkraft über diese kleine kreiselförmige Vorrichtung, wodurch genug Energie erzeugt wird, um das Wasser zu kochen.« Er deutete auf die Werbeanzeige. Gegen ihren Willen ließ Alexia sich davon ablenken.
    »Wirklich? Wie faszinierend. Und so überaus nützlich für diejenigen, die häufig mit Luftschiffen reisen. Ich frage mich, ob …« Sie verstummte und bedachte ihn mit argwöhnischem Blick. »Professor Lyall, Sie versuchen, mich vom Thema abzulenken. Wohin ist mein Ehemann verschwunden?«
    Der Beta legte die nun nutzlose Zeitung weg und nahm sich ein schönes Stück gebratener Seezunge von einem silbernen Tablett. »Lord Maccon brach bei Anbruch der Abenddämmerung auf.«
    »Das war es nicht, wonach ich gefragt habe.«
    Auf dem Platz neben Lyall kicherte Major Channing leise in seine Suppe.
    Wütend funkelte Alexia ihn an und richtete dann einen scharfen Blick auf den wehrlosen Tunstell, der auf der anderen Seite der Tafel bei den Clavigern saß. Wenn Lyall schon nicht reden wollte, dann vielleicht Tunstell. Der Rotschopf begegnete ihrem wütenden Blick mit weit aufgerissenen Augen und stopfte sich geschwind einen gewaltigen Bissen Kalbfleisch in den Mund, wobei er sich alle Mühe gab, so auszusehen, als wisse er von absolut gar nichts.
    »Würden Sie mir wenigstens sagen, ob er anständig angezogen war?«
    Tunstell kaute bedächtig. Sehr bedächtig.
    Lady Maccon wandte sich wieder Professor Lyall zu, der gelassen seine Seezunge klein schnitt. Lyall war einer der wenigen Werwölfe, denen sie bisher begegnet war, die Fisch statt Fleisch bevorzugten.
    »Ist er auf dem Weg ins Claret’s?«, fragte sie in der Annahme, der Earl könne vor der Arbeit möglicherweise etwas in seinem Club zu erledigen haben.
    Professor

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