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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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tragen gerade die letzten Details zusammen. Noch haben wir keine Ahnung, warum Gogstad so viele Supertanker gebaut hat.«
    »Wahrscheinlich um ausreichende Mengen Wasser verschiffen zu können.«
    »Ja, immerhin gibt es Verträge, die ihnen den Transport von Gletscherwasser aus Alaska gestatten, aber wir haben das alles mal durchgerechnet. Für den heutigen Markt sind es viel zu viele Tanker, selbst wenn man China hinzufügt.«
    »Der Bau eines solchen Schiffs dauert eine Weile. Vielleicht will man für alle Eventualitäten gewappnet sein. Und solange die Tanker noch nicht benötigt werden, kann man sie einmotten.«
    »Das ist ja das Merkwürdige. Die Schiffe werden nicht eingemottet. Jeder Tanker hat einen Kapitän und eine Besatzung, und alle liegen sie in Alaska vor Anker, als würden sie auf etwas Bestimmtes warten.«
    »Aber worauf denn bloß?«
    »Das würden wir auch gern wissen.«
    »Irgendetwas geht dort vor«, murmelte Zavala.
    »Mein Reporterinstinkt sagt mir das Gleiche.« Joe erschauderte, als hätte sich einer der schleimigen Tentakel, über die sie gesprochen hatten, auf seine Schulter gelegt. Er musste an die Unterredung mit Austin denken, an die unsichtbaren Schrecken, die manchmal unter Wasser zu lauern schienen. Kurts Vorahnung hatte ihn wie üblich nicht getrogen. Auch Zavala spürte, dass dort im Schatten etwas Großes und Hungriges verborgen lag, beobachtend, abwartend. Und der Name dieses Dings war Gogstad.

23
    CIA-Direktor Erwin LeGrand strahlte vor Stolz, als seine vierzehnjährige Tochter Katherine auf ihrem kastanienbraunen Wallach angetrabt kam. Sie glitt aus dem Sattel und streckte ihrem Vater den Siegerpokal entgegen.
    »Der ist für dein Büro, Dad«, sagte sie, und ihre kornblumenblauen Augen funkelten aufgeregt. »Weil du nämlich der beste Vater der Welt bist. Du hast Val gekauft und all die teuren Reitstunden bezahlt.«
    LeGrand nahm den Pokal und legte seiner Tochter den Arm um die Schultern. Erneut stellte er fest, wie ähnlich sie ihrer Mutter sah. »Danke, Katie, aber ich war nicht derjenige, der sich abgerackert hat, um Valiant so gründlich zu trainieren.« Er lächelte. »Ich akzeptiere den Pokal nur als Leihgabe. Sobald ich vor jedem im Büro damit angegeben habe, kommt er zu den anderen Auszeichnungen in deinen Trophäenschrank.«
    Seine Freude war nicht ganz frei von Schuldgefühl. Es stimmte, dass er die Reitversessenheit seiner Tochter finanziell unterstützt hatte, doch seit mehreren Jahren war dies der erste Wettkampf, bei dem er persönlich anwesend sein konnte. Der Fotograf des Country Clubs kam zu ihnen und schoss ein Bild von Vater, Tochter und Pferd in trauter Dreisamkeit. LeGrand wünschte, seine Frau wäre noch am Leben gewesen, um Momente wie diesen mit ihnen zu teilen.
    Katie führte Val zurück in den Stall. LeGrand schlenderte derweil über das ausgedehnte Gelände und plauderte mit seiner Assistentin, einer unscheinbaren, aber überaus intelligenten Frau namens Hester Leonard. In Presseberichten wurde LeGrand manchmal als bartloser Lincoln bezeichnet, was sich nicht nur auf seine weithin bekannte Rechtschaffenheit bezog, sondern auch auf seine äußerliche Ähnlichkeit mit dem sechzehnten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er war hoch aufgeschossen und sah relativ reizlos aus, aber dennoch lag in seinen grobknochigen Zügen eine unverkennbare Charakterstärke. Der Leiter des größten Geheimdienstes der Welt hatte sich einen Ruf als Mann von hoher Integrität erworben, und in früheren Zeiten, als es weder Fernsehen noch Radio gab, wäre er gewiss als ernsthafter Präsidentschaftskandidat in Erwägung gezogen worden.
    Hesters Mobiltelefon klingelte, und sie hielt es sich ans Ohr.
    »Sir«, sagte sie zögernd, »ein Anruf für Sie aus Langley.«
    LeGrand verzog missmutig das Gesicht und murmelte, es sei anscheinend unmöglich, auch nur für fünf Minuten in Ruhe gelassen zu werden. Er machte keine Anstalten, das Telefon zu nehmen. »Habe ich nicht darum gebeten, während der zwei Stunden hier in McLean
keinesfalls
gestört zu werden, außer im absoluten Notfall?«
    »Es ist John Rowland, und er sagt, es sei ein absoluter Notfall.«
    »Rowland? Nun ja, in dem Fall…« Er nahm das Telefon.
    »Hallo, John«, sagte er. Das Stirnrunzeln wich einem Lächeln.
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Nein, du rufst genau im richtigen Moment an, um die gute Nachricht als Erster zu hören. Katie hat das Reitturnier hier im Country Club gewonnen… Danke. So,

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