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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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und nun verrate mir, was dermaßen wichtig ist, dass du mich bei dem vermutlich wichtigsten Ereignis in Katies Leben störst.«
    LeGrand runzelte abermals die Stirn. »Nein, davon habe ich noch nie etwas gehört… Ja, natürlich… Warte in meinem Büro auf mich.«
    Er reichte das Telefon an seine Assistentin zurück, sah den Pokal an und schüttelte den Kopf. »Sagen Sie dem Fahrer, er soll mich unverzüglich am Stall abholen. Wir müssen sofort zurück nach Langley. Dann rufen Sie in meinem Büro an und sorgen dafür, dass John Rowland jede gewünschte Unterstützung erhält. Ich gehe mich nur kurz verabschieden, und außerdem muss ich mir eine Wiedergutmachung überlegen. Verflucht, das wird mich wahrscheinlich noch ein Pferd kosten.« Dann lief er los, um sich bei seiner Tochter zu entschuldigen.
    Zwanzig Minuten später kam die schwarze Limousine mit quietschenden Reifen vor dem Hauptquartier der CIA zum Stehen. LeGrand stieg aus und eilte mit großen Schritten durch die Lobby. An der Tür wurde er bereits von einem Mitarbeiter erwartet. Er nahm die bereitgehaltene Mappe entgegen und überflog im Aufzug die Unterlagen. Kurz darauf betrat er sein Büro.
    Dort erwartete ihn Rowland mit einem nervösen jungen Mann, den John als Analytikerkollegen namens Browning vorstellte.
    Rowland und der Direktor begrüßten sich wie alte Freunde.
    Vor vielen Jahren hatten sie auf gleicher Rangstufe für die Agency gearbeitet. Während LeGrand jedoch politische Ambitionen hatte und den Ehrgeiz verspürte, ganz an die Spitze zu gelangen, war Rowland mit seinem Posten zufrieden und diente im Laufe der Zeit zahlreichen jungen Nachwuchsanalytikern als Mentor. LeGrand vertraute Rowland bedingungslos, und schon mehr als einmal hatte dieser seinen Chef davor bewahrt, in irgendein Fettnäpfchen zu treten.
    »Ich habe gerade das Material aus der Datenbank gelesen.
    Was hältst du davon?«
    Rowland fasste seine Analyse in groben Zügen zusammen.
    »Man kann es nicht mehr aufhalten?«, fragte LeGrand.
    »Das Protokoll wurde aktiviert. Die Sanktion wird nun bis zum Abschluss durchgeführt.«
    »
Verdammt
! Wenn ich hiermit fertig bin, werden einige Köpfe rollen. Wer ist die Zielperson?«
    Rowland reichte ihm einen Zettel. LeGrand las den Namen, der darauf stand, und erbleichte.
    »Ruft den Secret Service an. Sagt ihnen, wir hätten von einem geplanten Attentat auf den Vorsitzenden des Senats erfahren. Er braucht ab sofort Personenschutz. Mein Gott«, sagte er. »Würde mir bitte jemand erklären, wieso es überhaupt dazu kommen konnte?«
    »Es sind noch einige Nachforschungen nötig, um weitere Einzelheiten zu klären«, sagte Rowland. »Bislang wissen wir lediglich, dass der Auslöser für dieses Protokoll eine simultane Anfrage bei allen unseren Geheimdiensten gewesen ist. Urheber der Anfrage war die National Underwater and Marine Agency.«
    »
Die NUMA?
« Die Luft über LeGrands Kopf schien bläulich zu knistern, und er bewies, dass sein Ruf als einfallsreicher Schöpfer neuer Kraftausdrücke mehr als gerechtfertigt war.
    Dann hieb er mit der flachen Hand so kräftig auf den Tisch, dass der Kugelschreiber aus dem Stifthalter geschleudert wurde.
    »Holen Sie mir James Sandecker ans Telefon«, brüllte er dem nächstbesten Assistenten zu.

24
    »Noch etwa zwanzig Minuten bis Albany«, sagte Buzz Martin.
    Austin schaute aus dem Fenster von Martins zweimotoriger Piper Seneca. Die Fernsicht war noch genauso großartig wie vor einigen Stunden beim Start in Baltimore. Kurt konnte beinahe die Namen der Boote ablesen, die hier den Oberlauf des Hudson River befuhren.
    »Nochmals vielen Dank für den Flug. Normalerweise spielt mein Partner Joe Zavala bei derartigen Dienstreisen den Chauffeur, aber er hält sich zurzeit in Kalifornien auf.«
    Martin reckte den rechten Daumen empor. »Mann,
ich
bin derjenige, der sich bei
Ihnen
bedanken müsste. Ich bin sicher, Sie hätten auch ohne mich hergefunden.«
    »Kann schon sein, aber meine Motive sind nicht ganz selbstlos. Ich möchte, dass Sie Ihren Vater identifizieren.«
    Martin blickte nach Westen in Richtung der Catskill Mountains. »Ich frage mich, ob ich ihn nach so vielen Jahren überhaupt noch wiedererkennen werde. Es ist lange her. Er hat sich bestimmt sehr verändert.« Seine heitere Miene verdüsterte sich.
    »Verdammt, seit Sie angerufen und mich gebeten haben, Sie herzufliegen, überlege ich, was ich wohl sagen werde. Ich weiß nicht mal, ob ich den alten Mistkerl umarmen oder verprügeln

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