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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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behaupte, ich müsse die Pistolen eilig abstoßen. Ich lasse es so klingen, als sei ich äußerst knapp bei Kasse. Kein Gangster kann der Gelegenheit widerstehen, jemanden über den Tisch zu ziehen.«
    »Was ist, falls Enrico Pistolen wie diese schon besitzt?«
    »Sie sind ziemlich selten. Doch auch wenn er bereits welche hat, dürfte er vermutlich aus dem gleichen Grund wie ich daran interessiert sein: Sie stellen gute Tauschobjekte dar. In erster Linie geht es mir um die Gelegenheit, ein Gespräch mit ihm führen zu können. Vielleicht will er die Waffen auch nur betrachten und in den Händen halten. Sammler sind eben so.«
    »Mal angenommen, einer der Händler erhält mehrere anonyme Anfragen. Wie wollen wir herausfinden, hinter welcher sich Enrico verbirgt?«
    »Wir wissen, dass er nicht diesseits der Grenze erscheinen wird. Falls man mich also bittet, zum Abschluss des Geschäfts nach Mexiko zu fahren, dürfte er dahinter stecken.«
    Sie brachten Gomez die Akten zurück und erzählten ihm von dem Plan.
    »Könnte funktionieren. Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall ist es höllisch riskant. Und es gibt keine Garantie, dass er reden wird, selbst wenn Sie ihn tatsächlich zu Gesicht bekommen sollten.«
    »Diese Möglichkeit haben wir in Betracht gezogen.«
    Gomez nickte. »Wissen Sie, ich möchte nur ungern, dass einem so netten Kerl wie Ihnen etwas zustößt. Offenen Schutz kann ich Ihnen nicht gewähren, denn die Mexikaner sind ein bisschen empfindlich im Hinblick auf
Gringo
-Cops, die sich in ihre Angelegenheiten einmischen. Ich verspreche Ihnen jedoch, dass sein Leben keinen beschissenen Peso mehr wert sein wird, falls er Sie umbringt.«
    »Danke, Agent Gomez. Das dürfte meine Angehörigen beruhigen.«
    »Mehr kann ich vorerst nicht zusichern, aber ich werde sehen, was ich tun kann. Lassen Sie mich wissen, wann die Sache über die Bühne gehen soll.«
    Sie reichten sich die Hände, und dann kehrten Kurt und Joe in ihr Hotel zurück. Aus seiner Reisetasche holte Austin den dunkelbraunen Holzkasten, klappte den Deckel auf und nahm eine der Pistolen heraus.
    »Ich habe bereits ein beinahe identisches Paar in meiner Sammlung. Sie wurden ungefähr zur Zeit von Napoleons Ägyptenfeldzug von einem Waffenschmied namens Beutet angefertigt. Auf dem Lauf sind die Sphinx und die Pyramiden abgebildet. Der Auftraggeber war vermutlich Engländer.« Er visierte eine Stehlampe an. »Der Kolben ist nicht eckig, wie auf dem Kontinent üblich, sondern abgerundet. Die Mehrfachzüge im Lauf entsprechen hingegen der französischen Machart.« Er legte die Pistole in den grün gepolsterten Kasten zurück. »Ich würde sagen, das ist ein unwiderstehlicher Köder für jeden Sammler.«
    Dann setzte Kurt sich mit mehreren Händlern in Verbindung und gab bekannt, er sei sehr am Verkauf der Waffen interessiert, notfalls auch unter Preis, und müsse bereits am nächsten Tag aus San Diego abreisen. Da er der Ansicht war, dass glaubhafte Behauptungen stets einen wahren Kern haben sollten, nannte er als Gründe für den Verkauf den Verlust seines Rennboots und die Notwendigkeit, die damit verbundenen Rechnungen zu bezahlen. Dann sprachen Joe und er verschiedene mögliche Szenarien durch und überlegten sich entsprechende Vorgehensweisen.
    Eine Stunde, nachdem Austin die Fühler ausgestreckt hatte, erhielt er den begeisterten Anruf eines überaus gerissenen Händlers von leicht anrüchiger Reputation. Der Name des Mannes war Latham.
    »Ich habe einen potentiellen Kunden für Ihre Pistolen«, sagte Latham aufgeregt. »Er ist sehr interessiert und würde die Waffen gern so schnell wie möglich in Augenschein nehmen. Können Sie sich noch heute mit ihm in Tijuana treffen? Das ist nicht weit von San Diego.«
    Austin bildete einen Kreis aus Daumen und Zeigefinger und formte mit den Lippen ein lautloses Wort.
Bingo
. »Kein Problem. Welchen Treffpunkt schlägt er vor?«
    Der Händler wies ihn an, auf der amerikanischen Seite der Grenze zu parken und die Fußgängerbrücke zu benutzen. Der Interessent würde ihn an dem Pistolenkasten erkennen. Austin sagte, er käme in zwei Stunden, und legte auf. Dann setzte er Zavala über die Neuigkeiten in Kenntnis.
    »Was ist, falls er dich an einen Ort mitnimmt, wo wir dir nicht helfen können?«, fragte Zavala. »Zum Beispiel auf eine der Ranches, auf denen er die Leute verscharren lässt.«
    »Dann werde ich das Gespräch allein auf die Pistolen beschränken und ihm die Waffen verkaufen, sofern er interessiert

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