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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Tschuktschensee durch das Beringmeer und dann entlang der nordamerikanischen Küste bis zur Spitze der lang gezogenen Halbinsel Baja California. Über der Abbildung stand »Übliche Wanderroute der Walpopulationen«.
    Beigefügt waren spezifische Daten zu den einzelnen Gruppen.
    Austin scrollte nach unten, bis er eine Datei namens »Daisy« entdeckte. Sie enthielt eine Karte mit der exakten Route der fraglichen Herde. Die Hinreise hatte ohne erkennbare Unterbrechungen bis zur mexikanischen Küste südlich von Tijuana geführt. Nach einer Pause ging es in gemächlicherem Tempo zurück nach Norden. An einem Punkt drehten die Wale mehrere Kreise, als seien sie desorientiert. Der Rest des gewundenen Kurses führte dann bis kurz vor San Diego.
    Austin schloss die Datei und betrachtete die Routen einiger anderer Herden. Dann lehnte er sich in seinem Sessel zu rück und legte die Fingerspitzen aneinander. Die Wale folgten dem normalen Kurs bis zu einer bestimmten Region. Dann trat eine Veränderung ein. Kurt überlegte, was jetzt wohl als Nächstes zu tun sei, als jemand das Zimmer betrat. Zavala.
    »Schon so früh von deiner Verabredung zurück?«
    »Ja, ich habe ihr erzählt, ich müsste noch nach meinem kranken Zimmergenossen sehen.«
    Austin wirkte beunruhigt. »Du hast dir heute doch ho ffentlich nicht zu sehr den Kopf gestoßen, oder?«
    »Ich muss zugeben, der kurze Tauchgang war wirklich ein besonderes Erlebnis. Inzwischen sehe ich die Verkehrsregeln der Seeschifffahrtsverordnung in einem ganz neuen Licht.«
    »Tja, nur zu deiner Information, mir geht es gut, also kannst du beruhigt umkehren und da weitermachen, wo du aufgehört hast.«
    Zavala ließ sich auf das Sofa fallen. »Du weißt doch, Kurt, manchmal muss man sich ein wenig zurückhalten.«
    Austin fragte sich, ob das da vor ihm wirklich der echte Zavala war oder womöglich ein Klon, dessen Sexualtrieb man ausgeschaltet hatte. »Ganz meine Meinung«, stimmte er argwöhnisch zu. »Und jetzt verrate mir den tatsächlichen Grund.«
    »Sie hat gegen eine von Zavalas Grundregeln verstoßen. Ich fange nichts mit verheirateten Frauen an.«
    »Woher weißt du, dass sie verheiratet ist?«
    »Ihr Ehemann hat’s mir verraten.«
    »Oh. War er groß?«
    »Nur unwesentlich kleiner als ein Zementlaster.«
    »Tja, in diesem Fall war Zurückhaltung vermutlich eine sehr weise Entscheidung.«
    Joe nickte und sah dabei nicht besonders überzeugend aus.
    »Mein Gott, sie war eine echte Schönheit«, sagte er seufzend.
    »Was hast du inzwischen gemacht?«
    »Ich habe mir eine Wal-Autopsie angesehen.«
    »Und ich dachte,
mein
Abend sei in die Hose gegangen. Es muss in San Diego doch angenehmere Möglichkeiten geben, sich die Zeit zu vertreiben.«
    »Bestimmt sogar, aber ich wollte wissen, wie diese Wale gestorben sind.«
    »Hat man eine Ursache feststellen können?«
    »Die Lungen der Tiere waren durch Hitzeeinwirkung geschädigt und hatten sich entzündet.«
    »Seltsam«, sagte Zavala.
    »Das dachte ich auch. Schau dir mal diese Aufnahme hier an.
    Sie stammt von einem Wettersatelliten und zeigt die Wassertemperatur des Ozeans. Siehst du diesen kleinen roten Punkt vor der Küste der Baja California? Ein plötzlicher Temperaturanstieg.«
    »Willst du damit sagen, unsere Wale sind auf dem Weg durch diese wärmere Region krank geworden?«
    »Vielleicht. Aber noch mehr interessiert mich,
wodurch
diese Erwärmung hervorgerufen wurde.«
    »Wahrscheinlich wirst du mir jetzt einen Ausflug in südliche Gefilde vorschlagen.«
    »Ich könnte einen Dolmetscher gebrauchen. Paul und Gamay dürften erst in ein paar Tagen nach Arlington zurückkehren.«
    »
No problema
. Ich lege großen Wert darauf, mit meinen mexikanischen Wurzeln in Kontakt zu bleiben.«
    Er stand auf und ging zur Tür.
    »Wo willst du hin?«, fragte Austin.
    Zavala sah auf die Uhr. »Die Nacht ist noch jung. Zwei verteufelt gut aussehende und charmante Junggesellen sitzen auf ihrem Zimmer und unterhalten sich über tote Wale und heißes Wasser. Das ist irgendwie nicht normal,
amigo
. Vorhin in der Hotelbar habe ich eine wunderschöne Frau gesehen. Sie schien sich nach Gesellschaft zu sehnen.«
    »Ich dachte, du wolltest vorerst die Finger von den Frauen lassen.«
    »Eine vorübergehende Wahnvorstellung infolge meiner Verletzungen. Übrigens befindet sich die Schöne offenbar in Begleitung einer Freundin«, sagte Zavala. »Und es spielt dort eine ziemlich gute Jazzband.«
    Austins Vorliebe für Cool Jazz kam direkt nach

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