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Brennende Kälte

Brennende Kälte

Titel: Brennende Kälte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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höchsten Stelle hätte man sogar den verdammten Eiffelturm der Franzosen bequem aufbauen können. Die drei Marines brachten jetzt den Nigger rein. Die Auflösung warim Detail etwas unscharf, aber Gordon sah, wie dieser sich erstaunt umschaute.
    So was hast du noch nicht gesehen, nicht? Das wird ein richtiges Bildungserlebnis werden, sag ich dir.
    Sie warfen den Kerl zu Boden und schnitten die Handfesseln durch. Bückten sich, lösten die Fußfesseln. Der Kerl blieb am Boden liegen und versuchte sich wohl einen Reim auf all das zu machen. Sah sich um. Wahrscheinlich denkt er, er ist in der Hölle. Oder hat einen neuen Cracktrip. Die beiden Marines gingen langsam zurück. Da sprang der Kerl auf. Jetzt hatte er Angst. Eine Höllenangst. Er rannte den Marines nach. Gordon lachte.
    Einer der Soldaten hob nur kurz die M16. Der Schwarze verstand und blieb zurück. Drei Minuten später war er allein in der Höhle.
    Gordon sah ihm zu. Der Kerl ging zu einem der Stalaktiten. Berührte ihn. Zog die Hand zurück.
    Scheint ihm zu kalt zu sein. Na ja, gleich wird's wärmer werden.
    Der Schwarze betrat jetzt den Steg, der für die Touristenführungen gebaut worden war. Gordon blickte noch einmal auf den zweiten Bildschirm. Alle Aggregate waren einsatzbereit.
    Na, dann wollen wir mal.
    »Licht aus«, sagte er in das Mikro. In der Höhle wurde es dunkel.
    Der Kerl blieb abrupt stehen. Für ihn musste es jetzt völlig schwarz sein. Gordon sah ihm zu, wie er sich an dem Geländer entlangtastete.
    Gordon gab ihm 95 Gigahertz. Einstrahldauer fünf Sekunden. Kontinuierlicher Fluss. Die kleine Antenne auf dem Humvee zitterte ein wenig. Das konnte aber auch vom Wind kommen.
    Der Nigger erstarrte mitten in der Bewegung. Griff sich an den Hals. Ließ das Geländer des Touristenstegs los.Wahrscheinlich nahm er an, er habe davon einen elektrischen Schlag bekommen.
    Von diesem Irrtum kann ich dich befreien.
    Er gab ihm noch einmal drei Sekunden. Kleinste Pulsdauer diesmal.
    Der Nigger sprang hoch, als hätte ihn ein Pferd getreten. Gordon las die Bluttemperatur ab. 44 Grad.
    Gordon erhöhte auf 200 Gigahertz. Je höher die Hertzzahl, desto besser konnte er den Strahl bündeln. Er zielte nun auf den rechten Arm. Und gab ihm zwei Sekunden.
    Der Kerl sprang und schrie. Tastete sich zu dem Geländer und schwang sich drüber. Rutschte auf dem glatten Boden aus und legte sich der Länge nach hin. Blieb einen Augenblick liegen. Dachte vielleicht, er wäre in Sicherheit. Weg von dem stromführenden Touristensteg.
    Noch als er auf dem Boden lag, gab Gordon ihm fünf Sekunden auf den linken Oberschenkel. Der Kerl drehte sich dreimal um die eigene Achse. Seine Kleider zerrissen an den Stalaktiten. Dann sprang er auf. Starrte um sich. Konnte aber nichts sehen. Begriff langsam, dass es ernst war. Gordon las die Bluttemperatur ab: Sie war auf fast 55 Grad gestiegen. Der Kerl musste irre Schmerzen haben. Versuchte aber zu verstehen, was da gerade geschah. Stand da, Augen aufgerissen. Arme angewinkelt. Beine angespannt. Sah richtig gefährlich aus.
    Der Colonel überprüfte routinemäßig die Daten. Das Blut des Schwarzen war planmäßig kurz davor, zu denaturieren. Es hatte jetzt schon an mehreren Stellen Klumpen gebildet. Außerdem waren bereits 37 Prozent der roten Blutkörperchen, der Sauerstoffträger im Körper, geplatzt.
    Er gab ihm drei Sekunden in die Brust. Der Kerl floh nach rechts, versteckte sich hinter einem dicken Stein. Ha, das war gut. Gordon schoss ihm vier Sekunden durch den Stein in den Bauch.
    Der zweite Bildschirm meldete eine wachsende Zahl vonThrombosen, die sich im Körper der Testperson bildeten, hervorgerufen durch das sich stetig verdickende Blut. Allein in den Waden waren es mehr als zwanzig.
    Gordon checkte die Organe der Testperson. Er rieb sich die Hände. Alles planmäßig. Das Herz zeigte deutliche Rhythmusstörungen. Das Herz-Reizungssystem war bereits irreparabel geschädigt. Er prüfte das Gehirn. Das schien noch intakt. Normalerweise stockte das Hirn auf wie Eiweiß, das in kochendes Wasser geworfen wird. Hier sah man kaum etwas. Gordon war für einen Augenblick beunruhigt. Da wird doch nichts danebenlaufen, irgendwas schiefgehen. Er fluchte laut.
    Dann sah er kurz die Generalssterne vor sich, die auf ihn warteten. Ein kleiner Augenblick der Unachtsamkeit.
    Wo war der Nigger?
    Er rannte auf dem Touristensteg durch die Höhle. Stolperte mehr, als dass er lief.
    Drei Sekunden auf den Kopf.
    Der Kerl fiel und wälzte

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