Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
die stechend blauen Augen... ja, sie konnte den Rebellen hinter diesen Augen erkennen.
    Oh, sieh nur, Urgroßvater. Ich habe gewonnen.
    Die Schmuggler würden keinen einzigen Farthing zu sehen bekommen. Sie würde Lord Brookhaven heiraten, und zwar bald, denn es bedeutete für sie, nie mehr Angst haben zu müssen.
    Sie kümmerte sich nicht die Bohne um feine Kleider oder Schmuck, aber der Gedanke, dass sie sich nie mehr auf die Zunge beißen musste oder nachts nicht schlafen konnte,
weil sie darüber nachdachte, ob sie zu viel oder etwas Falsches gesagt haben könnte, dass sie nie mehr über irgendein Getuschel nachdenken und herausfinden musste, ob irgendjemand irgendetwas Schlimmes über sie in Erfahrung gebracht hatte – dieser Gedanke war ihre ganze Integrität und ihr ganzes Herz wert.
    Die Herzogin von Brookmoor. Stell dir nur vor, bald bist du Herzogin.

Elftes Kapitel
    M r Stickley betrat die nüchternen Geschäftsräume von Stickley & Wolfe, die im klassischen Stil ausgestattet waren, der gut zu dem eleganten Äußeren des Gebäudes in der Fleet Street passte. Kein Papier bedeckte die großen, glänzenden Schreibtische, und kein Gemurmel von Gehilfen, die sich geschäftig um die alltäglichen Arbeiten einer gut gehenden Kanzlei kümmerten, scholl ihm entgegen.
    Stickley & Wolfe hatte nur einen Klienten, eine einzige Aufgabe auf dieser Welt, könnte man sagen. Seit zwanzig Jahren war die alleinige Beschäftigung von Stickley&. Wolfe der Schutz und die Verwaltung des Pickering-Vermögens.
    Es hatte auch andere Klienten gegeben, als die ursprünglichen Stickley & Wolfe in diesen Räumen Hof gehalten hatten. Mr Stickley senior war der scharfsinnige, detailverliebte Partner gewesen, während Mr Wolfe senior der charmante Repräsentant auf dem gesellschaftlichen Parkett war und mit seinem Esprit und seiner Attraktivität neue, hochgestellte Klienten gewann. Auch wenn es unter den Klienten ein gewisses Übermaß an jungen Witwen gegeben hatte, so reichte es doch für ein äußerst profitables Unternehmen.
    Mr Stickley junior war jedoch an den Konten junger Witwen, die die irritierende Angewohnheit hatten, ihr Geld tatsächlich auch ausgeben zu wollen, nicht interessiert. Mr Wolfe junior hatte das gute Aussehen und den Charme seines Vaters geerbt, doch nicht dessen innere Klasse, welche den Vater zu einem willkommenen Gast bei Abendveranstaltungen
selbst der feinsten Gesellschaft gemacht hatte, wenn eine Dame noch einen Tischherrn brauchte.
    Mr Wolfe junior fand man eher in einer der Spielhöllen mit einem leichten Mädchen auf dem Schoß – zumindest solange er nüchtern genug war, eines zu wollen.
    So verloren die Söhne einen Klienten nach dem anderen von der langen Liste, die sie von ihren Vätern übernommen hatten, bis nur noch das Pickering-Vermögen übrig war. Sir Hamish war lange tot, zum Glück, sonst hätten seine Angelegenheiten denselben Weg genommen wie die der lebenslustigen Witwen.
    Um ehrlich zu sein, waren die Herren Stickley und Wolfe mit der Situation mehr als zufrieden. Mr Stickley hegte und pflegte das Vermögen, sodass es sich erstaunlich gut entwickelte, während Mr Wolfe sein Honorar mit Freuden verspielte, denn es wuchs j ja stetig nach. Schließlich war die Wahrscheinlichkeit, dass eine der Pickering-Urenkelinnen sich einen Herzog angelte, doch sehr gering.
    Stickley ließ sich in dem großen, gepolsterten Ledersessel nieder, den er so sehr liebte, und lauschte der willkommenen Stille des strengen Büros. Dankenswerterweise war Wolfe meist nicht da, außer um sich seinen Anteil für die Vergnügungen des Abends abzuholen.
    Stickley verachtete Wolfe mit der außergewöhnlichen Kraft eines Mannes, der es niemals wagen würde, sich derart gehen zu lassen, aber er hätte sich um nichts auf der Welt von ihm getrennt. Abgesehen von der Tatsache, dass er sein persönliches Vermögen einsetzen müsste, um Wolfes Hälfte der Kanzlei zu erwerben, fände er sicher niemanden, der ihn die ganze Zeit so wunderbar allein walten ließe.
    Als Wolfe eine Stunde später schwungvoll die Kanzlei betrat, konnte Stickley deshalb dem Tunichtgut mit einem
gewissen Grad an freundschaftlicher Verachtung über den Rand seiner Brillengläser entgegenblicken.
    »Hey, Stick. Bin hier, um mir die Börse vollmachen zu lassen.«
    Stickley erhob sich gemächlich. »Dein Vater hat dich nicht nach Eaton geschickt, damit du unsere Sprache derart verunzierst.«
    Er ging zum Safe, wobei er wie beiläufig Wolfe die ganze Zeit

Weitere Kostenlose Bücher