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Brennende Schuld

Brennende Schuld

Titel: Brennende Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Driest
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günstigsten Weg ausrechnen und ihn dann gehen. Prats wird es leugnen, wenn er es nicht sagen will, egal, ob das unklug oder raffiniert ist. Will er es nicht sagen, dann sagt er es nicht. Basta.«
    »Wir werden sehen«, sagte Costa und drängte auf Eile.
    »Das Entscheidende ist doch«, sagte Elena, »dass wir die unterschriebene und ganz eindeutige Aussage von Cristobal Silva haben. Der hat gesehen, dass Prats als Cepero verkleidet in die Maschine gestiegen ist, die wenig später das Kerosin auf Keulemans ablud, was wiederum von Toni gesehen wurde, das heißt bezeugt und beeidet werden kann. Außerdem wird es nicht schwierig sein, Faserspuren von seiner Hose und Jacke in der Maschine festzustellen.«
    »Faserspuren von Ceperos Jacke und Hose, meinst du wohl«, sagte der Surfer. »Und die nutzen uns gar nichts. Was wir brauchen, sind Beweise, dass der werte Herr Inselrat Cayetano Herrera zum Mord an Ruben Cepero und den beiden Schwarzafrikanern angestiftet hat. Denn das ist unsere Annahme, richtig? Hier geht doch wohl keiner davon aus, dass Prats selbst in die Höhle heruntergestiegen ist, um die Leutchen umzulegen. Oder?«
    Alle nickten.
    »Ich denke, hier wäre ein kleiner Bluff erlaubt. Wir sollten Prats wissen lassen, dass wir Spuren von Cayetano Herrera in der Höhle gefunden haben. Was meint ihr?«
    Costa tat so etwas nicht gerne, schwieg aber, weil er keine Zeit hatte, das jetzt zu diskutieren.
    » Bueno « , sagte Costa. »Du fährst zu Prats’ Haus. Nimm ein paar cabos mit und mach eine gründliche Durchsuchung. Sieh unter den Fußleisten nach und in seinem Computer. Ich will wissen, mit was er sich die Zähne putzt und was sich hinter seinen Tapeten verbirgt. Alle Fotos im Haus beschlagnahmen. Ruf mich sofort an, wenn du irgendetwas gefunden hast, was zu unserem Fall passen könnte – jeden Hinweis auf eine Verbindung zwischen Cayetano Herrera, Ruben Cepero und Gilles Keulemans. Es wird ohnehin hart werden, ihn festzunageln.«
    Ein Beamter trat ein und sagte, Prats verlange, sofort mit Teniente Costa zu sprechen.
    »Führen Sie ihn ins Vernehmungszimmer«, sagte Costa, »ich komme.«
     
    Im Neonlicht des kahlen Raumes sehen sie alle gleich aus, dachte Costa, als er sich auf dem Weg zum Verhörraum vorzustellen versuchte, was ihn gleich erwarten würde. »In den Verhörraum bringen sie nur ihre Körper, ihre Kleider und negative Energie mit«, sagte er zu Elena, die neben ihm ging.
    »Und wenn einer unschuldig ist?«
    Costa ging schnellen Schrittes, aber sie hielt gut mit. »Das ist für ihn eine sehr schwierige Situation. Da ist es wie sonst in schwierigen Situationen. Es kommt darauf an, ob der Betreffende sie akzeptiert«, erklärte Costa lächelnd.
    »So nach dem Motto: Alles, was ist, ist gut? Auch wenn ich hier in der Klemme sitze?«, grinste Elena zurück.
    »Genau.«
    »Meinst du damit deine Karriere, die in einer Stunde beendet sein wird?«, fragte sie und lächelte ihn freundlich an.
    »Auch«, sagte Costa, öffnete die Tür und trat als Erster ein.
    Jaume Prats saß bleich und ängstlich auf einem verbeulten Stuhl an einem Verhörtisch, dessen Beine im Boden verschraubt waren. Auf Handschellen war verzichtet worden.
    Costa spürte sofort Prats’ Angst und wunderte sich darüber, denn normalerweise reagieren Repräsentanten der Gesellschaft auf solch harte Attacken wie eine Verhaftung mit heftigen Aggressionen. Vielleicht glaubte Prats, Costa hätte gar nicht gewagt, ihn zu verhaften, hätte er nicht einen todsicheren Beweis. Er war intelligent und erkannte seine Schwachstelle, er wusste, welches dieser Beweis sein könnte. Verhielt es sich so, dann hatte Costa richtig gepokert. Dann würden der Zusammenbruch und das Geständnis nicht lange auf sich warten lassen. Es war niemals vorauszusagen, aber Costa kannte diesen Typ, der jedem Polizisten immer wieder begegnet und der aufgibt, wenn er sein Spiel verloren sieht. So hatten sich schon Täter verhalten, denen gar nichts nachzuweisen war, die aber davon überzeugt waren, dass die Polizei alles wusste.
    »Señor Prats«, sagte Costa bewusst siegessicher.
    »Wissen Sie, Costa«, sagte Prats mit leiser Stimme, und Costa konnte nicht einschätzen, ob sie tonlos war vor Angst oder ob es doch Ungerührtheit war. Prats wartete, bis sich Costa ihm gegenüber gesetzt hatte. Dann wiederholte er: »Wissen Sie, Costa, warum ich hierher mitgegangen bin?«
    Costa war irritiert. Was wollte der Idiot? Er war mitgegangen, weil er verhaftet worden war.
    Prats

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