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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laabs Kowalski
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begann er wieder zu
reden. „Keine von euch will mich freiwillig ficken. Erst, wenn ich von Riley,
unserem großen Superstar, erzähle und daß ich ihn kenne, laßt ihr mich ran,
dann werdet ihr feucht. – Aber ich sag’ dir jetzt mal was, hörst du? Ich bin
nicht schlechter als Riley oder die anderen da unten. Hatte nur nicht so viel
Glück. Aber glaub mir, ich war ganz kurz davor. Fehlte nicht viel, und meine
Band wär’ ganz nach oben gekommen.“
    Er stand auf und schaute sie an. Wieder schien er in
komplizierten, trägen Überlegungen gefangen zu sein. Schließlich ging er zur
Tür und verriegelte sie.
    „Bist mir nicht böse, hm, wenn ich diese Chance hier
nutze, hm? Hat sich noch keine über den guten, alten Izzy beschwert.“
    Schwerfällig kletterte Izzy zu dem Mädchen aufs Bett. Es
begann erneut, an seinen Fesseln zu zerren, deutlich heftiger diesmal. Ein Damm
in Izzy zerbrach.
     
    ***
     
    Es gibt Charaktere, die, ähnlich wie das Wasser, dessen
Fließbewegung immer dem Gefälle folgt, den Niederungen zustreben. Ein
moralischer Zerfall findet in ihnen statt und läßt sie gegenüber dem Wohl und
der Belange anderer nach und nach gleichgültig werden. Daß dieses Mädchen sich sträubte,
hatte Izzy zornig gemacht. Er hatte, um ihren Willen zu brechen, begonnen, die
Kleine zu schlagen. Fester und länger als notwendig war. Dann hatte er den
Gagball entfernt und tief sein steifes Glied in ihren Mund gesteckt.
    „Wenn du beißt, bring’ ich dich um!“ warnte er sie.
    Das Mädchen würgte, und auch das machte ihn wütend. Wieso
wollte ihn keine um seiner selbst willen lieben? Wieso bevorzugten sie Typen
wie Riley, eitle Alpha-Exemplare, mit denen er nicht mithalten konnte? Er schob
seinen Penis noch tiefer in ihren Mund. Stieß zu. Heftig und grob.
    Erst, als sie sich nicht mehr bewegte, hörte er auf.
Benommen starrte er auf sie hinab und stieg aus dem Bett. Sie atmete nicht. Und
als wäre eine Tür aufgestoßen worden, die endlich Licht hineinscheinen ließ,
kehrte die Wirklichkeit in sein Bewußtsein zurück. Die Kleine war, während er
sie in den Mund gefickt hatte, kläglich erstickt. Izzy wurde von Panik erfaßt. Minutenlang
wußte er nicht, was er tun sollte. Er hatte einen Menschen getötet, doch obwohl
er dies deutlich begriff, war das, was er fühlte, dumpf und abstrakt.
    „Scheiße!“ fluchte er leise. „Scheiße, scheiße, scheiße!“
    Noch einmal überprüfte er, ob das Mädchen nicht doch noch
atmete. Fehlanzeige. Ende, finito und aus. Er hatte sie in das Land ohne Sonne
geschickt, aus dem er sie nicht mehr zurückholen konnte.
    „Einen Drink! Ich brauch’ sofort einen Drink!“
durchzuckte es ihn. Und jetzt, da er mit diesem Gedanken ein Ziel vor Augen
hatte, gelang es Izzy, sich vom Anblick der Toten zu lösen. Er ging zur Tür und
schaute sich noch einmal um.
    „Scheiße, Baby, das wollte ich nicht!“
    Er drehte den Schlüssel, öffnete die Tür und spähte
hinaus. Niemand zu sehen! Er glitt in den Flur. Sein Gehirn wie umnebelt, lief
er unsicher der Treppe entgegen. Unklar spürte er, daß er aus dieser Nummer
nicht wieder herauskommen würde. Auch für ihn war es aus und vorbei.
    Als er sich erneut umblickte, erkannte Izzy am gegenüber-liegenden
Ende des Flurs den altmodisch gekleideten Mann mit der Bibel. Wie eine
Erscheinung stand er dort, sah Izzy an und nickte ihm zu. Izzy nickte zurück
und beeilte sich, nach unten zu kommen. Scheiß was auf den Drink, er mußte
schleunigst hier weg.
    Kaum war Izzy verschwunden, schritt James Peterson Floyd
den Flur bis zur Tür des Zimmers hinunter, aus dem er Izzy hatte heraustreten
sehen. Der Instinkt leitete ihn. Er drehte den Griff, öffnete einen Spaltbreit
die Tür und lauschte hinein. Stille.
    Er glitt ins Zimmer und erblickte die Tote. Ein eisiges
Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Sodom und Gomorrha! Die Kleine auf dem
Bett hatte bekommen, was sie verdiente. Gott hatte sie für ihr liederliches
Wesen bestraft.
    Schließlich fiel ihm die Handtasche auf. Er verriegelte
die Tür, ergriff die Tasche und öffnete sie. Dollarscheine, ein Deo-Roller, ein
Lippenstift und der Ausweis einer Videothek. Als er den Namen darauf las,
zeigte sich erneut das eisige Lächeln auf seinem Gesicht. Der Ausweis war
ausgestellt auf den Namen Jodie McCullum. Was würde ihr Vater dazu sagen, wenn
er seine Tochter jetzt hier sehen könnte? Und in James Peterson Floyd reifte
ein Plan. Ein Plan, der ihm über die Enttäuschung hinweghelfen würde,

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