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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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    Während der letzten fünf Jahre hat Gogstad dabei enorm an Tempo zugelegt. Geholfen hat dem Konzern, dass nach den neuen internationalen Handelsabkommen ein Land nicht länger alleiniger Besitzer seiner Wasservorräte ist. Mein Gott, Joe, das ist wie damals im Owens Valley, aber es geschieht weltweit!«
    »Gogstad wirkt wie eine riesige Krake.«
    »Hübscher Vergleich, auch wenn er ein wenig klischeehaft ist.« Er zog einen roten Filzstift aus der Tasche und zeichnete quer über die Karte Linien und Pfeile ein. »Und das sind die Tentakel. Wasser fließt von Kanada und Alaska nach China.
    Aus Schottland und Österreich werden Afrika und der Mittlere Osten beliefert. Australien hat Exportverträge mit Asien. Vordergründig sind die verschiedensten Firmen daran beteiligt. Aber infolge der Tarnbeteiligungen hat allein Gogstad das Sagen.«
    »Wie soll dieses ganze Wasser transportiert werden?«
    »Einer von Gogstads Betrieben hat bereits ein Verfahren entwickelt, um Millionen von Litern in riesigen versiegelten Behältern quer über die Ozeane zu schleppen. Gleichzeitig werden in den Werften des Konzerns Tanker mit einem Fassungsvermögen von jeweils fünfzigtausend Bruttoregistertonnen gebaut, die ganz nach Belieben Öl oder Wasser laden können.«
    »Das alles muss doch ziemlich teuer sein.«
    »Es heißt, Wasser und Geld zögen sich gegenseitig an. Die Kunden sind bereit, jeden gewünschten Preis zu zahlen. Natürlich wird von all dem Wasser kaum ein armer Wüstenbewohner je seinen Durst stillen können, denn der größte Abnehmer ist die Industrie, die zufälligerweise auch zu den größten Umweltverschmutzern gehört.«
    »Die ganze Sache klingt unglaublich.«
    »Na, dann halt dich mal gut fest, Joe, denn das ist längst noch nicht alles.« Er wies auf Nordamerika. »Hier steckt das meiste Geld. In den USA. Erinnerst du dich, was ich über Gogstads Verstrickungen in Kanada gesagt habe? Es existiert ein Plan, große Mengen Wasser aus der Hudson Bay über die Großen Seen bis in den Trockengürtel der USA zu bringen.« Sein Finger wanderte nach Alaska. »Kalifornien und die anderen Wüstenstaaten haben den Colorado River praktisch ausgesogen. Ein anderes Projekt sieht vor, Gletscherwasser aus dem Yukon abzuzweigen und über ein kompliziertes System aus Dämmen, Kanälen und riesigen Staubecken in den amerikanischen Westen zu lenken. Ein Zehntel von British Columbia würde geflutet werden, und es entstünden schwere Umweltschäden, ganz zu schweigen von der Zwangsumsiedlung der Bevölkerung. Die neuen Wasserkraftwerke würden sehr viel Elektrizität produzieren. Und jetzt rate mal, wer sich in der strategisch günstigen Position befindet, um an dieser Energie und auch an den Bauvorhaben kräftig zu verdienen.«
    »Ich glaube, ich kenne die Antwort.«
    »Ganz genau. Man wird Milliarden einstreichen! Die Pläne zu diesem Schwachsinn existieren schon einige Jahre. Bis jetzt wurde noch nichts davon umgesetzt, weil es so zerstörerisch und teuer ist, aber mittlerweile hat das Konzept einflussreiche Fürsprecher gefunden, und es besteht zumindest die Wahrscheinlichkeit einer Realisierung.«
    »Schon wieder Gogstad?«
    »Langsam begreifst du’s«, sagte Cohen. Er geriet immer mehr in Fahrt. »Diesmal wird es keine Opposition geben. Gogstad hat wichtige Zeitungen und Fernsehsender aufgekauft und kann damit die öffentliche Meinung massiv beeinflussen. Auch die politische Macht des Konzerns ist phänomenal. Man hat sich ExPräsidenten, Premierminister und Staatssekretäre ins Boot geholt. Dagegen ist so gut wie kein Kraut gewachsen. Und jetzt stell dir all diese politische und finanzielle Gewalt in den Händen einer Person oder Institution vor, die ohne jeden Skrupel Gangstermethoden einsetzt, dann weißt du auch, weshalb ich so verdammt nervös bin.« Randy hielt inne, um Luft zu holen. Ihm war vor lauter Aufregung das Blut ins Gesicht geschossen. Auf seiner Stirn glitzerten Schweißperlen. Er starrte Joe an, als würde er ihn regelrecht zum Widerspruch herausfordern wollen.
    Dann schien aus Cohens ganzem Körper auf einmal die Luft zu entweichen. »Tut mir Leid«, entschuldigte er sich. »Ich glaube, ich habe mich schon viel zu lange mit diesem Mist beschä ftigt. Vermutlich stehe ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Das ist die erste Gelegenheit gewesen, mir endlich einmal alles von der Seele zu reden.«
    Zavala nickte. »Je eher die Story veröffentlicht wird, desto besser. Wann ist es so weit?«
    »Bald. Wir

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