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Brennende Kälte

Brennende Kälte

Titel: Brennende Kälte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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sich.
    Der war aber zäh. Noch mal zwei Sekunden.
    Jetzt verlor er das Bewusstsein.
    Georgia meldete sich im Kopfhörer: Großartig, sagte eine Stimme. Auf die Entfernung! Und durch diese Gewandung. Wir haben alle Daten. Gratulation, Colonel. Machen Sie Schluss und schicken Sie den Kadaver.
    Yes, Sir, sagte Gordon.
    Er zog die Pulslänge auf den höchsten Punkt und gab ihm 300 Gigahertz. Er sah zu, wie das Gesicht des Niggers aufbrach. Zunge schwarz und geplatzt. Die Halsschlagader stand offen und sonderte pulsierend eine schwarze Brühe ab. Die Brust barst auf. Aus der verkohlten Haut brachen zwei blutige Rippen mit hellem Rot.
    Gordon schaltete alle Aggregate aus.
    »Holt ihn raus«, sagte er ins Mikro und stand auf.
    Bald bin ich General, dachte er und streckte sich.

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    Namenspiele
    Am Nachmittag saß Dengler an seinem Schreibtisch und dachte über den Fall Singer nach. Er nahm einen Zettel und notierte sich die Telefonate, die er nun zu führen hatte.
    Sarah Singer – Auftrag abgeben.
    Hauptkommissar Weber – vielleicht kann er etwas für sie tun.
    Richard Nolte – aussorgen, den Auftrag annehmen und unterschreiben: Reisepass verlängern
    Also rief er Sarah Singer an.
    Sie meldete sich sofort.
    »Wir haben noch nicht über meine Kosten gesprochen, Frau Singer«, sagte er. »Ich berechne Ihnen für meine Arbeit neunzig Euro pro Stunde zuzüglich Spesen und Mehrwertsteuer.«
    »Oh«, sagte sie. »Ich bin gerade etwas knapp. Florian bezahlt seinen Teil ja nicht in die gemeinsame Kasse ein, seit er weg ist. Aber bitte, ich bitte Sie wirklich: Suchen Sie ihn weiter. Ich mache mir große Sorgen um ihn.«
    »Ich habe einige andere Fälle«, sagte Dengler. »Es tut mir leid, ich kann nicht länger für Sie arbeiten.«
    Er hörte, wie sie am anderen Ende der Leitung ein Streichholz anzündete. Er hörte, wie sie den ersten Zug aus der Zigarette nahm und langsam den Rauch ausblies.
    »Kommen Sie heute Abend vorbei. Wir reden dann noch einmal über die Bezahlung«, sagte sie, und ihre Stimme klang tiefer und rauchiger.
    Aber Dengler hörte darin auch eine Spur von Resignation. Und trotzdem merkte er zu seiner Überraschung, dass er von diesem kaum verhüllten Angebot erregt wurde. Er sah sie nackt vor sich, nackt und in der gleichen Pose wie auf dem Bild auf ihrer Staffelei.
    »Warum tun Sie das alles für ihn?«, fragte er leise.
    Sarah Singer ließ sich mit der Antwort Zeit.
    »Dass sich alles auflöst, einfach so, akzeptiere ich nicht«, sagte sie.
    »Als ich Florian kennenlernte, war ich sicher, den Mann meines Lebens gefunden zu haben.«
»Wir waren so glücklich.«
    »Natürlich, die Bundeswehr – das war komisch. Ich lehnte Militär ab. Ich bin gegen Krieg und Gewalt.«
»Immer noch.«
    »Aber er war so wunderbar und hat mir in so vielem geholfen. Mit den Kindern. Mit dem Haus. Ich habe keine Sekunde gezögert, als er mich gefragt hat, ob ich ihn heirate.«
    Sie redete abgehackt, nervös, aber ohne längere Pause.
    »Meinen Namen hat er sogar angenommen.«
    »Ich will nicht immer die Arschkarte im Leben ziehen.«
    »Kommen Sie heute Abend?«, fragte sie schließlich, und erneut legte sie ihre Stimme künstlich etwas tiefer.
    Dengler saß wie erstarrt vor dem Telefon.
    »Wiederholen Sie das noch einmal«, sagte er.
    »Kommen Sie heute Abend?«
    »Nein, nein. Ich meine das davor.«
    Sie schien verwundert.
    »Ich sagte, dass ich nicht immer die Arschkarte im Leben ziehen will.«
    »Davor.«
    »Dass Florian sogar meinen Namen angenommen hat.«
    »Er hat Ihren Namen angenommen?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Sie lachte kurz auf.
    »Möchten Sie etwa Sarah Fleisch heißen?«, sagte sie. Sofort hörte er die Stimme seiner Mutter: Irgendwas mit Metzger, Metzler oder Schlachter. Aber Singer? Auf keinen Fall.
    »Ich komme heute Abend zu Ihnen«, sagte Dengler.
    Als er auflegte, spürte er, wie ihm die Luft weggebliebenwar. Für einen Moment war ihm so, als würde ihm schwarz vor Augen. Er spürte das Wasser steigen. Die Angst.
    * * *
    Kurz darauf hatte er die Kontrolle über sich wiedergewonnen. Er wollte jetzt nicht daran denken. Er musste seine Liste abarbeiten. Einen Punkt nach dem anderen.
    Der nächste Anruf galt Richard Nolte, den er auf dessen Funktelefon erreichte. Er schien sich über Denglers Anruf zu freuen.
    »Und? Haben Sie es sich überlegt?«, fragte er. »Wollen Sie für mich arbeiten? Viel Geld verdienen?«
»Ja«, sagte Dengler.
    »Das freut mich. Wir können Sie gut gebrauchen.«
    »Allerdings nicht

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