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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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die für ihren Besuch formeller war, denn sie hatte die farbenfrohe Halsbinde gegen eine aus weißem Linon und den braunen Zylinder gegen einen schwarzen ausgetauscht.
    »Lady Maccon glaubt, eine Luftveränderung nötig zu haben«, antwortete Lord Akeldama, während er sich erhob und seinem neuen Gast entgegenschritt, um ihn zu begrüßen. »Madame Lefoux, nehme ich an.«
    Alexia errötete darüber, in ihrer Überraschung den Moment verpasst zu haben, beide einander vorzustellen, doch ihnen schien es gleich zu sein.
    »Sehr erfreut, Lord Akeldama. Ein Vergnügen, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen! Ich habe schon viel von Ihnen gehört.« Die Erfinderin besah sich aufmerksam die auffallenden schwarz-weißen Schuhe und die Smokingjacke des Vampirs.
    »Und ich von Ihnen«, entgegnete der Vampir und fasste die modische Männerkleidung der Erfinderin ebenso kritisch ins Auge.
    Alexia registrierte einen gewissen unterschwelligen Argwohn bei beiden, so als wären sie zwei Geier, die über demselben Kadaver kreisten.
    »Nun, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten«, meinte die Französin sanft. Lord Akeldama fühlte sich zunächst von ihren Worten angegriffen, doch die Dame hatte sich bereits von ihm abgewandt und sprach zu Alexia. »Aber Schottland, Lady Maccon? Sind Sie sich da sicher?«
    Ein Ausdruck wachsamer Anerkennung huschte über das Gesicht des Vampirs. »Bitte setzten Sie sich«, bot er ihr Platz an. »Sie duften übrigens göttlich. Vanille? Ein bezaubernder Duft. Und so überaus feminin !«
    War das etwa eine Retourkutsche? , fragte sich Alexia.
    Madame Lefoux nahm dankend eine Tasse Tee entgegen und ließ sich auf ein weiteres kleines Kanapee nieder, neben die vertriebene gescheckte Katze. Das Tier war eindeutig der Überzeugung, Madame Lefoux wäre nur gekommen, um sie unter dem Kinn zu kraulen. Die Erfinderin tat ihr den Gefallen.
    »Schottland«, entgegnete Lady Maccon bestimmt. »Per Luftschiff, denke ich. Ich werde mich sofort um die Vorbereitungen kümmern und morgen abreisen.«
    »Das wird schwierig werden. Giffard’s hat nicht für nächtliche Kunden geöffnet.«
    Lady Maccon nickte verstehend. Luftschiffe waren auf das Tageslichtvolk ausgerichtet und nicht auf die Übernatürlichen. Ein Vampir konnte nicht mit ihnen fahren, da sie zu hoch über seinem Revier und damit außerhalb davon schwebten. Ein Geist war für gewöhnlich an seinen Leichnam gebunden. Und Werwölfe flogen nicht gern, da sie dazu neigten, schrecklich luftkrank zu werden, wie ihr Ehemann ihr erklärt hatte, als sie ihm gegenüber das erste und einzige Mal Interesse an dieser Art von Transportmittel angedeutet hatte.
    »Morgen Nachmittag«, verbesserte sie. »Aber lassen Sie uns nun über angenehmere Dinge plaudern. Lord Akeldama, sind Sie interessiert daran, etwas über ein paar von Madame Lefoux’ Erfindungen zu hören?«
    »Allerdings.«
    Madame Lefoux beschrieb einige ihrer jüngsten Gerätschaften. Trotz seines altmodischen Hauses war Lord Akeldama von modernen technischen Entwicklungen fasziniert.
    »Alexia hat mir ihren neuen Sonnenschirm gezeigt. Sie leisten beeindruckende Arbeit. Sind Sie zufällig auf der Suche nach einem Gönner?«, fragte er nach etwa einer Viertelstunde angeregter Unterhaltung, während der ihn die Französin zumindest mit ihrer Intelligenz beeindruckt hatte.
    Die Erfinderin verstand die unausgesprochene Botschaft und schüttelte den Kopf. In Anbetracht von Madame Lefoux’ Auftreten und ihren Fähigkeiten zweifelte Alexia keine Sekunde daran, dass sie in der Vergangenheit bereits ähnliche Angebote erhalten hatte. »Haben Sie vielen Dank, Mylord! Sie erweisen mir eine besondere Gunst, da ich weiß, dass Sie männliche Drohnen bevorzugen. Aber ich bin gut situiert und erfreue mich meiner Unabhängigkeit, und ich verspüre nicht den Wunsch nach Unsterblichkeit.«
    Lady Maccon verfolgte den Wortwechsel mit großem Interesse. Offenbar glaubte Lord Akeldama, Madame Lefoux verfüge über ein Übermaß an Seele. Nun, da sich ihre Tante in ein Gespenst verwandelt hatte, lag das möglicherweise in der Familie. Sie wollte gerade eine undiplomatische Frage stellen, als Lord Akeldama aufstand und sich die langgliedrigen weißen Hände rieb.
    »Nun, meine kleinen Butterblumen  …«
    Oh-oh! Alexia zuckte innerlich vor Mitgefühl zusammen. Madame Lefoux hatte Akeldama-Kosenamen-Status erreicht. Nun würden sie beide gemeinsam leiden müssen.
    »Würden meine bezaubernden Blütenknospen gern meine

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