Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)
Anerkennung reichen. Denn es gab noch genügend weitere Dämonen, die dringend erledigt werden wollten.
Fünfzehn Minuten später hatten sie es geschafft. Die gesamte Dämonenbrut lag in mehr oder weniger großen Stücken quer über das gesamte Schlachtfeld verteilt. Und auch ihre eigene Truppe war auf weniger als die Hälfte ihrer Ursprungsstärke zusammengeschrumpft. Zwanzig weitgehend gesunde Männer standen Einar noch zur Verfügung. Dazu zehn, die ordentliche Blessuren abbekommen hatten. Bei einigen stellte sich die Frage, ob sie die nächste Nacht überleben würden. Alles in allem nicht gerade eine Armee. Aber immerhin besser als gar nichts.
Auf einem kleinen Hügel etwas abseits des Schlachtfeldes ließ Einar seine Krieger rasten. Sie brauchten jetzt Ruhe. Alle, nicht nur die Verwundeten. Dankbar nahmen sie die Gelegenheit wahr und warfen sich in das trockene Gras. Essen, ein wenig schlafen – das war jetzt viel wert, selbst wenn so manch einer sich noch ein paar Eimer Wasser gewünscht hätte, um den ganzen Dreck von seinem Körper abzuspülen. Nachdem die Truppe sich gelagert hatte, stand Einar auf und stellte sich in die Mitte seiner Leute. Sofort richteten alle Augen sich auf ihn. Es schien an der Zeit für eine Rede zu sein. „Meine Brüder“, begann er feierlich, „Ihr habt tapfer gekämpft. Habt alles gegeben. Unser ganzes Volk darf zu Recht stolz auf euch sein – darauf, dass ihr euch der Dämonenbrut entgegenstellt. Ohne euren Kampf wäre das Land längst überrannt worden. Jeder Dämon, den wir getötet haben, ist eine Bedrohung weniger für unsere Frauen und Kinder. Und wir haben schon viele von ihnen erledigt.“ Zustimmende Rufe und verhaltener Jubel unterbrachen die Worte des Schmieds. Dann fuhr er fort: „Wir haben aber auch viele unserer Gefährten verloren. Sie sind für die gute Sache gestorben und sitzen nun bei den Göttern an der großen Tafel in Eisengard. Und wir alle sind es ihnen schuldig, diese Sache zu Ende zu bringen. Wir werden dieses Dämonentor finden, und dann jagen wir die ganze Brut zurück in die Hölle. Diese Axt“, er reckte ‚Dämonentod‘ in die Höhe, so dass jeder die Waffe sehen konnte, „hat noch lange nicht genug von ihrem Blut getrunken. Und sie wird nicht eher ruhen, als bis auch der letzte Dämon in diesem Land seinen Kopf verloren hat. Das verspreche ich euch. Morgen ziehen wir weiter gen Norden und bringen das Verderben über die verdammte Brut. Nieder mit den Dämonen!“
Trotzig reckten die versammelten Nordmänner ihre Arme und Fäuste in die Höhe. Alle Schmerzen, Erschöpfung und Müdigkeit waren für einen kurzen Moment wie weggeblasen. Der Adrenalinkick machte es möglich. Ja, sie hatten ihr Ziel vor Augen – so hart es auch werden würde, es tatsächlich zu erreichen. Aber mit Einar und seiner Axt schien ihnen nichts unmöglich zu sein. „Nieder mit den Dämonen!“, stimmten sie lauthals in den Ruf des Schmieds ein. Dann sangen sie Jubelchöre auf ihren Anführer und seine Axt Dämonentod. „Einar, Einar…“ Immer wieder riefen sie laut seinen Namen. Und der Schmied genoss dies sichtlich. Für einen Moment fühlte er sich tatsächlich unbezwingbar.
Kapitel 23
Der Geruch von frisch gebratenem Fleisch durchzog das Lager, das sie im Schutz einiger großer Felsen errichtet hatten. Es roch so köstlich. Und es schmeckte ihnen, als handelte es sich um die feinste Mahlzeit, die sie je zu sich genommen hatten. Nogg kaute gerade an einem großen Stück aus der Hinterkeule des Tieres herum. Langsam wurde er satt. Trotzdem konnte er einfach nicht aufhören zu essen. Die Entbehrungen der letzten Tage steckten noch zu tief in ihm. Und diese Lücke versuchte er nun zu stopfen so gut es ging. Die anderen in der Gruppe hatten mittlerweile das Handtuch geworfen. Da passte einfach nichts mehr rein. Dafür spürten sie, wie in ihnen Glückshormone im Übermaß freigesetzt wurden. Ein herrlicher Zustand.
Dabei wäre es fast gar nicht zu diesem leckeren Mahl gekommen. Als sie die Yak-Herde entdeckt hatten, graste diese bedächtig. Rund zwanzig Tiere standen dort auf engem Raum, die jüngeren in der Mitte, die Bullen außen. Auf Olofs Zeichen hin schwärmte die Gruppe aus. Sie wollten möglichst einen Kreis um die Herde bilden, um dann gleichzeitig von allen Seiten auf die Tiere loszugehen. Auf diese Weise blieb kein direkter Fluchtweg für die Rinder übrig. Egal, wohin sie liefen – immer wäre einer von ihnen da. Und sie hätten die beste
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