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Brennendes Land

Brennendes Land

Titel: Brennendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Sterling
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Betracht ziehen.
     
    D: Den persönlichen Mitarbeiterstab verstärken. Schluss mit den Desertionen. Anmerkung: Das Hotel in Buna muss unbedingt Gewinn abwerfen. Anmerkung: Unverzüglich neuen Sicherheitsbeauftragten einstellen. Der Mann muss unbedingt verlässlich sein.
     
    E: Den Bus an die Demokraten zurückgeben, die neue Lackierung bezahlen.
     
    F: Greta. Mehr Sex, weniger E-mails. Anmerkung: Sofort nach Boston fliegen! Das Team einfliegen lassen für Besprechung, komplette Neuorganisation vorbereiten. Anmerkung: ALLE freien Tage nutzen, darauf bestehen. Anmerkung: Das Fundament in Buna bereiten, während sie fort ist – Krankheit vortäuschen. P.S. Ich glaube, ich liebe sie.
     
    G: Haussitter besorgen.
     
    H: Das blöde Vieh nach Buna zurückbringen, eine gute Pressestory draus machen. Anmerkung: Korruptionsverdacht vermeiden.
     
    I: Ich muss unbedingt am Leben bleiben und darf mich nicht von einem verrückten Netzfreak erschießen lassen. Anmerkung: Das Thema verdient einen höheren Stellenwert.
     
    J: Wer, zum Teufel, hat die Randalierer in die Bank in Worcester geschickt? Anmerkung: Eine vernünftige Spielstrategie ist unmöglich, wenn die Spielfiguren unsichtbar, ungreifbar oder immateriell sind.
     
    K: Die Notstandsausschüsse müssen weg. Sie haben den Zwist Bambakias/Huey erst ermöglicht. Die politische Lage in Amerika ist prekär, solange verantwortungslose Usurpatoren die Autorität der Behörden missachten. Anmerkung: Auch der Stabschef ist ihren Launen unausweichlich unterworfen.
     
    L: Sen. Bambakias – Hungerstreik eine physische Depression?
     
    Oscar betrachtete die Liste. Das halbe Alphabet hatte er bereits durch und spürte doch noch immer, wie die Luft vor Unwägbarkeiten vibrierte. Es war alles zu viel. Chaos, Wahnsinn, ein Geschlängel glitschiger Aale.
    Es war einfach zu kompliziert. Nicht beherrschbar. Es sei denn… es sei denn, es gelang ihm, das Ganze irgendwie zu automatisieren. Mit klarer umrissenen Zielen. Eine Art Neustrukturierung. Kritischer-Pfad-Analyse. Multioptionsmodelle. Querdenken. Aber es ging um so viele Leute. Alle verließen sich auf ihn. Er musste delegieren…
    Er war matt gesetzt. Er war umzingelt. Er war am Ende, erledigt, zerschmettert. Planmäßiges Vorgehen war unmöglich. Nichts würde sich jemals verändern.
    Er musste irgendetwas unternehmen. Bloß eine Sache. Ein einziges Projekt durchziehen, ein Thema ad acta legen.
    Er nahm den Hörer des Schreibtischtelefons ab. Lorenas Sekretärin ging dran. Er kämpfte sich durch.
    »Tut mir leid, Oscar«, sagte Lorena. »Alcott ist in der anderen Leitung. Kann ich Sie zurückrufen?«
    »Es wird nicht lange dauern. Es ist wichtig.«
    »Was gibt’s denn?«
    »Es gibt Neuigkeiten. Moira sitzt im Gefängnis, hier in Boston. Ich habe versucht, vernünftig mit ihr zu reden. Sie hat die Beherrschung verloren und wurde gewalttätig. Zu meinem Glück war gerade eine Polizistin in der Nähe. Moira wurde wegen häuslicher Randale eingelocht.«
    »Du meine Güte, Oscar.«
    »Ich habe nicht vor, Anklage gegen sie zu erheben, aber das braucht sie nicht zu wissen. Ich möchte, dass Sie sich weiter darum kümmern. Es ist an der Zeit, dass Sie eingreifen. Moira ist im Knast, ich spiele den Wüterich und Sie den verzeihenden Schutzengel. Verstehen Sie? Sie glätten die Wogen, halten den Vorfall unter der Decke. So müssen wir mit ihr verfahren, denn so werden wir Erfolg haben.«
    »Sie machen wohl Witze? Meinetwegen soll sie verrecken!«
    »Nein, ich scherze nicht. Ich biete Ihnen eine dauerhafte Lösung an. Denken Sie drüber nach.«
    Langes, nachdenkliches Schweigen. »Ja, Sie haben natürlich recht. Das ist wirklich die beste Vorgehensweise.«
    »Ich bin froh, dass Sie sich meiner Sichtweise anschließen.«
    »Ich werde halt ein wenig die Zähne zusammenbeißen, aber die Sache ist es wert.« Nachdenkliche Stille. »Sie sind wirklich ein erstaunlicher Mann.«
    »Das gehört zu meinem Job, Ma’am.«
    »Gibt es sonst noch was?«
    »Nein. Warten Sie. Doch. Eine Frage noch. Finden Sie, dass meine Stimme normal klingt?«
    »Für eine verschlüsselte Leitung ist die Verbindung hervorragend.«
    »Nein, ich meine, rede ich nicht zu schnell? Oder zu hoch und gequetscht?«
    Lorena senkte die Stimme zu einem einschmeichelnden Flüstern. »Nein, Oscar, Sie hören sich prima an. Sie sind wirklich wundervoll. Sie sehen gut aus, Sie sind charmant, Sie sind unbedingt verlässlich, Sie sind Mr. Realpolitik. Ich vertrauen Ihnen

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