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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Gehrock.«
Stickleys Zucken wurde stärker. Wolfe machte große Augen. »Du hast keinen eleganten Gehrock.«
    »Ich hatte nie Verwendung dafür«, sagte Stickley gestelzt. »Ich heiße überflüssige Ausgaben für Kleidung nicht gut.«
    Wolfe knurrte. »Gut. Ich warte auf ihn. Ich überwältige ihn, und du hältst dich am Hintereingang der Oper mit dem Karren bereit.«
    Stickley nickte nervös. »Einverstanden. Wenn du es wirklich für nötig hältst, so weit zu gehen.«
    Wolfe grinste und zeigte dabei sein Pferdegebiss. »Stick, mein Alter, sie kann ihn nicht heiraten, wenn er nicht da ist.«
     
    Oben in ihrem Schlafzimmer hatte Phoebe drei der neuen Kleider von Lementeur auf dem Bett ausgebreitet und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. Was sollte sie anziehen, wenn sie mit dem Marquis von Brookhaven in die Oper ging?
    Zum einen war sie noch nie in der Oper gewesen, und während ihr schon klar war, dass man sich dafür fein machte, so wusste sie nicht recht, wie sehr.
    Zum anderen: Was wäre für die Verlobte eines Marquis angemessen?
    Deirdre wusste es wahrscheinlich und würde ihr auch helfen, aber sie machte gerade mit einem ihrer Verehrer eine Spazierfahrt durch den Hyde Park. Sophie – ach, egal.
    Das ist einer der Momente, in denen es wirklich eine Gnade wäre, eine Mutter zu haben.
    »Schwierigkeiten, Liebes?«, erkundigte sich eine freundliche Stimme.
    Phoebe erschrak und wirbelte zur Tür ihres Schlafzimmers herum.
    Aber es war nur Tessa, die graziös und mit einem sanften
Lächeln im Gesicht ins Zimmer trat – was eigentlich durch und durch bizarr war. Phoebe wich argwöhnisch vor ihr zurück. »Lady Tessa.«
    Tessas Lächeln vertiefte sich. »Willst du mich nicht endlich ›Tante‹ nennen, Liebes?« Sie trat neben Phoebe und betrachtete deren Auswahl. »Oh, wie hübsch! Das hast du gut gemacht. Jedoch... ach je. Normalerweise wären diese Kleider perfekt, aber...«
    Phoebe beäugte ihre Kleider, und wieder kamen ihr Zweifel. »Aber?« Sie mochte Tessa nicht vertrauen, aber über Tessas ausgezeichneten Geschmack ließ sich nicht streiten – zumindest was ihre eigene Garderobe betraf.
    »Nun, das ist dein erster Opernbesuch als Verlobte des Marquis, nicht wahr? Da will man doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen, oder nicht?«
    Phoebe drehte sich der Magen um. Aller Augen auf sie gerichtet, Getuschel...
    Tu’s nicht .
    »Bitte helft mir, Tante.«
    Jetzt ist es passiert.
    Tessa strahlte. »Aber natürlich, Liebes.« Sie wandte sich zu den vielen Kleidern um, die Phoebe von Lementeur geschickt worden waren.
    Phoebe folgte ihr wie ein verängstigtes Hündchen. »Ich hatte an Blau gedacht, für Seine Lordschaft, aber ich wusste nicht, ob eine dunkle Farbe angemessen wäre oder ob ich besser etwas Helles auswählen sollte.«
    Tessa wedelte wegwerfend mit der Hand. »Theatralisch ist für die Oper immer richtig. Alle Damen tragen ihre dramatischsten und aufregendsten Kleider – ah, das hier ist perfekt.«
    Tessa griff nach dem einen Kleid, das Phoebe absichtlich vermieden hatte – die blaugrüne Extravaganz, die sie aussehen
ließ, als bestünde sie nur aus Busen. Und die sie an Rafes Blick denken ließ, als sie es für ihn angezogen hatte.
    »Oh nein. Das könnte ich niemals tragen.«
    Tessa drehte sich mit dem Kleid in Händen zu ihr um und blinzelte sie verwirrt an. »Aber warum denn nicht? Welchen Sinn hat ein Kleid, das man nicht anzieht?«
    »Aber es macht mich sehr...« Errötend machte sie mit beiden Händen eine Geste vor ihrem Oberkörper.
    Tessa lachte glockenhell. »Nun, dann wird es jenen den Mund stopfen, die nicht verstehen können, warum Brookhaven dich allen anderen vorgezogen hat!« Es schien ihr vollkommen gleichgültig zu sein, dass sie sich selbst und Deirdre in diese Gruppe mit einschloss.
    »Ich... ich dachte, Ihr wärt wegen der Verbindung verärgert«, sagte Phoebe zögernd. »Weil ich dann vielleicht gewinne.«
    Tessa zuckte die Achseln. »Nun, ich will nicht abstreiten, dass ich anfangs ein wenig verärgert war. Aber warum sollte ich mir eigentlich Gedanken darüber machen? Ganz egal wie die Sache ausgeht, würde ich selbst doch nichts gewinnen außer der Genugtuung, Deirdre in guten Händen zu wissen – und ich bezweifle nicht, dass sie vollkommen in der Lage ist, selbst eine gute Partie zu machen. Und mit Brookhavens Beziehungen wird ihr das noch leichter fallen. Es macht also wenig Sinn, dir Vorhaltungen wegen deines Glückes zu machen, nicht wahr?«
    Tessas Worte

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