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Brennende Schuld

Brennende Schuld

Titel: Brennende Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Driest
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gesehen habe, dass er über das Flugfeld ging zu den Maschinen der Brandschutzeinheit, da hab ich meinem Kollegen durchgesagt, dass ich noch warte, um zu sehen, was da los ist. Und da war noch was.«
    »Was war da noch?«
    »Die Lederjacke, die er trug, hatte ich noch nie an ihm gesehen. Außerdem zog er sich sonst immer erst in der Maschine um. Aber an diesem Tag hatte er schon im Auto eine Fliegerkappe und eine Sonnenbrille an.«
    »Sie meinen also, er hatte all diese Besonderheiten extra inszeniert, damit Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt und Sie sich nicht nach seiner Anweisung richten, zu verschwinden?«
    »Ja, das dachte ich in diesem Moment. Ich dachte, er gibt mir unterschwellig zu verstehen, dass er hier unter Druck handelt und ich das merken soll, damit ich ihm weiter auf der Pelle bleibe.«
    »Und haben Sie das gemacht?«
    »Ja. Ich konnte dann sehen, wie die Treppe herangefahren wurde, wie er in ein Löschflugzeug stieg. Ebenfalls ungewöhnlich. Dann ist er zum Auftanken gerollt und über die kleine Rollbahn abgeflogen. Danach bin ich dann zurück zu meinem Kollegen im Auto, und wir haben gewartet.«
    »Wann war das?«
    »Kurz vor neun.«
    »Als er zurückkam, wann war das?«
    Silva warf einen Blick in sein Notizbuch: »Um Viertel nach neun.«
    »Meldete er sich da persönlich am Auto?«
    »Nein. Offen gestanden haben wir die Sache etwas verpennt, denn im Radio waren die Durchsagen über den Brand gekommen. Wir waren besorgt, wir sahen ja auch, was plötzlich um uns herum los war. Mein Kollege bemerkte ihn dann aber noch rechtzeitig, als er an uns vorbeifuhr. Wir haben uns dann wieder rangehängt, bis wir zu Hause waren.«
    »Und dort?«
    »Er hat den Wagen wieder in die Tiefgarage gefahren, und wir haben am Wachhaus geparkt, sind ausgestiegen und haben unserem Kollegen die Sache erzählt. Als ich bei Schichtwechsel nach Prats sah, war er im Sessel eingeschlafen.«
    Costa bedankte sich bei Silva und ging mit Elena zum Sitzungsraum, wo der Bischof und Xico Palomo bereits warteten.
     
    Er hatte inzwischen die anderen beiden Leibwächter des Inselrats vernommen, aber es war nicht mehr dabei herausgekommen, als Costa bereits von Cristobal Silva erfahren hatte. Costa bat die Kollegen, das Ergebnis noch einmal gemeinsam scharf zu durchdenken, bevor er in das Verhör mit Jaume Prats gehen würde, für das ihm nur eine Stunde eingeräumt worden war. Er hatte beschlossen, diese Stunde genau ab Verhörbeginn zu rechnen. Dennoch stand er unter hohem Druck und drängte auch den Bischof auf schnelles, scharfes Denken und knapp gefasste Einwände.
    Der Bischof räusperte sich und begann: »Prats kannte Keulemans nachweislich seit der UNESCO-Tagung in Marokko im letzten Jahr. Die Auswertung des gesamten Datenmaterials aus Keulemans’ Firma Medesign hat ergeben, dass Keulemans sämtliche Telefonnummern des Inselrats schon seit über einem Jahr besaß, inklusive Prats’ private Handynummer. Es gibt genug Personen, die Keulemans über Prats kennen gelernt hat. Der Kontakt zu dem Hauseigentümer, von dem Keulemans die Räume für seine Firma gemietet hat, ist zum Beispiel eindeutig durch Prats zustande gekommen.«
    Der Surfer hatte all diese Hinweise zu einem Netz verwoben und konnte mit Hilfe einer eigens angefertigten Grafik den Kollegen deutlich machen, dass Keulemans seine Firma hier in Ibiza durch Prats hatte etablieren lassen. Das ging bis hin zu den Kontakten zum Zoll.
    »Die Freundin von Ruben Cepero, die Krankenschwester Ana Luz Paez, hat mir selbst erzählt, dass Ruben Cepero im Auftrag von Keulemans mit einer Maschine des Brandschutzkommandos geflogen ist«, sagte Costa. »Das kann nicht ohne Wissen von Prats geschehen sein. Prats kannte Ruben Cepero außerdem, denn er hatte ihn als Piloten bei der Feuerwehr eingestellt, wie ich aus Unterlagen in Ceperas Wohnung weiß. Prats hatte ihn eingestellt, aber Keulemans hatte ihn aus Afrika mitgebracht.«
    Sie diskutierten, wie wahrscheinlich es war, dass Prats seine geschäftlichen Verbindungen mit Keulemans zugeben würde. Bis auf den Surfer nahmen alle an, dass er eine Beteiligung an dem verbotenen Medikamentenhandel Keulemans’ bestreiten würde. Der Surfer ging davon aus, dass es intelligenter war, Offenkundiges und leicht Nachweisbares nicht zu bestreiten, weil es sonst auf jeden Fall belastend wirken würde. »So dumm ist der Mann nicht«, sagte er.
    Der Bischof lachte: »Du kennst die Mentalität hier nicht. Die Leute hier sind keine Computer, die den

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