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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laabs Kowalski
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Dess.
               
    ***
     
    Slick Riley starrte in die Dunkelheit, über der milchig
der Mond hing. Am Horizont erkannte er die Silhouette der Berge. Er fühlte sich
schmutzig und elend und fragte sich immer wieder, wieso. Wem hatte er etwas
getan? Um seinen Hals spannte sich ein eiserner Ring, an dem eine ebenso eiserne
Kette befestigt war, die es Riley erlaubte, sich in einem Umkreis von etwa zwanzig
Metern die Beine zu vertreten. Festgemacht war diese Kette an einem schweren,
hölzernen Pflock, der in der Mitte des staubigen Platzes in der Erde steckte.
Egal, wie sehr er sich angestrengt hatte, ihn aus dem Boden zu lösen – die
Verankerung hielt seinen verzweifelten Versuchen mühelos stand. Es war nutzlos,
auf diese Weise die eigene Kraft zu verschwenden. Riley hatte einsehen müssen, daß
es ihm nicht gelingen würde, sich selbst zu befreien. Der Irre, der ihn hier
gefangenhielt und wie einen Hund an die Kette gelegt hatte, konnte sicher sein,
daß er seinen Gefangenen noch antraf, wenn er zurückkehren würde.
    Den letzten Besuch von seinem Entführer hatte Riley vor
zwei Tagen erhalten. Einen riesigen Ghettoblaster in der Hand, war er aus dem
Wagen gestiegen und hatte das Gerät außerhalb von Rileys Bewegungsradius auf
den Boden gestellt.
    „Zeit, dich mit Musik vertraut zu machen, die Gottes
Zustimmung findet“, hatte der Unbekannte mit seltsam dunkler Stimme gesagt, ein
Tape eingelegt und die Starttaste gedrückt. Klassische Musik flutete daraufhin aus
den Lautsprecherboxen. Dann hatte sein Entführer den Lautstärkenregler auf die
höchste Stufe gestellt, war zu seinem braunen Dodge zurückgegangen und ohne
jedes weitere Wort davongefahren.
    Die Lautstärke der Musik schien Riley in dieser Wildnis
ohrenbetäubend, und er begriff, daß das Gebiet ringsumher menschen-leer war.
Sein Entführer schien nicht zu befürchten, irgendwer könnte durch den Lärm
herbeigelockt werden und seinen Gefangenen befreien. Das Tape spulte ab, erst
die erste, dann die zweite Seite, und startete von vorn. Anderthalb Tage hatte
Riley die Musik ertragen, ehe die Batterien des Rekorders kapitulierten. Als es
endlich still geworden war, hatte er vor Freude geweint und sich unter dem
schmalen Sonnendach, das sich neben dem Holzpflock befand, zusammengekauert.
Was bezweckte der Entführer mit ihm? Was hatte er vor? Seit zwölf Tagen – oder
waren es dreizehn? – befand sich Riley nun in seiner Gewalt, und es hatte nicht
den Anschein, als würde
    dieser Alptraum bald enden.
    Nun war es Nacht. Riley hatte sich in die wollene Decke
gehüllt und streckte sich auf der Luftmatratze aus, die hier in der Wildnis,
weit entfernt von jeder Zivilisation, sein Nachtlager war. Riley wollte
versuchen zu schlafen. Seine Erinnerungen aber hinderten ihn, hielten ihn wach.
     
    ***
     
    „Versuch’s doch im nächsten Leben noch mal, am besten in
’nem anderen Club!“ hatte der hohlwangige Mann, dessen Kopf einem Totenschädel
glich, gesagt und es sogleich bitter bereut.
    Die dicke Frau in dem zu engen, viel zu grünen Kostüm
hatte mit ihrem jungen Begleiter nicht etwa kehrtgemacht, sondern ihm ohne jede
Warnung Reizgas in die Augen gesprüht. Corwell schien peinlich berührt.
Überhaupt war er wenig begeistert. Weder über die in seinen Augen unnötige Aktion
noch über den Umstand, ausgerechnet an seinem freien Samstagabend einen
Gothic-Club wie das Eeze betreten zu müssen, noch dazu mit Dr. Chairman, von
der ihm Lt. Malvick schon berichtet hatte.
    „Was ist?“ wandte sie sich an ihn. „Wollen Sie dort Wurzeln
schlagen oder folgen Sie mir?“
    „Hätten Sie ihm nicht anders zu verstehen geben können,
daß Sie seine Antwort nicht akzeptieren?“
    „Du bist zu weich, mein Kleiner. Wenn er als Türsteher
nicht mal mit einer harmlosen Frau wie mir fertig wird, hat er den falschen
Beruf.“
    Mit diesen Worten ging sie Corwell voraus. Am Nachmittag
hatte sie den jungen Officer in ihr Büro bestellt und ihm erklärt, daß die Spur
zu Mr. Love, dem mutmaßlichen Mörder von Puff Doggy Dog und Speedmaster D, höchst
wahrscheinlich über jene Gothic-Lady führe. Nur McCullum und er, Corwell, könne
sie identifizieren, und darum brauche sie ihn.
    „Zieh nicht so ein Gesicht, mein Kleiner“, hatte sie
gesagt. „Du darfst am Samstagabend mit einer attraktiven Frau in die Disko.
Soviel Glück haben nicht alle in dieser Stadt.“
    Und Corwell begriff, was der Lieutenant gemeint hatte,
als er Dr. Chairmans Humor als äußerst

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