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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Mündung der Lagune führte. Ihre Tiefe betrug elf Meter, die Geschwindigkeit gemütliche fünf Knoten. Zur Navigation nutzten sie sowohl Austins Beobachtungen als auch die Instrumente des Boots. Kurt duckte sich so tief wie möglich, um den Wasserwiderstand zu verringern. Er genoss den Ausflug und freute sich vor allem über die bunten Fischschwärme, die, wenn sie näher kamen, in alle Richtungen auseinander stoben, als würde ein Windstoß in einen Haufen Konfetti fahren.
    Austins Begeisterung hatte nicht nur ästhetische Gründe.
    Die Anwesenheit der Fische bedeutete in erster Linie, dass ihnen in diesen Gewässern vorerst keine Lebensgefahr drohte.
    Immerhin hatte irgendeine unbekannte Gewalt bereits eine ganze Herde riesiger Geschöpfe getötet, die in dieser Umgebung weitaus zäher und anpassungsfähiger waren als ein schwächlicher kleiner Mensch. Zwar wurden durch Sensoren in der Außenhaut des Boots beständig Wasserproben genommen und analysiert, doch war sich Austin der Tatsache bewusst, dass im Fall einer bedrohlichen Veränderung jede Warnung womöglich zu spät für ihn käme.
    »Wir nähern uns der Mündung der Bucht, liegen genau auf Mittelkurs«, meldete Zavala. »Jede Menge Platz zu beiden Seiten. An Steuerbord die Halteleine einer der Warnbojen.«
    Austin blickte nach rechts und sah einen dünnen schwarzen Strich, der von der Oberfläche bis zum Grund verlief. »Ich sehe sie. Fällt dir etwas auf?«
    »Ja«, erwiderte Zavala, während sie die Boje passierten. »Hier sind keine Felsen.«
    »Ich wette mit dir um eine Flasche Cuervo, dass auch die anderen Warnungen gelogen sind.«
    »Die Flasche nehme ich gern, die Wette kannst du behalten.
    Jemand will unerwünschte Besucher fern halten.«
    »Das liegt auf der Hand. Wie lenkt sich denn unser neues Spielzeug?«
    »Das aus der Lagune drängende Wasser führt zu einer leichten Rückströmung, aber das ist immer noch einfacher, als auf dem Beltway zu fahren«, antwortete Zavala und bezog sich damit auf den Highway, der Washington geographisch und politisch vom Rest des Landes trennte. »Ansonsten fährt sie sich wie ein…
oh
, oh.«
    »Was ist los?«
    »Mehrere Sonarechos. Jede Menge. Ungefähr fünfzig Meter vor uns.«
    Die bislang ruhige Fahrt hatte Austin beinahe in Sicherheit gewiegt. Jetzt sah er vor seinem inneren Auge plötzlich eine Reihe von Wachposten, die einen Hinterhalt legten.
    »Taucher?«
    »Dafür sind die Echos zu klein. Wenig oder keine Bewegung.«
    Austin kniff die Augen zusammen und bemühte sich, die blauen Wasserschleier zu durchdringen. »Welche Höchstgeschwindigkeit hat die Brogan, falls wir uns eilig aus dem Staub machen müssen?«
    »Bei Vollgas sieben Knoten. Sie ist eher auf vertikale als auf horizontale Tauchgänge ausgerichtet, und außerdem trägt sie ein paar hundert Pfund zusätzliches Gewicht auf dem Buckel.«
    »Sobald wir zurück sind, trete ich den Weight Watchers bei«, sagte Austin. »Taste dich langsam vorwärts, aber sei darauf gefasst, so schnell wie möglich wieder umzudrehen.«
    Sie schlichen mit halber Fahrt voran. Kurz darauf wurden vom Grund bis zur Oberfläche Dutzende dunkler Objekte sichtbar, die zu beiden Seiten wie eine große Wand aufragten.
    Fische
.
    »Sieht aus wie ein Netz«, sagte Austin. »Halt an, bevor wir uns darin verfangen.«
    Die Brogan trieb noch ein kleines Stück weiter und schwebte dann an Ort und Stelle.
    Unvermittelt glitt schräg oberhalb von hinten eine stromlinienförmige Silhouette heran. Austin zog reflexartig den Kopf ein. Der Hai war nur für einen kurzen Moment zu sehen, aber lange genug, dass Kurt das runde weiße Auge erkennen und die Länge des hungrigen Räubers auf etwa zwei Meter schätzen konnte. Die zahnbewehrten Kiefer klappten auseinander und schlossen sich mit einem Biss um einen der zappelnden Fische, bevor der Hai mit einem schnellen Schlag der hohen Schwanzflosse wieder außer Sicht verschwand.
    Zavala hatte den Zwischenfall ebenfalls beobachtet. »Kurt, bist du okay?«, rief er. Austin lachte. »Ja. Mach dir nur keine Sorgen. Der Junge will sich doch nicht an einem alten zähen Menschen die Zähne ausbeißen, wenn gleichzeitig ein ganzes Büffet voller Meeresfrüchte auf ihn wartet.«
    »Freut mich, dass du dieser Ansicht bist, denn er hat ein paar Freunde zum Essen eingeladen.«
    Einige weitere Haie stießen herab, schnappten sich einen Bissen und ergriffen dann eilig wieder die Flucht, bevor das U-Boot ihnen zu nahe kommen konnte. Das alles ähnelte

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