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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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sie gehalten zu haben.
    Laura vermisste ihren Vater schmerzlich. Er hatte Taft sehr gemocht und ihn als den Sohn betrachtet, den er nie gehabt hatte. Er und Jan waren sehr traurig über die geplatzte Hochzeit gewesen, doch ihr Vater hatte sie nie gedrängt, darüber zu reden.
    „Als ihr heute Nachmittag bei Dr Dalton wart, musste ich mich irgendwie beschäftigen“, fuhr Jan fort. „Ich habe spontan beschlossen, einen Karamell-Apfelkuchen zu backen. Du kannst dich vielleicht nicht mehr daran erinnern, aber das war immer Tafts Lieblingskuchen.“
    Stimmt, Taft stand schon immer auf Süßes.
    „Das ist zwar nur eine kleine Anerkennung dafür, dass er meine Enkel gerettet hat. Etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen. Ich wollte den Kuchen gleich zu ihm bringen … aber vielleicht möchtest du das ja übernehmen?“
    Laura sah ihre Mutter misstrauisch an. Hegte sie etwa die geheime Hoffnung, sie und Taft wieder zusammenzubringen? Aber warum sollte sie? Um ihre Tochter und ihre Enkelkinder damit für immer an Pine Gulch zu binden? Oder hatte sie Lauras Fassade durchschaut und wusste, dass ihre Ehe nicht glücklich gewesen war?
    Die Entscheidung lag jetzt bei Laura: Entweder brachte sie Taft den Kuchen als bescheidenes Zeichen ihrer Dankbarkeit, oder sie durchkreuzte die Pläne ihrer Mutter, indem sie darauf bestand, hier bei den Kindern zu bleiben.
    Ihr erster Impuls war, hierzubleiben. Sie war noch immer viel zu aufgewühlt und emotional, um Taft gegenüberzutreten. Mit ihrer Selbstbeherrschung stand es daher gerade nicht zum Besten. Wenn er sie wieder küsste, würde sie nie und nimmer die Kraft haben, ihm zu widerstehen.
    Aber auf der anderen Seite wäre es feige, sich vor einer Begegnung mit ihm zu drücken. Nein, sie musste zu ihm fahren, wenn auch aus keinem anderen Grund, als ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. „Ich übernehme das, Mom.“
    „Bist du dir sicher? Mir würde es nichts ausmachen.“
    „Nein, das ist meine Aufgabe. Passt du so lange auf die Kinder auf?“
    „Ich rühre mich hier nicht vom Fleck“, versprach Jan. „Lass mich nur rasch meine Häkelsachen holen.“
    Der Abend war wunderschön, ungewöhnlich warm für Mitte Mai. Laura ließ das Fenster herunter, als sie durch die Stadt fuhr, und genoss die abendlichen Eindrücke und Geräusche. Da heute Freitag war, war der Drive-in am Rand des Geschäftsviertels gut besucht. Teenager warteten ungeduldig auf das Ende des Schuljahrs, junge Familien gönnten sich einen Hamburger, und Großeltern spendierten ihren Enkeln ein Eis.
    Die entlang der Main Street gepflanzten Blumen begannen gerade zu blühen, und die Bäume wurden grün. Laura liebte diese Jahreszeit, die nach den langen und kalten Wintern sehr schön war. Alles war dann immer so frisch und verheißungsvoll, und in der Luft lag oft ein Gefühl der Hoffnung.
    Sie fühlte sich wie ein Mensch, der im letzten Augenblick dem Tod entronnen war und das Leben und die Schönheit um sich herum plötzlich mit ganz neuen Augen wahrnahm. Der Anblick der blühenden Gärten und der Berge löste ein tiefes Glücksgefühl in ihr aus. Das hier war ihre Heimat.
    Kurz darauf befand sie sich auf der Straße, die zum Cold Creek Canyon führte. Ihre Mutter hatte ihr genau erklärt, wie sie Tafts neues Haus finden konnte.
    Am Fluss standen so viele Douglasien und Zitterpappeln, dass sie Tafts Briefkasten mit der Hausnummer erst nach ein paar Minuten fand. Sie spähte durch die Bäume, konnte von Tafts Haus jedoch nur das dunkelgrüne Metalldach sehen, das im Dämmerlicht fast mit den Bäumen zu verschmelzen schien.
    Eine Brücke führte über den Fluss. Als Laura sie überquerte, konnte sie nicht widerstehen, anzuhalten und einen Blick auf das silbrig glänzende Wasser zu werfen, das unter ihr rauschte. Sie fröstelte bei dem Gedanken, dass ihre Kinder vor wenigen Stunden fast darin ertrunken wären, wollte sich von diesen Ereignissen jedoch nicht lähmen lassen. Sobald die Strömung schwächer wurde, würde sie mit Alex und Maya angeln gehen, damit sie ihre Furcht vor dem Wasser überwanden.
    Laura blieb noch eine Weile auf der Brücke stehen und beobachtete einige Wasseramseln, die blitzschnell über die Wasseroberfläche schossen, um nach Insekten zu jagen. Ein paar Meter weiter tauchte ein Eisvogel ins Wasser.
    Sie startete wieder den Motor und fuhr die gewundene Auffahrt durch die Tannen entlang, voller Neugier auf das Haus. Plötzlich bereute sie es, nicht auf Tafts Angebot

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