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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, »Landwirtschaft trifft es vielleicht nicht ganz. Haben Sie schon mal von der großen Suchaktion gehört, in deren Verlauf auf dem Gebiet mehrerer grenznaher Ranches zahlreiche verscharrte Leichen gefunden wurden?«
    »Ja, klar«, sagte Austin. »Die Zeitungen waren voll davon.
    Man hat Dutzende Opfer gefunden, vermutlich ermordet von Drogendealern.«
    »Ich gehörte zu den FBI-Leuten, die mit Erlaubnis der Mexikaner an der Operation teilnehmen durften. Die Ranches gehörten Enrico. Na ja, genau genommen fungierten einige seiner Männer als Eigentümer.«
    »Soll das heißen, der Tortilla-König handelt mit
Drogen
?«, fragte Zavala.
    Gomez beugte sich vor und zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab. »Drogen, Prostitution, Erpressung, Menschenraub, arglistige Täuschung der Gesundheitsfürsorge, Handtaschendiebstahl, Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Suchen Sie sich etwas aus. In dieser Hinsicht gleicht seine Organisation jedem beliebigen Mischkonzern. Die bösen Jungs lassen sich dabei von der Wall Street inspirieren. Auch bei der mexikanischen Mafia ist heutzutage Diversifikation das große Schlagwort.«
    »
Mafia
«, wiederholte Austin. »Das könnte sich als kleines Problem erweisen.«
    »Klein ist daran überhaupt nichts«, sagte der Beamte. Er geriet langsam in Fahrt. »Im Vergleich mit der mexikanischen Mafia sehen die Sizilianer wie Chorknaben aus. Wenn die alte Cosa Nostra mit jemandem eine Rechnung zu begleichen hat, ist die Familie des Betreffenden dennoch tabu. Die Russenmafia legt in so einem Fall zwar deine Frau und die Kinder um, aber das alles bleibt rein geschäftlich. Bei den Mexikanern ist es immer persönlich. Jeder, der ihnen in die Quere kommt, beleidigt ihren Machismo. Enrico bringt seine Feinde nicht bloß um, sondern zermahlt sie samt ihren Verwandten und Freunden zu Staub.«
    »Danke für die Warnung«, sagte Austin und zeigte sich völlig unbeeindruckt vom Monolog des Mannes. »Würden Sie uns jetzt bitte verraten, wie wir an den Kerl herankommen können?«
    Gomez stieß ein abgehacktes Lachen aus. Schon als die beiden sein Büro betreten und ihre NUMA-Ausweise gezeigt hatten, war ihm das Paar irgendwie sonderbar vorgekommen. Er kannte die National Underwater and Marine Agency nur dem Namen nach und wusste, dass es sich dabei angeblich um das unterseeische Gegenstück zur NASA handelte. Allerdings entsprachen Austin und Zavala nicht im Mindesten der Vorstellung, die er sich bislang von Meeresforschern gemacht hatte. Der gebräunte Mann mit den stechenden blaugrünen Augen und dem fast weißen Haar sah aus, als könnte er mit seinen breiten Schultern Wände eindrücken. Sein Partner wirkte einnehmend und schien stets ein wenig zu lächeln, doch mit Maske und Degen hätte er für jeden Filmregisseur die Idealbesetzung des Zorro dargestellt.
    »Okay, Leute«, sagte Gomez kopfschüttelnd und gab sich geschlagen. »Da Beihilfe zum Selbstmord immer noch gegen das Gesetz verstößt, wäre mir wohler zumute, wenn ich ein paar Einzelheiten erfahren könnte. Wieso interessiert sich die NUMA für die Tortilla-Fabrik eines mexikanischen Gangsters?«
    »In der Bucht hinter einer von Pedralez’ Anlagen auf der Baja California hat sich eine Unterwasserexplosion ereignet. Wir wollen ihn fragen, ob er etwas darüber weiß. Immerhin sind wir nicht das FBI, sondern bloß eine Wissenschafts-Organisation auf der Suche nach ein paar Antworten.«
    »Das spielt keine Rolle. Er betrachtet jeden Behördenvertreter als Feind und würde Fragen über seine Geschäftstätigkeit sofort als aggressiven Akt werten. Er hat schon aus ungleich nichtigeren Gründen Leute ermorden lassen.«
    »Hören Sie, Agent Gomez, wir gehen durchaus nicht unüberlegt vor, sondern haben bereits einige Alternativen ausgelotet«, sagte Austin. »Die mexikanische Polizei sagt, die Explosion sei durch einen Defekt der Dampfleitungen hervorgerufen worden und der Fall damit abgeschlossen. Wir dachten uns, der Eigentümer könne vielleicht etwas mehr dazu sagen, und haben bei der Handelskammer angerufen. Dort verhielt man sich uns gegenüber zunächst etwas zögerlich, verriet uns dann aber Enricos Namen und empfahl uns, Agent Gomez beim FBI in San Diego aufzusuchen. Das sind Sie. Und jetzt würden wir gern den nächsten Schritt unternehmen. Hat er ein Büro in den Vereinigten Staaten?«
    »Er setzt keinen Fuß über die Grenze, weil er weiß, dass wir ihn sofort einkassieren

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