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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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nicht um einen Kimono handelte.
    Der Goblin gab ebenfalls einen Blickfang der besonderen Art ab. Klein und drahtig, mit dünnen Armen und Beinen. Aber wohl kein athletischer Typ. Ein schwerer dunkler Ledermantel fiel ihm fast bis auf die schwarzen Stiefel. Seine Nase ragte überlang aus dem grünen Gesicht, in dem zwei kleine rote Knopfaugen leuchteten. Allein das reichte dem Betrachter schon, um innerlich ein wenig zu schmunzeln. Doch die Krönung stellte das viel zu große Monokel dar, das er vor seinem linken Auge trug. An einer goldenen Kette war es mit dem Mantel befestigt. Irgendwie wirkte das alles ausgesprochen lächerlich. Und sogleich stieg ein wenig Unsicherheit in dem Mann auf. Sollten diese Typen ihm wirklich helfen können?
    Nachdem sie das geschäftliche geregelt hatten, nahm sich zunächst der Goblin, der sich als Snipgut vorgestellt hatte, der mitgebrachten Gegenstände an. Er bat seinen Gast, diese auf dem Tisch auszubreiten. Der nahm eins nach dem anderen sorgfältig aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. Danach war der Goblin am Zug. Er griff sich den ersten Gegenstand, schaute ihn sich von allen Seiten sorgsam an, drehte und wendete ihn immer wieder. „Mmmh.“, sagte er dabei, „Oooh!“ und „Aaah!“ Auch einige andere schwer identifizierbare Laute stieß er aus. Dann legte er den Gegenstand wieder zurück und schnappte sich den nächsten, mit dem er dasselbe anstellte. Schließlich hatte er alle Gegenstände ausführlich begutachtet. Die junge Frau, die sich als Mia vorgestellt hatte, saß die ganze Zeit über regungslos neben Snipgut und beobachtete ihn und zugleich auch den Kunden sehr genau.
    „Das meiste davon“, sagte der Goblin schließlich und zeigte dabei pauschal auf die vor ihm liegenden Gegenstände, „trägt keinerlei Magie in sich.“ Enttäuschung machte sich bei dem Mann breit. Wie sehr hatte er doch gehofft, dass sich ein kleiner Schatz unter den Dingen befände. Nun musste er den Schattensammlern ihr Honorar zahlen, ohne dass es ihm etwas eingebracht hätte. Im Gegenteil: Es würde ein Verlustgeschäft. Doch Snip war mit seinen Worten noch nicht am Ende angelangt. „Diese Dose hier allerdings scheint mir ein gewisses Maß an Magie zu besitzen.“ Dabei zeigte er auf eine runde Dose aus dünnem silberfarbenem Metall von vielleicht 15 Zentimetern Durchmesser und zwanzig Zentimeter Höhe. Ihre Außenseite war mit eher unauffälligen Mustern verziert, die sich wie Treppen rings um die Dose langsam nach oben zu arbeiten schienen. Der Deckel präsentierte sich ebenfalls schlicht. Nur in der Mitte wies er einen kleinen Knauf auf, an dem man ihn gut anfassen und damit die Dose öffnen und verschließen konnte. Schlagartig hellte sich die Stimmung des Mannes wieder auf. Ein Lichtblick! „Wenn ihr es unserem Partner, dem großen Magier Bardinius, gestattet, die Dose noch ein wenig näher zu untersuchen, können wir euch vielleicht sagen, um was für eine Art von Magie es sich dabei handelt.“ „Nichts lieber als das.“, gab der Mann umgehend zurück, ohne lange darüber nachzudenken. Also schnappte Mia sich die Dose und verließ damit den Raum. Die Blicke ihres Besuchers ruhten augenblicklich auf ihrem Hinterteil.
    „Und, wie lange betreibt ihr dieses Geschäft schon?“, versuchte der Mann mit ein wenig Smalltalk die Wartezeit zu überbrücken. Snip schien kurz nachzudenken. „Zwei Jahre“, gab er dann mit einem zufriedenen Lächeln zurück, das deutlich machte, dass seine Gedanken gerade jetzt in jene Zeit abschweiften: in die Zeit der Anfänge für die Schattensammler.
     
    „Hey, du hast doch vorgestern im Wirtshaus ‚Zum gehörnten Ochsen‘ diese beiden ungehobelten Typen in ihre Schranken gewiesen.“ Snip erkannte die junge Frau sofort wieder. Es fiel ihm zwar nach wie vor nicht so leicht, die Menschen voneinander zu unterscheiden. Aber diese Frau hatte sich in sein Gedächtnis eingeprägt – zumal sie auch für einen Menschen etwas ungewöhnlich aussah. Und wo er sie nun gerade hier auf dem Markt wiedertraf, da musste er sie einfach ansprechen; denn sie faszinierte ihn. Ihr Kampfstil, die trockene, kühle Art, mit der sie diesen Abschaum kaltgestellt hatte – dazu das Quäntchen Humor. Es reizte ihn, mehr über sie zu erfahren. Abschätzend musterte die junge Frau den Goblin. Ihre Erfahrungen mit Grünhäuten waren bislang nicht gerade besonders gut. Für gewöhnlich schlug sie ihnen einfach die Köpfe ab oder schlitzte ihre Bäuche auf. Darin hatte sie

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