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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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einem bequemen Sessel Platz und wählte die Telefonnummer, die auf dem Transponder vermerkt war. Wie erwartet, meldete sich ein Anrufbeantworter. Die Regierung würde schwerlich jemanden dafür bezahlen, tatenlos herumzusitzen und auf Neuigkeiten über einen umherziehenden Wal zu hoffen. Es konnte Tage dauern, bis jemand das Band abhörte. Kurt hinterließ keine Nachricht und rief stattdessen eine rund um die Uhr besetzte Nummer im NUMA-Hauptquartier außerhalb von Washington an. Er formulierte seine Bitte und wurde zirka eine halbe Stunde später zurückgerufen.
    »Mr. Austin? Mein Name ist Wanda Perelli. Ich arbeite beim Innenministerium. Jemand von der NUMA hat angerufen und behauptet, Sie würden nach mir suchen. Angeblich ist es dringend.«
    »Ja, danke für den Rückruf. Bitte verzeihen Sie, dass ich Sie zu Hause störe. Haben Sie von den Grauwalen vor der kalifornischen Küste gehört?«
    »Ja. Ich würde gern wissen, wie Sie an meine Nummer gekommen sind.«
    »Die stand auf einem Transponder, der an der Rückenflosse eines Walweibchens befestigt war.«
    »Oje, das muss Daisy gewesen sein. Es war ihre Herde. Ich beobachte sie schon seit drei Jahren. Sie ist für mich fast so etwas wie eine Verwandte.«
    »Tut mir Leid, das zu hören. Es waren insgesamt vierzehn Wale. Daisy wurde zufällig zur Autopsie ausgewählt.«
    Wanda Perelli seufzte laut. »Was für schreckliche Neuigkeiten. Wir haben uns so sehr um den Schutz der Grauwale bemüht, und seitdem schien der Bestand sich tatsächlich wieder etwas zu vergrößern. Jetzt warten wir auf die Berichte der Gerichtsmediziner.«
    »Ich war vorhin am Ort der Autopsie. Offenbar gibt es keinerlei Anzeichen für Viren oder Schadstoffe. Die Wale sind an einer Schädigung der Lungen eingegangen, die durch starke Hitze hervorgerufen wurde. Haben Sie jemals vo n einem vergleichbaren Vorfall gehört?«
    »Nein, noch nie. Weiß jemand, wie es zu der Hitzeeinwirkung gekommen ist?«
    »Noch nicht. Falls wir wüssten, welchen Weg die Wale in letzter Zeit genommen haben, könnten wir vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen.«
    »Ich bin mit Daisys Herde recht gut vertraut. Ihre übliche Wanderroute ist ziemlich bemerkenswert und umfasst eine Strecke von mehr als fünfzehntausend Kilometern. Den Sommer über fressen die Tiere sich im Nördlichen Eismeer einen Vorrat an. Dann folgen sie ab November oder Dezember der Pazifikküste nach Süden bis zu den Lagunen der Baja California in Mexiko, um dort Anfang des neuen Jahres ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die trächtigen Weibchen schwimmen voran, gefolgt von den erwachsenen Männchen und den Jungtieren, meistens eins hinter dem anderen, mitunter auch in Zweierreihen. Dabei bleiben sie stets relativ dicht vor der Küste. Die Rückreise beginnt im März, wobei die Wale mit Kälbern manchmal auch bis April warten. Auf dem Weg nach Norden entfernen sie sich abermals nicht weit von der Küste. Sie sind nicht besonders schnell; ihre Geschwindigkeit beträgt im Durchschnitt nur rund fünfzehn Kilometer pro Stunde.«
    »Vor dem Bootrennen wurde eine Besprechung abgehalten.
    Man sagte uns, wir sollten auf vereinzelte Wale achten, aber eigentlich sei die letzte Herde bereits vorbeigezogen. Soweit die Verantwortlichen wüssten, hielten sich in der näheren Umgebung keine Wale mehr auf.«
    »Es muss sich um Nachzügler gehandelt haben. Vielleicht ist eines der Kälber krank geworden, und die anderen haben irgendwo eine Pause eingelegt, bis der Zustand des kranken Tieres sich gebessert hatte.«
    »Der Pathologe hat die gleiche Vermutung geäußert. Gibt es Aufzeichnungen über den Weg der Herde?«
    »Ja. Steht Ihnen ein Laptop zur Verfügung?«
    »Natürlich. Ein Leben ohne Computer kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.«
    »Gut. Geben Sie mir Ihre E-Mail-Adresse. Ich frage die Datenbank ab und schicke Ihnen die gewünschten Informationen umgehend zu.«
    »Vielen Dank. Das ist wirklich ein erstklassiger Service.«
    »Vielleicht können Sie sich ja mal revanchieren, falls wir die Hilfe der NUMA benötigen.«
    »Rufen Sie mich persönlich an, und wir werden tun, was wir können.«
    »Danke. Ach je, ich kann das mit Daisy immer noch nicht glauben.«
    Austin legte auf, schaltete seinen IBM-Laptop ein und verband ihn mit der Telefonleitung. Eine Viertelstunde später fragte er sein elektronisches Postfach ab. Auf dem Bildschirm baute sich eine Karte auf, die Alaska, Kanada und die westlichen USA umfasste. Eine gepunktete Linie verlief von der

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