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Brennende Schuld

Brennende Schuld

Titel: Brennende Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Driest
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kopfschüttelnd und ging davon.
    Als Costa in den Vernehmungsraum zurückkam, fand er Elena und Silva in eine angeregte Unterhaltung über eine Kampfsportart mit dem Namen Inosanto Kali und die Vor- und Nachteile eines Aluminium-Trainingsmessers vertieft.
    Costa setzte sich. »Entschuldigen Sie bitte die Unterbrechung. Mich interessiert jetzt eigentlich nur der Tag, an dem wir auf der Insel den Waldbrand hatten, Sonntag, der 5. September. Wann sind Sie an diesem Tag zum Dienst gekommen?«
    »Um 16 Uhr. Ich hatte die Abendschicht. Bis 24 Uhr.«
    »Und Sie taten Ihren Dienst in der Villa von Inselrat Prats?«
    Silva räusperte sich. »Nein. Außer im Gefahrenfall hatte keiner von uns die Befugnis, das Haus des Inselrats zu betreten. Wir alle machten wechselnden Dienst im Wachhaus an der großen Toreinfahrt. Wir kontrollierten, wer hinein- und hinausfährt, wir machten in regelmäßigen 30-Minuten-Abständen auf der Innenseite der Grundstücksmauer Rundgänge, und zwei von uns folgten dem Inselrat unmittelbar in unserem Dienstwagen, sofern er am Steuer seines Mercedes das Grundstück verließ.«
    »Rief er Sie dann vorher an?«, hakte Costa nach.
    »Nein. Jedenfalls war es nicht die Regel. Er kam mit dem Mercedes angefahren, hatte dann ja bis zum Wachhäuschen dreihundertsechzig Meter vor sich, so dass uns genügend Zeit blieb, ins Auto zu steigen und ihm gleich nach Verlassen des Grundstücks zu folgen. Meistens blinkte und hupte er sowieso, um auf sich aufmerksam zu machen.«
    »Wie war es am Abend des 5. September?«
    »Seit meinem Dienstantritt war der Inselrat zu Hause. Es gab auch keinerlei besondere Vorkommnisse. Erst um kurz vor halb neun sah ich, wie sein Wagen sich blinkend und hupend dem Wachhäuschen näherte. Ich fragte meinen Kollegen Angulo, ob er die Tour mit mir macht, dann sprangen wir beide in den Wagen, der immer neben dem Wachhaus geparkt ist, während Santacruz das Tor für den Inselrat öffnete. Er fuhr hinaus, und wir folgten.«
    »Es wurde gerade dunkel«, folgerte Costa.
    »Ja.«
    »Fiel Ihnen irgendetwas Besonderes auf, zum Beispiel, dass den Inselrat jemand begleitete?«
    »Nein. Das heißt, ja, ich konnte sehen, dass er alleine war, am Tor war ja das Flutlicht an.«
    »Fiel Ihnen irgendetwas an ihm auf?«
    Silvas Miene wurde für einen Moment nachdenklich. »Ja, das heißt, bei der Ausfahrt eigentlich noch nicht, erst am Flughafen.«
    »Sie fuhren also zum Flughafen?«
    »Ja, wir folgten ihm dahin.«
    »Und was war dort?«
    »Er hielt an der Schranke zum abgeriegelten Flughafengelände. Nur kurz, die haben seine Autonummer und öffnen die Schranke dann immer automatisch. Die haben auch unsere Nummer und lassen uns dann durch. Wie immer fuhr er auf den für ihn reservierten Parkplatz am Zoll, und wir blieben auf dem etwas weiter entfernten Personalparkplatz stehen.«
    »Und was passierte dann?«
    »Ich stieg aus dem Wagen und wollte ihm folgen, aber er machte mir Zeichen, dass ich zurückbleiben sollte. Das war bislang noch nie passiert, und an sich galt die Abmachung, dass wir ihn stets bis zu seiner Maschine begleiten. Wenn er es wollte, flog einer von uns auch mit.«
    »Aber diesmal wollte er es nicht?«
    »Nein. Ich verstand das anfangs nicht und ging hinterher, aber er drehte sich immer wieder um und machte dann ziemlich eindeutige Zeichen, ich solle verschwinden.«
    »Und haben Sie das gemacht?«
    »Nein. Ich war irgendwie ziemlich irritiert. Ich dachte, wenn er nicht will, dass wir ihm folgen, hätte er uns das doch schon zu Hause am Tor sagen können. Es war irgendwie … seltsam, also ziemlich ungewöhnlich. Ich habe die Kollegen hinterher gefragt, und alle hätten sich genauso verhalten wie ich.«
    »Das heißt was?«
    »Ich habe dann so getan, als würde ich zurückgehen, habe mich aber versteckt und ihn im Auge behalten.«
    »Warum haben Sie das getan?«
    »Na ja, eine unserer wichtigsten Aufgaben ist der Schutz vor Geiselnahme. Es besteht immer die Möglichkeit, dass eine der geschützten Personen oder eine Person in deren Umkreis erpresst wird und zu Handlungen gezwungen wird.«
    »Und das schien Ihnen hier der Fall zu sein?«
    »Irgendwie ja. Die ganze Szene, sein Verhalten, dass er uns nicht ausreichend informiert hat, auch wie er sich bewegte und dass er überhaupt kein Wort zu mir sprach, mir nichts zurief, das alles hatte so etwas Künstliches. Ich dachte also, vielleicht steht der Mann irgendwie unter Druck, da ist es besser, ich habe weiter ein Auge auf ihn. Als ich dann

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