Brennende Herzen, brennende Kuesse
gekommen.“
Laura war schön öfter aufgefallen, dass seine Stimme immer ganz weich wurde, wenn er über seine Nichte sprach. Er schien sie sehr zu mögen. Aber das war nichts Ungewöhnliches, die Bowmans hatten einander schon immer sehr nahegestanden. Becca und ihre Schwester waren bestimmt herzlich aufgenommen worden.
„Ist dein Privatleben so ausgefüllt?“
Ihr Tonfall war bissiger als beabsichtigt, aber das schien ihm nichts auszumachen. „Und wie“, antwortete er belustigt. „Wenn du damit das Haus meinst, das ich am Stadtrand baue. In den letzten sechs Monaten bin ich zu fast nichts anderem gekommen.“
„Baust du es ganz allein?“
„Das meiste schon. Ich habe mir Unterstützung bei den Wasserleitungen und der Klimaanlage geholt, aber die meisten Zimmermannsarbeiten und die Elektrik mache ich selbst. Ich kann dir übrigens ein paar gute Handwerker nennen, falls ihr noch welche braucht.“
„Warum ein Haus?“
Nachdenklich ließ er den Blick zu den Kindern und dem Hund gleiten. „Ich hatte es einfach satt, Geld für die Miete rauszuschmeißen und in einer Wohnung zu hausen, in der ich mich kaum umdrehen kann“, sagte er nach einer Weile. „Das Grundstück gehört mir schon sehr lange. Keine Ahnung, irgendwie wurde es wohl Zeit.“
„Mit einem Haus legt man sich doch ganz schön fest. Willst du denn für immer in Pine Gulch bleiben?“
Er zuckte die Achseln, wobei seine breiten Schultern sie trotz aller Vorsicht streiften. „Wo soll ich denn sonst hin? Die Chance, ins Ausland zu gehen, habe ich verpasst. Was zahlt man Feuerwehrleuten in Madrid eigentlich?“
„Keine Ahnung. Aber ich könnte meine Freunde dort fragen, wenn du willst.“ Laura fand, dass er gut nach Spanien passen würde. Und die Frauen von Madrid würden ganz verrückt nach seinen grünen Augen und seinem frechen Lächeln sein, dessen Wirkung sie sich leider auch nicht entziehen konnte. Verdammt!
„Willst du mich etwa loswerden?“, neckte er sie.
Da Laura nicht wusste, was sie darauf antworten sollte, wechselte sie wieder das Thema. „Wo ist dein Haus noch mal?“
„Ein paar Meilen von hier entfernt, in der Nähe des Cold Creek Canyon. Ich besitze fünf Morgen Land. Genug Platz für eigene Pferde.“ Sein Blick war seltsam intensiv, als er ihr das Gesicht zuwandte. „Komm doch mal vorbei. Ich würde Alex sogar ein paar Nägel einschlagen lassen.“
Niemals! Auf keinen Fall durfte sie noch mehr Zeit mit ihm allein verbringen. Seine Anziehungskraft war einfach zu groß. „Ich glaube, Alex findet im Inn mehr Nägel als genug“, sagte sie abweisend.
„Klar. Natürlich.“ Taft nickte, doch irgendwie hatte sie den Eindruck, ihn verletzt zu haben. Sie verspürte den Impuls einzulenken, konnte sich jedoch gerade noch rechtzeitig zurückhalten.
Taft pflückte eine Blume und drehte sie zwischen den Fingern, den Blick auf die spielenden Kinder gerichtet. Diesmal war er es, der das Thema wechselte. „Haben sich die Kinder eigentlich schon eingewöhnt?“
„Ja, sehr gut sogar. Sie freuen sich vor allem über ihre Großmutter.“
„Und du?“
Laura ließ den Blick zur Ranch und zu den Bergen in der Ferne schweifen. „Auch gut. Ich habe diese Gegend mehr vermisst, als mir bewusst war. Diese Berge zum Beispiel. Ich hatte ganz vergessen, wie still und friedlich es hier oben sein kann.“
„Das hier ist einer meiner Lieblingsplätze auf der Ranch.“
„Ich weiß“, antwortete sie leise.
Ihre Worte hallten in der anschließenden Stille wider. Warum hatte sie das nur gesagt? Denn genau hier hatten sie sich zum ersten Mal nach dem Brand geküsst, bei dem Taft fast ums Leben gekommen wäre. Das hier war auch ihr Lieblingsplatz gewesen, weil er sie an den Tag erinnerte, an dem Taft endlich mehr als nur eine Freundin in ihr gesehen hatte. Hier hatte er ihr auch seinen Heiratsantrag gemacht …
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nicht zufällig hier gelandet waren. Wut stieg in ihr auf. Wie konnte Taft es wagen, sie wieder an ihre alten Hoffnungen, Träume und Gefühle zu erinnern? Erregt stand sie auf. „Lass uns zurückreiten.“
Taft wirkte überrascht, stimmte jedoch nach einem Blick zum Himmel zu. „Du hast recht, da oben sieht es ziemlich dunkel aus.“
Laura folgte seinem Blick. Na toll! Und wie passend zu ihrer Laune. „Wo kommen denn auf einmal die Wolken her? Vor einer Minute war der Himmel doch noch ganz blau.“
„Im April ist das Wetter eben ziemlich wechselhaft. Caidy hat uns vorhin schon vor
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