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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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verschlechtern, und je länger Rafe die Stille zuließ, desto angespannter wurde sie.
    Schließlich konnte sie es nicht länger ertragen. »Wo ist er?«
    Sie hörte, wie er scharf die Luft einsog.
    »In Hertfordshire. Irgendwas ist in die Luft geflogen.«

    Sie wartete darauf, dass er nähere Erklärungen abgab, aber wieder senkte sich die Stille auf sie. Sie hätte sie mit mehr Fragen füllen müssen, oder vielleicht auch nur mit irgendeinem schwachsinnigen Kommentar über den Abendnebel, aber sie hatte zu lange gezögert, um noch ein normales Gespräch zu führen, und konnte sich nicht dazu überwinden, wieder etwas zu sagen.
    Er beobachtete sie. Sie konnte seinen Blick auf der Haut ihres Gesichtes, ihres Halses, ihrer schwellenden Brüste fühlen. Das Licht der vorderen Kutschenlampe warf einen gelblichen Schein auf sie, während es ihn in tiefste Schatten tauchte, aber sie wusste, dass er sie anstarrte. Sie hatte das blaugrüne Kleid angezogen, um Calder aufzureizen, ein massiver Versuch, die Aufmerksamkeit eines sehr zugeknöpften Mannes zu erregen. Jetzt wünschte sie, sie hätte sich stattdessen den Habit einer Nonne ausgeliehen. Rafe benötigte ganz offensichtlich keine derartige Stimulation.
    »Du siehst aus wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird.«
    »Der Einzige, den ich gerne geschlachtet sähe, bist du«, entgegnete Phoebe sofort. »Was denkst du dir überhaupt dabei, mich derart zu überrumpeln? Du weißt doch, dass ich dir nicht widerstehen kann.« Dann blinzelte sie. Woher war das denn gekommen? Dieser verfluchte Mann! Immer brachte er die andere Phoebe in ihr zutage!
    Während die Kutschenräder durch die Straßen Londons rollten, dachte Phoebe über ihre Optionen nach. Sie könnte schreien. Sie könnte sich aus der Kutsche werfen oder den Lakaien um Hilfe anflehen, der sich an der Rückseite des Wagens festhielt.
    Sie tat nichts von alledem. Das hier war Rafe, und er hatte nichts mit ihr gemacht, bei dem sie nicht freiwillig mitgemacht hätte, auch wenn sie sich später dafür geschämt hatte.

    Sie mussten miteinander reden, so viel stand fest. Sie musste ihn davon überzeugen, dass es ihr ernst war damit, bei ihrer Entscheidung für Calder zu bleiben.
    In der Opernloge hätten sie die Möglichkeit, miteinander zu sprechen. Und sie wären dort von allen zu sehen. Keine Gefahr von geöffneten Knöpfen und gelösten Halstüchern. Es war merkwürdig, dass Rafe sie begleitete statt ihr Verlobter, aber vielleicht nicht zu skandalträchtig.
    Also beschloss sie, sich ruhig zu verhalten und darauf zu warten, dass sie am Opernhaus in Covent Garden ankamen. Sie schaute aus dem Fenster, obwohl der nebelverhangene Blick kaum mehr bot als eine Abfolge dunkler Gebäude und Lichtfetzen.
    Dann bemerkte sie, dass die Lichtfetzen spärlicher geworden waren und die Dunkelheit dichter und näher an sie heranreichte. Sie linste hinaus, während in ihrem Innern Alarmglocken schellten – neben der Gewissheit, dass sie ihre Gelegenheit zur Flucht vertan hatte.
    »Wo sind wir?« Sie stand auf und legte die Hand auf den Griff des Kutschenverschlages.
    »Phoebe, nicht...«
    Sie öffnete die Tür, die nach außen aufschwang und direkt in den tief hängenden Ast eines Baumes prallte. Er schlug die Tür fest zu. Die Wucht ließ Phoebe zurücktaumeln.
    »Autsch!« Sie landete auf einem warmen, großen Mann. Sie saß auf seinem Schoß!
    Sie versuchte auf die Füße zu kommen. Feste Arme legten sich um sie, hielten sie fest, wo sie war. »Pst!« Sein Atem schlug heiß in ihren Nacken und jagte Schauer durch ihren Körper, die sich mit dem Schrillen der Alarmglocken vermischten.
    Sie benutzte die Hände, um ihren Oberkörper von ihm zu lösen, obschon seine Arme um ihre Taille ihren Po fest
auf seinem Schoß hielten... wo sich die Dinge in erschreckender Hast entwickelten. Sie kämpfte. »Wohin bringt Ihr mich, Mylord?«
    »Phoebe«, keuchte er. »Hör auf zu zappeln, oder wir werden uns über kurz oder lang gar nicht mehr unterhalten.«
    Sie erstarrte, lehnte sich jedoch nicht an ihn. Jetzt konnte sie ihn spüren, Zentimeter für Zentimeter, wie er unter ihr steif wurde. Sie beugte sich vor und erfasste bei dem Versuch, sich ihm zu entwinden, den Handgriff des gegenüberliegenden Sitzes. Unglücklicherweise rückte dadurch ihre empfindsamste Stelle direkt auf seine steife, pulsierende Erektion.
    Das hauchdünne Kleid und ihre feinen Unterröcke stellten keine nennenswerte Barriere dar. Auch der Stoff seiner Hose war

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