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Brennende Kälte

Brennende Kälte

Titel: Brennende Kälte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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öffnete die Tür. Er wühlte zwischen den dort aufgehängten Jacketts herum. Die anderen beiden checkten die übrigen Räume.
    »Gehen wir in die Küche«, sagte Dengler.
    »Auch einen Kaffee?«, fragte er und wies mit der Hand auf einen Küchenstuhl.
    »Wo ist Florian Singer?«, fragte der Beamte und setzte sich.
    Dengler nahm die Espressokanne aus dem Schrank. »Das wüsste ich auch gerne.«
    Er füllte die Kanne mit Wasser und Pulver und stellte sie auf die Herdplatte.
    »In seinem Büro ist niemand«, meldete ein Beamter.
    Der Einsatzleiter zog ein Aufnahmegerät aus der Tasche, schaltete es ein und legte es auf den Tisch.
    »Sie haben ihn gestern Abend gesehen. Sie sind ihm gefolgt. Wo ist er?«
    »Er ist entwischt.«
    »Das Schlafzimmer ist clean«, meldete ein weiterer Beamter.
    Dengler erzählte, wie er Florian Singer verfolgt und bei Reutlingen verloren hatte.
    »Es regnete, wissen Sie, und er fuhr schnell. Ich habe keine Ahnung, wo er geblieben ist. Vielleicht fuhr er in einen Waldweg und später in der Gegenrichtung davon. Ich bin nicht mehr geübt in solchen Sachen.«
    Dengler hatte ihnen beiden Espresso eingeschenkt. Er hatte die Situation im Griff.
    »In dieser Wohnung ist nichts«, meldete der dritte Polizist. »Melden Sie sich, wenn Sie etwas Neues wissen. Wir suchen Singer dringend.«
    Der Beamte steckte das Aufnahmegerät wieder ein und legte stattdessen eine Visitenkarte auf den Tisch.
    »Scheuerle will ihn wohl persönlich haben, oder?«
    »Dr. Scheuerle leitet diese Sache, ja. Sie hat höchste Priorität.«
    »Worum geht es eigentlich? Was für eine Waffe hat Singer in dem Auto?«
    »Wir dürfen nichts sagen.«
    Es klopfte an der Tür. Dengler öffnete. Olga stand davor.
    »Was ist hier los?«
    »Bundeskriminalamt. Die Herren wollten gerade gehen«, sagte Dengler. Die Polizisten standen bereits hinter ihm.
    Ein paar Minuten später waren sie weg.
    Und Dengler wusste, dass er sich beeilen musste, wenn er Singer finden wollte. Erst mal würde seine kleine Lüge die Herren auf die falsche Fährte locken.
    * * *
    Später frühstückten sie im Café Bitter & Sweet.
    Dengler erzählte Olga von den Vorfällen der letzten Nacht.
    »Glaubst du, dass dieser Singer weiß, dass du sein Jugendfreund bist?«
    Dengler schüttelte den Kopf.
    »Woher sollte er es wissen? Ich bin der Typ, der bei seiner Frau ein und aus geht. Deshalb hasst er mich. Und nach so langer Zeit wird er mich nicht mehr erkennen.«
    Sein Handy klingelte.
    Es war Weber von der Stuttgarter Kripo.
    »Hallo, Herr Dengler«, sagte er. »Sie haben heute schon Besuch von Ihren alten Kollegen gehabt...«
»Ja, zur klassischen Zeit. Morgens um fünf.«
    »Sie verstehen: Ich konnte Sie nicht warnen.«
    »Sicher. Aber um was geht es dem BKA?«
    Er schaltete den Lautsprecher des Handys ein, sodass Olga mithören konnte.
    »Der Singer ist durchgeknallt. Er war wohl zu lange in Afghanistan. Wir gehen davon aus, dass er eine neuartige Waffe gestohlen hat, von der wir noch nicht genau wissen, um was es sich handelt. Und nun läuft er damit Amok. Hat verdammt viel Unheil damit angerichtet. Ich vermute, dass er auch mit den Morden in Stuttgart und Mannheim zu tun hat. Die Fahndung läuft. Und irgendwann haben wir ihn. Wahrscheinlich jedenfalls. Die Sache ist noch geheim. Das BKA, die Regierung und wer weiß ich noch alles wollen nicht, dass die Sache mit dieser Geheimwaffe an die Öffentlichkeit kommt. Und sie wollen keine Schlagzeile, dass ein Afghanistankämpfer Amok läuft. Keine unbequemen Fragen der Presse. Politik eben. Bei der Bevölkerung ist der Krieg da unten ohnehin nicht populär. Das kennen Sie ja alles.«
    Dengler bedankte sich für die Information und legte auf. »Was willst du nun tun?«, fragte Olga.
    »Ihn finden, bevor ihn Scheuerle findet. Ich weiß immerhin, wo er sich ungefähr versteckt haben könnte.«
    »Dein alter Feind beim BKA hat damit zu tun?«
    »Ja. Diesmal holt mich wohl meine gesamte Vergangenheit ein.« Dengler lachte.
    Er sah Olga an, dass sie etwas sagen wollte, es aber unterdrückte. Er küsste sie.
    »Ich bin vorsichtig«, sagte er.
    Aber er hatte Angst.

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    Achter Bericht: Action Jackson
    Wir flogen in das verfickte Shah-e-Kot-Tal. Wir waren den Amis als Verstärkung ihrer Infanterie beigeordnet. Action Jackson. Meine beiden Systeme standen immer noch unten auf dem Flughafen – unberührt. Es hieß, die Taliban hätten sich in die Höhlen verkrochen. Da sollten sie ausgeräuchert werden.
    Das war mein

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